2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht
Laura Liedmeier F: Gottschlich
Laura Liedmeier F: Gottschlich

„Bis auf Torwart habe ich jetzt alle Positionen durch"

Frauenfußball: Lena Göllner und Laura Liedmeier harmonieren auf Anhieb prächtig. Beim 2:4 gegen Bremen gerät Arminia im Mittelfeld zu oft in Unterzahl

Verlinkte Inhalte

Auf den ersten Blick mag es ein bisschen seltsam klingen, wenn nach einer 2:4-Niederlage ausgerechnet die Innenverteidigung des Verlierers ein dickes Lob bekommt. Bei Arminias Heimpleite gegen Werder Bremen war am Samstag aber nichts an den zentral spielenden Lena Göllner und Laura Liedmeier auszusetzen – außer dass Göllner das unglückliche Eigentor zum 1:3 unterlief. Ansonsten stand das von Trainer Markus Wuckel neu zusammengestellte Pärchen aber wie die berühmte Eins.

„Bis auf Torwart habe ich im Fußball jetzt alle Positionen durch“, meinte Laura Liedmeier, die von Wuckel von der „Sechs“ während der Vorbereitung auf die Rückrunde in die letzte Reihe zurückversetzt worden war. „Dafür, dass ich das erste Mal in meinem Leben in einem Punktspiel auf dieser Position gespielt habe, fand ich’s wirklich ganz gut“, erklärte sie durchaus selbstbewusst. Auch ihre neue Partnerin fühlte sich fühlte sich trotz der vier Gegentore und ihres Lapsus beim Eigentor neben Liedmeier sehr wohl.

„Unser Zusammenspiel hat auf Anhieb sehr gut geklappt – vielleicht auch deshalb, weil Laura und ich uns auch außerhalb des Spielfelds ganz gut verstehen“, sagte Lena Göllner, die in dieser Saison mit Tanja Thormählen und Grit Bender schon verschiedene Mitstreiterinnen zur Seite gestellt bekommen hatte.
Wenn die Innenverteidigung also stand – wie konnte es dann passieren, dass Arminia gegen Bremen vier Treffer kassierte?

„Wir haben Werder einfach drei Tore geschenkt und zudem in der vordersten Linie schlecht verteidigt“, analysierte Maxi Birker die Partie. Die Kapitänin monierte, dass die beiden Stürmerinnen Karolina Bochra und Sarah Grünheid in der ersten Halbzeit nicht gestaffelt genug gestanden hätten. „Die sind immer beide vorne draufgegangen – damit konnte Bremen mit einem Pass eine Überzahl im Mittelfeld herstellen, gegen die wir nicht angekommen sind“, erläuterte Birker ein taktisches Defizit der Gastgeberinnen und klagte, dass das ganz anders abgesprochen gewesen sei. Arminia erwies sich aber als lernfähig und stellte den Fehler im zweiten Durchgang durch Umstellungen ab.

Insgesamt hatten sowohl Birker als auch Coach Markus Wuckel trotz des 2:4 viel Positives beobachtet. „In der zweiten Halbzeit ist es uns gelungen, die individuelle Klasse der Bremerinnen durch viel Laufarbeit einzuschränken“, sagte Wuckel, dessen Team in der Schlussviertelstunde sogar noch einmal richtig Druck machen konnte und Werders Trainer Steffen Rau in Aufregung versetzte. „Wir haben in den letzten 15 Minuten viel zu nachlässig agiert, das hätte noch in die Hose gehen können“, ermahnte der seine Spielerinnen nach der Partie.

Bei den Armininnen muss der Lernprozess indes schnell weitergehen. „Wir haben viel umgebaut, da braucht es sicher zwei, drei Spiele, bis alles ineinander greift“, sagte Birker. Schon am nächsten Wochenende bei Turbine Potsdam II steht das Team bei einem Gegner, der gerade mit 9:1 in Herford gewonnen hat, erneut auf dem Prüfstand.

Aufrufe: 020.2.2017, 22:00 Uhr
Hans-Joachim KaspersAutor