2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
TV Herkenraths Innenverteidiger Benni Germerodt (rechts), in dieser Szene gegen Celal Kanli von SV Gladbach 09, hatte ebenso wie seine Nebenleute imense Probleme ins Spiel zu finden., Foto: ?Randow
TV Herkenraths Innenverteidiger Benni Germerodt (rechts), in dieser Szene gegen Celal Kanli von SV Gladbach 09, hatte ebenso wie seine Nebenleute imense Probleme ins Spiel zu finden., Foto: ?Randow

Bittere Stunden am Braunsberg

Trainer Michael Hornigs Team offenbart Mängel und unterliegt daheim erneut

Verlinkte Inhalte

Michael Hornig, der Trainer des TV Herkenrath, wurde am Samstag 50 Jahre alt. Seine Spieler haben ihm statt eines Präsentes zum Runden Geburtstag viel zum Nachdenken mit auf den Weg gegeben.

Schon vor dem Anpfiff war die Frage, was ist zu ändern nach dem überraschend deutlichen 0:3 im Derby bei SV Bergisch Gladbach 09 am Mittwoch. Michael Hornig: „Ich bin im Grunde eine treue Seele, aber nun musste eine Änderung in der Start-Formation her.” Rahn verteidigte (für Lieth) rechts, Steiger spielte in der Innenverteidigung (für Dicke), Hauschke und Becker begannen (für Wandinger und Weyers) auf den Außenbahnen im Mittelfeld, Lanwer spielte auf der Steiger-Postion von Mittwoch, Leßmann für Götz im Angriff.

Abteilungsleiter und Sponsor Manfred Faber ist über die derzeitige Bilanz nicht glücklich: „Es ist enttäuschend, was wir derzeit sportlich bieten, aber die Unterstützung der Fans ist fantastisch.”

TV Herkenrath — Borussia Freialdenhoven 0:3 (0:2)

Gäste-Trainer Wilfried Hannes, der erfahrene Fuchs, hatte rasch „raus”, wo die Schwachstellen des Aufsteigers liegen, nutzte diese aus. In der ersten Trinkpause gab er den Seinen mit auf den Weg, sich für das überlegen geführte Spiel „endlich mit Toren zu belohnen.” Schon nach sieben Minuten hatte der Gast seine erste Chance. Der Pfosten rettete bei einem Distanzschuss von Jansen. Nur einem Minuten später tauchte Suzuki frei vor Keeper Kasprzik auf. Dieser parierte.

„Wandinger spielt nicht, weil er aus beruflichen Gründen nicht trainieren konnte”, wurde auf der Tribüne gemunkelt: „Aber solch einen Spieler darf man doch nicht draußen lassen.” Wir haben nach dem Spiel nachgefragt. Wandinger, letzte Saison unter den Torjägern, mit 17 Treffern die Nummer drei am Mittelrhein, fehlte, da er erkrankt ist.

Um aufzuzeigen, was beim TV Herkenrath alles an diesem schrecklichen Sonntag schief lief, sei eine Szene aus der 10. Minute geschildert. Rechtsverteidiger Julius Rahn erkämpft der Ball. Er ist schneller als das Spielgerät an der Seitenlinie unterwegs. Der Ball springt ihm an die Hacken und dem Gegner in die Füße. Symptomatisch für dieses völlig verkorkste Spiel.

Die Fans des TVH wurden minütlich ärgerlicher. Daniel Lekscha zog sich ihren Zorn zu, als er in der 19. Minute den Schuh zubindet, während sein Nebenmann ihm den Ball zuspielt.

Raphael Leßmann, mit der Empfehlung von 33 Toren aus der Bezirksliga von Borussia Lindenthal-Hohenlind gekommen, offenbart technische Mängel (25. Minute), bekommt, endlich mal flach in die Gasse angespielt, den Ball nicht unter Kontrolle. Dieser verspringt ihm, an die Hand zu allem Überfluss. Und schon wieder geht die „Post ab” in Richtung Tor des TVH.

Oliver Lanwer, neben Daniel Lekscha auf der Doppel-Sechs aufgeboten, findet ab der 1. Minute keinerlei Bindung zum Spiel und scheint völlig neben sich zu stehen.

„Hat der einen Sonnenstich?”, fragen empörte Fans, als der sonst so zuverlässige Innenverteidiger Germerodt zwei Mal hintereinander dem Gegner in die Füße spielt.

Der Gast muss nicht allzu tief in die Taktik-Trickkiste greifen. Die Viererkette spielt lange Bälle auf die Außenspieler im Mittelfeld, Diese bringen den Ball scharf vors Tor: 0:1 Schneider (35.), 0:2 Suzuki (44.), 0:3 Szymeczewski (80.).

Es wäre falsch, die Niederlage alleine an Lanwer, Leßmann, Lekscha oder Germerodt festzumachen. Die Mannschaft funktionierte als Team nicht. Bälle wurden halbhoch und hoch angespielt und der Mitspieler bei der Annahme in Bedrängnis gebracht. Nichts ist mehr zu sehen vom One-Touch-Fußball früherer Tage.

Trainer Michael Hornig: „Die gesamte Mannschaft kommt mit dem Tempo und dem Zweikampfverhalten in dieser Klasse nicht klar. Wir müssen uns zusammensetzen und reden: Vorstand, Umfeld, Mannschaft, Trainer. Jeder Spieler muss sich an die eigene Nase packen und fragen, ob er immer alles gibt. Einige werden dieses verneinen müssen.”

TV Herkenrath: Kasprzik, Rahn (80. Lieth), Germerodt, Steiger, Weis, Lekscha, Lanwer (70. Bruni), Kreuer, Becker (46. Weyers), Hauschke, Leßmann. Borussia Freidaldenhoven: Rodemers, Wiersberg, Dikenli, Schneider (75. Muckel), Kreutzer, Sambou, Suzuki, Ebisu, Toshinori (90. Nock), Szymczewski, Jansen (89. Klinkenberg

Schiedsrichter: Wolfram Uerlich (RW Röttgen) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Schneider (35.), 0:2 Suzuki (44.), 0:3 Szymczewski (80.).Schiri: Uerlich (Bonn)

Zuschauer: 198

Aufrufe: 030.8.2015, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Elli RiesingerAutor