2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Bitterer Tag für den Hamminkelner SV

Bezirksligist unterliegt Olympia Bocholt mit 0:1. Raik Wittig und Osama El Toufaili werden vom Platz gestellt.

Null Punkte, ein Verletzter, zwei Platzverweise: Der Hamminkelner SV verlor gestern bei der 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen Olympia Bocholt mehr als nur ein unansehnliches Spiel in der Bezirksliga.
HSV-Torjäger Raik Wittig sah die Rote Karte wegen eines angeblichen Ellbogenschlags (64.) - eine krasse Fehlentscheidung des bis dahin aufmerksamen Schiedsrichters Sascha Radusch, der 20 Minuten später auch Hamminkelns Linksverteidiger Osama El Toufaili mit der Gelb-Roten Karte wegen wiederholten Foulspiels vom Platz stellte. Da war der zur Halbzeit eingewechselte Andreas Buttenborg mit Verdacht auf eine Bänderverletzung im Fußgelenk schon wieder Richtung Kabine gehumpelt.

HSV-Trainer Jörg Gonschior, der sich über Wittigs Hinausstellung derart echauffierte, dass er das planlose Gekicke beider Mannschaften fortan von einem Platz hinter der Bande mit ansehen musste, hatte nach dem Abpfiff seine Fassung wiedergefunden. Sein Urteil über die Leistung des Unparteiischen fiel gleichwohl nicht milder aus. "Er hat sich durch die Bocholter Schreierei und Theatralik aus meiner Sicht vollkommen verzettelt."

Fakt war, dass die Gäste in Hälfte eins durch lautstarkes Reklamieren und Härte ihren Teil zum schwachen Niveau dieses Duells beitrugen, das nach flottem Beginn stark nachgelassen hatte. Radusch musste ein Foul nach dem anderen ahnden. Fakt war aber auch, dass der HSV keine Ruhe in sein Spiel brachte. Ein Tor hätte den Gastgebern sicher geholfen. Doch Tom Wirtz (5.) und Raik Wittig (22.) scheiterten an Olympia-Torwart Tuncay Sinan. Auch Osama El Toufaili, der am zweiten Pfosten einen scharfen Freistoß von Hendric Storm verpasste (26.), drückte die Überlegenheit des HSV nicht in etwas Zählbarem aus. Die Gäste hatten ihre größte Chance in der ersten Halbzeit bereits in der 13. Minute, als HSV-Verteidiger Niklas Hollenberg den Ball kurz vor der Linie klärte.

In der Kabine sei es ein großes Thema gewesen, sich nicht weiter von der Hektik anstecken zu lassen, berichtete Gonschior hinterher. Doch seine Worte verhallten. Der HSV erspielte sich nach der Pause keine Tormöglichkeit mehr. "In der zweiten Halbzeit sah es so aus, als würgten zwei Absteiger herum", stellte Gonschior fest.

Ähnlich grotesk wie der Kick mutete die Rote Karte gegen Wittig nach einem harmlosen Laufduell gegen Ferit Turgay an. "Das war gar nichts", sagte der Stürmer hinterher zum ihm vorgeworfenen Ellbogenschlag. Olympia nutzte die Überzahl zum 1:0 durch Bastian Tafese, der nach einer Ecke aus dem Hintergrund traf (71.). Aufregung gab es danach nur noch, weil der bereits verwarnte Osama El Toufaili rustikal in Rene Uebbing sprang und die Ampelkarte sah. Warum der Bocholter Spielertrainer nach dem Foul jedoch minutenlang sein Gesicht behandeln ließ, bleibt sein Geheimnis. "Viel bitterer als die Niederlage ist der Ausfall von drei Spielern", sagte Jörg Gonschior.

Aufrufe: 023.2.2015, 07:55 Uhr
Niklas PreutenAutor