2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Niederaus Liridon Qorraj (rechts) hat den Ball fest im Blick Foto: Herbert Haeming
Niederaus Liridon Qorraj (rechts) hat den Ball fest im Blick Foto: Herbert Haeming

Blaschyk will wieder auf der Bank Platz nehmen

In der Fußball-Landesliga erwartet die SG GFC Düren 99 Ligaprimus Bergheim zum Topspiel. Der FCN schickt wohl aus Verletzungssorgen auch in Teveren den "Co" aufs Feld. Die Sportfreunde Düren wollen die "Saison vernünftig beenden".

SG GFC Düren 99 – HM Bergheim: Geht es gegen eine Elf, die vom Rest der Liga in Uli-Hoeneß-Diktion „nur noch mit dem Fernglas“ zu erkennen ist, dann ist es für die anderen Teams das „leichteste Spiel der Saison“ – es gibt ja quasi nichts zu verlieren.

So oder so ähnlich hört es sich in der Bundesliga Woche für Woche an, wenn sich Klubs mit dem FC Bayern messen müssen. An diesem Sonntag empfängt die Sportgemeinschaft GFC Düren 99 so etwas wie die Bayern der Landesliga, denn Gegner Hilal-Maroc Bergheim kommt mit 16 Siegen aus 19 Partien, 49 Punkten und einem Vorsprung von zwölf (!) Zählern auf den Zweiten im Gepäck zu Besuch.

„Es ist sicher das interessanteste Spiel in dieser Liga“, charakterisiert SG-GFC-Düren-99-Trainer Thomas Kalscheuer das anstehende Kräftemessen mit dem designierten Aufsteiger in die Mittelrheinliga. „Bergheim hat die mit Abstand besten Einzelspieler. Wir werden versuchen, sie ein wenig zu ärgern, unter Druck zu setzen und unsere Heimstärke in die Waagschale zu werfen“, sagt Kalscheuer. Auf dem Papier ist es das Topspiel dieses 22. Spieltags, die SG wird als Tabellenvierte und zweitbeste Heimelf (hier sind nur die Bergheimer besser) in dieses hoffentlich nicht allzu einseitige Match gehen. Gelingt eine Überraschung, würde auch die Mini-Chance auf Rang 2 (fünf Punkte Rückstand) fürs Erste aufrecht erhalten bleiben.

Teveren – FC Niederau: Auch dieser Ball musste noch über die Linie gebracht werden, manchmal stellen ja auch die mühelos aussehenden Umstände vor unerwartete Probleme. Aber Florian Blaschyk behielt in dieser 1:1-Situation gegen Pierre Fromm, den Keeper, die Nerven und schob das Leder an ihm vorbei zum 1:0-Siegtreffer vor 14 Tagen in Nierfeld ein. Wer vor der Saison gesagt hätte, der 26-jährige würde in dieser Saison eine Hand voll Spiele absolvieren und sogar ein derart wichtiges Tor erzielen, den hätte Blaschyk wohl gefragt, ob er Fieber habe. „Das stand ja überhaupt nicht zur Debatte im Sommer. Ich sehe mich gar nicht mehr als Spieler, mit 22 hab ich in Burgwart eigentlich die Schuhe an den Nagel gehängt.“

Schon in Arnoldsweiler war er Co-Trainer von Bernd Lennartz und da habe er „höchstens in dem einen oder anderen Testspiel mal kurz mitgekickt“, und nun also mehrere Spiele in der Landesliga in einer schwierigen Phase für den FCN. Seit Monaten ist das Lazarett mit teilweise zehn nicht einsatzfähigen Spielern derart prall gefüllt, dass die Verantwortlichen kreativ werden mussten. Und eine Lösung war eben, den Co-Trainer ohne jegliche Spielpraxis zu reaktivieren. Auch im Spiel bei Germania Teveren ist das wieder eine Option, Blaschyk allerdings wäre es ganz lieb, wenn er bald wieder auf seinem Stuhl neben der Trainerbank Platz nehmen könnte.

Rott – Spfr. Düren: Auch Bernd Virnich hat es bislang nicht geschafft, den Absturz der Sportfreunde Düren aufzuhalten. Drei Spiele und drei Niederlagen stehen zu Buche. Die Aufgabe von Trainer Virnich ist nicht einfach, nach wie vor plagen den Coach personelle Probleme und deshalb wird das Hauptanliegen sein, sich in jedem Spiel so gut es geht zu verkaufen. „Die Leute am Platz und auch die Klub-Verantwortlichen sollen sehen, dass sich die Spieler auf dem Platz zerreißen und alles tun, um die Saison vernünftig zu beenden. Was dann dabei herauskommt, wage ich nicht zu prognostizieren, wobei die Realisierung des Klassenerhalts schon sehr schwierig erscheint“, gibt sich der Coach eher skeptisch.

Am Sonntag reist man zum SV Rott, der zwar nur drei Plätze vor Düren steht, aber bereits 15 Punkte mehr auf dem Konto hat. Auch gegenüber dem ersten Abstiegsplatz liegen die Eifeler auf der sicheren Seite (9 Punkte), und das trotz einer sehr schwachen Rückrunde. „Wenn wir also noch einmal irgendwo gewinnen wollen, dann müssten wir jetzt damit anfangen, denn Rott gehört zu den Teams, die zumindest schlagbar erscheinen“, macht sich Virnich leichte Hoffnungen. Gleichzeitig betont er aber auch, dass ihm derzeit im Kader die Alternativen fehlen und er nicht abschätzen kann, wie lange seine Jungs konditionell mithalten werden.

Aufrufe: 09.4.2016, 10:54 Uhr
dma/hpj I AZ/ANAutor