2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
90 Minuten hielten Aschenbrenner und Co. den favorisierten TSV Bogen in Schach, der in der Nachspielzeit noch zum schmeichelhaften 1:0 kam.  Foto: Tschannerl
90 Minuten hielten Aschenbrenner und Co. den favorisierten TSV Bogen in Schach, der in der Nachspielzeit noch zum schmeichelhaften 1:0 kam. Foto: Tschannerl

Bitterer Knockout in der 91. Minute

Der 1. FC Bad Kötzting geht mit hängenden Köpfen vom Platz +++ Bogens Kapitän Markus Rainer schießt sein Team noch zum glücklichen 1:0-Sieg

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Eine ganz bittere Niederlage musste der 1. FC Bad Kötzting im Derby gegen den TSV Bogen einstecken. Es lief bereits die Nachspielzeit im Stadion am Roten Steg, als Bogens Kapitän Markus Rainer nach einem Freistoß und zunächst abgewehrten Ball das Leder aus kurzer Distanz über die Linie stocherte.

Bis dahin hatten sich beide Teams einen harten Kampf geliefert, mit den besseren Möglichkeiten auf Seiten des 1. FC Bad Kötzting, der insbesondere im zweiten Durchgang viel in diese Partie investierten. Der TSV Bogen, der den ersten Sieg nach der Winterpause ihren ersten Sieg feierten, geriet in der 82. Minute in Unzahl. Walter Müller flog nach einer rüden Attacke gegen Filip Trantina mit Rot vom Platz.

Wieder enttäuschte Gesichter nach der Partie am Roten Steg, doch dieses Mal konnte man den Gastgebern kaum einen Vorwurf machen. Einstellung und Laufbereitschaft stimmten, und anders als gegen Landshut, riskierten Kapitän Florian Frisch & Co. deutlich mehr. Sie bestimmten den zweiten Spielabschnitt klar und drängten in der Schlussviertelstunde mit aller Macht auf den Siegtreffer. Allein das Glück im Abschluss fehlte.

Libor Tafat erstmals in der Startelf

FCK-Coach Peter Gallmaier hatte für dieses Derby sein Team gegenüber dem Auftaktmatch auf einer Position verändert. Neuzugang Libor Tafat stand erstmals für seinen Landsmann Filip Trantina in der Startelf. Die Partie begann vor gut 450 Zuschauern schleppend, beide Mannschaften neutralisierten sich in der Anfangsviertelstunde im Mittelfeld. Die erste nennenswerte Aktion nach 22 Minuten. TSV-Kapitän Markus Rainer mit einem Kopfball, doch Stefan Riederer packte sicher zu. Im Gegenzug waren die Badstädter ebenfalls nach einem ruhenden Ball erstmals gefährlich. Libor Tafat verlängerte Fabers Freistoß mit dem Hinterkopf, TSV-Keeper Trozenko war aber schnell in der gefährdeten Ecke.

TSV Keeper Tozenko rettet zweimal

Nach einer halben Stunde nahm die Partie etwas Fahrt auf, die Rotblauen kamen besser ins Spiel. Johannes Aschenbrenner steckte für Libor Tafat gegen die zu weit aufgerückte Defensive des TSV durch, doch Trozenko hatte aufgepasst und klärte per Fußabwehr vor dem Strafraum (31.). Zwei Minuten später hatte der FC-Anhang den Torschrei auf den Lippen. Jakub Hamernik stand nach einer Freistoßflanke von Patrick Lex völlig blank, köpfte aber um Zentimeter am Pfosten vorbei (33.).

Die Rotblauen hatten jetzt leichte Vorteile. Faber mit einem Diagonalpass auf den alleingelassenen Philip Weber, dessen Schuss konnte im letzten Augenblick geblockt werden. Beinahe mit Pausenpfiff hatte der TSV wie aus dem Nichts eine dicke Möglichkeit. Andreas Meyer hatte sich in den Strafraum durchgespielt, seine Hereingabe von der Grundlinie verpasste Christoph Schambeck um Zentimeter. Der zweite Spielabschnitt sollte deutlich spannender werden. Daniel Nutz zog ab, FC-Torhüter Riederer lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte (51.).

Trainer Gallmaier reagierte nach einer Stunde, Trantina und Faschingbauer sollten für neuen Schwung sorgen. Mit Erfolg, die Badstädter bauten jetzt Druck auf und hatten Torchancen. Ein Schuss von Johannes Aschenbrenner von der Strafraumgrenze zischte am Pfosten vorbei. Bei einer weiteren Aktion von Aschenbrenner mit dem Kopf war Waldemar Trozenko mit einer Glanztat auf dem Posten (70.). Gallmaier legte nochmals nach, für Defensivmann Jakub Hamernik kam Matthias Niedermeier ins Sturmzentrum. Der scheiterte gleich mit seinem Kopfball an Trozenko (80.).

Vom TSV Bogen war kaum mehr etwas zu sehen. In der 82. Minute fuhr Walter Müller Filip Trantina an der Mittellinie von hinten in die Beine, der Unparteiische Sven Bode zückte Rot.

Trantina vergibt die Führung

Die Schlussoffensive der Badstädter begann. Glück für TSV-Keeper Waldemar Trozenko, als er einen Flankenball fallen ließ und der aufgerückte Michal Ruzicka das Leder aus fünf Metern über das Tor schaufelte. Dann die größte Möglichkeit für Gallmaier-Elf drei Minuten vor Ende. Michael Fabers Flankenball wurde über Waldemar Trozenko hinweg auf den hinteren Torpfosten verlängert, Filip Trantina rauschte heran und köpfte aus zwei Metern am Pfosten vorbei.

Im Gegenzug Glück für die Badstädter - Andreas Meyer tauchte allein vor Riederer auf, doch der FC-Keeper rettete glänzend. Die letzte Aktion des Spiels sollte dann den Spielverlauf auf den Kopf stellen. Den Kopfball nach einem Freistoß für den TSV parierte Riederer zunächst glänzend parieren, das Leder sprang Markus Rainer vor die Füße, der die Kugel ins Netz stocherte (91.).

Dann war Schluss am Roten Steg. Hängende Köpfe und Riesenenttäuschung bei den Rotblauen, die nach dieser bitteren Niederlage weiter tief im Tabellenkeller feststecken.

Die Trainer zum Spiel:

Andreas Wagner (TSV Bogen): ,,Das war ein glücklicher Sieg für uns. Diese drei Punkte tun der Mannschaft gut, denn sie hatte in den beiden Auftaktspielen sehr viel Pech. In Landshut haben wir in der Schlussminute einen Elfmeter verschossen, zu Hause gegen Unterhaching Chancen am Fließband vergeben. Heute hatten wir mit dem Tor in letzter Minute eben das Glück auf unserer Seite. Insgesamt wäre in diesem Derby ein Remis das gerechte Ergebnis gewesen. Ich wünsche den Bad Kötztingern, dass sie die Klasse halten. Es ist doch schöner ein Derby vor 600 oder 700 Zuschauern zu spielen, als vor einer trostlosen Kulisse gegen einen Münchener Verein."

Peter Gallmaier (FC Bad Kötzting): ,,Es war für uns eine sehr unglückliche Niederlage. Ein unentschieden wäre vielleicht noch okay gewesen, aber dieses Tor in der Schlussminute tut schon sehr weh. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Sie hat im zweiten Abschnitt aggressiv und mutig nach vorne gespielt und wir hatten die besseren Chancen. Wenn Filip Trantina drei Minuten vor Schluss diese hundertprozentige Möglichkeit macht, gehen wir als Sieger vom Platz. Aber es ist so im Fußball, dass du solche Spiele verlierst, wenn du im Tabellenkeller steckst."

Aufrufe: 022.3.2015, 16:30 Uhr
cukAutor