2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligavorschau
Eggs Manuel Schedel (links) wurde unter der Woche vom Meringer Markus Nix gestoppt, im Derby beim FC Memmingen II will der Neuling nun wieder punkten.   F.: Siegfried Rebhan
Eggs Manuel Schedel (links) wurde unter der Woche vom Meringer Markus Nix gestoppt, im Derby beim FC Memmingen II will der Neuling nun wieder punkten. F.: Siegfried Rebhan

Bis an die Schmerzgrenze

TSV Gersthofen kämpft mit Personalproblemen +++ Affing und Ottobeuren schon unter Druck +++ FC Memmingen II will im Derby Wiedergutmachung betreiben

Nur zwei Teams stehen in der Landesliga Südwest bislang nch ohne Punkte da. Doch das wird sich am Sonntag zwangsläufig ändern, denn dann erwartet der punktlose Bayernliga-Absteiger FC Affing das Schlusslicht TSV Ottobeuren. Und einer wird auf jeden Fall sein Punktekonto aufbessern. Nach dem überraschenden Sieg in Planegg würde der TSV Gersthofen gern nachlegen, doch das Team pfeift personell aus dem berühmten letzten Loch. So schlimm ist die Situation beim FC Memmingen II längst nicht, doch die deutliche Schlappe beim FV Illertissen II wurmt gewaltig.
FC Memmingen II - SV Egg an der Günz (Sa 15:00)
(Bilanz seit 2011: 1 Sieg Memmingen - 1 Remis - 0 Siege Egg)
Zum Abschluss der englischen Woche empfängt der FC Memmingen II im BBZ-Stadion Aufsteiger SV Egg an der Günz. Dabei soll nach der schwachen Vorstellung in Illertissen (0:4) unter der Woche unbedingt ein Sieg her. „Natürlich wollen wir gewinnen, insbesondere nach der Pleite vom Mittwoch“, sagt FCM-Trainer Andreas Köstner, der seine Mannschaft in der Pflicht sieht. „Wir müssen wieder aggressiver zu Werke gehen und die Zweikämpfe zu unseren Gunsten entscheiden“, betont der Coach. Er hofft, dass sich das Team an der eigenen Nase fasst und das Illertissen-Spiel als „Weckruf zur rechten Zeit“ sieht. Immerhin haben die meisten Akteure höhere Ansprüche und wollen demnächst auch in der Regionalliga ran.
Personell sieht’s recht ordentlich aus. Einzig Harald Holzapfel und Simon Ernemann stehen aus privaten Gründen nicht zur Verfügung. Gegen den Klassenneuling und Nachbarn aus Egg soll dennoch unbedingt ein Sieg her, allerdings haben Derbys bekanntlich eigene Gesetze.
Egg startete mit einem 3:1-Sieg in Gersthofen glänzend in die Runde, musste aber unter der Woche beim 0:1 gegen Mering ebenfalls eine Niederlage hinnehmen.
Schiedsrichter: Jan-Eric Wild (Mauerstetten)

SC Fürstenfeldbruck - Sportfreunde Dinkelsbühl (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Fürstenfeldbruck - 0 Remis - 1 Sieg Dinkelsbühl)
Zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen reisen die Dinkelsbühler in den Landkreis Fürstenfeldbruck. Wobei es am Mittwoch in Oberweikertshofen eine 1:2-Niederlage für die Sportfreunde setzte. Auch der SCF kehrte unter der Woche mit einer 1:2-Pleite beim VfB Durach nach Hause zurück und haderte nicht nur mit dem Platzverweis von Keeper Lukas Welzmüller. Denn das Foul, das einen Elfmeter nach sich zog, fand nach Meinung von SCF-Trainer Tarik Sarisakal außerhalb des Strafraums statt. So aber führte der Strafstoß zum zwischenzeitlichen 2:0, was die Oberbayern - noch dazu in Unterzahl - nicht mehr wettmachen konnten.
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels)


Daniel Hensolt (links) bekam in Kottern die Allgäuer Härte mehrfach zu spüren, doch sein Einsatz ist nicht in Gefahr. F.: Klaus Jais

TSV Nördlingen - TSV Aindling (Sa 17:00)
(Bilanz seit 2012: 1 Sieg Nördlingen - 0 Remis - 2 Siege Aindling)
Der TSV Nördlingen hat nach zwei Spieltagen weder gewonnen noch verloren, doch rückblickend betrachtet, könnten die Rieser ebenfalls bereits sechs Punkte haben. Wenn man - wie gegen Planegg-Krailling - eine halbe Stunde zwei Spieler mehr auf dem Feld hat und dann noch den Ausgleich kassiert und wenn man - wie am Mittwoch in Kottern - auswärts bereits 2:0 führt und dann ebenfalls noch den Ausgleich hinnehmen muss, dann kann man nicht zufrieden sein.
„Wenn wir gegen Aindling gewinnen, dann kann man auch unseren Start als gelungen bezeichnen, ein weiteres Remis wäre freilich zu wenig“, meint Nördlingens Trainer Tobias Luderschmid, der aber zuversichtlich ist, „weil wir in Kottern 60 Minuten ordentlichen Fußball geboten haben“. Im Allgäu spielte Andreas Kaiser erstmals in die Anfangsformation und agierte auf der rechten Außenverteidigerposition, Johannes Geiß rückte auf die linke Abwehrseite. „Wir hatten in den ersten 25 Minuten noch Probleme und Glück, dass wir nicht in Rückstand gerieten. Der Gegner stand tief, doch dieses Szenario wird uns in dieser Saison öfters erwarten, denn nach der tollen letzten Saison wird uns niemand mehr unterschätzen“, meinte Luderschmid, der gegen Aindling erneut gezwungen ist die Anfangself zu verändern.
Arnold Hanschek fehlt weiterhin urlaubsbedingt und zusätzlich fehlt auch Manuel Meyer. „In solchen Fällen zeigt sich die Breite unseres Kaders, die Leistung im Mittwochsspiel gibt Anlass zur Hoffnung, dass wir den ersten Saisonsieg landen können, zumal wir ein Heimspiel haben“, erklärt Luderschmid, dessen Mannschaft in Kottern beim Stand von 1:2 noch einen Pfostentreffer durch Nico Oefele nach Vorarbeit des eben erst eingewechselten Robin Helmschrott hatte. Die Rieser waren also dem ersten Saisonsieg schon sehr nahe, „doch unter dem Strich war das Unentschieden gerecht“, urteilte Luderschmid.
Mit einer Ausbeute von vier Punkten in den ersten beiden Partien kann der TSV Aindling allemal gut leben. Ausgesprochen unerfreulich ist dagegen die Tatsache, dass vor dem zweiten Auswärtsspiel am beim TSV Nördlingen bereits zwei Fußballer schwer verletzt sind. Nach Torhüter Benjamin Thum hat es am Mittwoch gegen den FC Affing Fatih Cosar schwer erwischt. Der Neuzugang vom TSV Gersthofen musste am Freitag operiert werden, nachdem ein Schlüsselbein mehrfach gebrochen war. Laut Trainer Roland Bahl ist davon auszugehen, dass Cosar zehn bis zwölf Wochen lang ausfallen wird: „Er war bei uns fest integriert. Sehr schade für ihn und für uns.“ Ansonsten wird die Aindlinger Startformation voraussichtlich keine Veränderung aufweisen. Nach dem jüngsten 3:0-Erfolg besteht dazu auch kein Anlass.
Ein bis zwei Spieler will der Verein in den nächsten Wochen noch engagieren, auf dem Wunschzettel stehen Kandidaten fürs Mittelfeld und für die Offensive. Bahl würde es begrüßen, wenn man den Kader in der Breite noch etwas aufrüsten könnte, und gibt zu bedenken, das einige Leute aus seiner Truppe, wie berichtet, sich vorübergehend verabschieden werden.
Erfolg macht satt, heißt es bisweilen in Sportlerkreisen. Roland Bahl hofft auf die entgegengesetzte Reaktion: „Der Erfolg muss uns hungrig machen, ich hoffe, dass wir was holen.“ Das wäre die ideale Basis für das nächste Derby am kommenden Freitag zu Hause gegen den TSV Gersthofen. Der Aindlinger Coach wird seinen Schützlingen klarmachen, dass man die heutigen Gastgeber nicht ins Rollen kommen lassen darf: „Wir müssen daneben schauen, dass wir selbstbewusst und engagiert das Spiel machen wie gegen Affing.“
Schiedsrichter: Christian Tauscher (VfR Burggrumbach)


TSV Gersthofen - TSV Kottern (Sa 17:00)
(Bilanz seit 2001: 2 Siege Gersthofen - 2 Remis - 6 Siege Kottern)
„Wir müssen mit dem auskommen, was wir haben“, antwortete Ivan Konjevic, der Trainer des TSV Gersthofen, nach der 1:3-Auftaktniederlage gegen den SV Egg an der Günz, als er auf eventuell noch mögliche Neuzugänge angesprochen wurde. Zwangsläufig, denn die Taschen sind leer. Doch Not macht erfinderisch: Am Mittwoch schnürte Konjevic erstmals nach fast sieben Jahren Pause wieder selbst die Schuhe – und siehe da: Der TSV Gersthofen gewann beim SV Planegg-Krailling mit 3:2. Ob der Coach auch am heutigen Samstag im Heimspiel gegen den TSV Kottern wieder ein Trikot überstreifen wird?
„Ich kann es noch nicht sagen. Ich muss erst abwarten, wer alles zur Verfügung steht“, sagt Konjevic, der sich in Planegg-Krailling ganz spontan zum Comeback entschlossen hat. Nach einem kurzen Gespräch mit Torhüter Stefan Brunner wurde unmittelbar vor Spielbeginn die Entscheidung getroffen. „Ich habe gedacht, dass ich vielleicht eine Halbzeit durchhalten kann“, sagt der 43-Jährige.
Doch Auswechseln war angesichts der Gersthofer Personalsituation nicht möglich. Konjevic: „Von 19 Spielern beim Trainingsauftakt sind noch elf geblieben. Obwohl ich mit den Kräften am Ende war, musste ich durchspielen, weil auch der eine oder andere Probleme hatte.“ Stefan Leiteritz und Florian Linder schleppten sich mit Blessuren übers Feld, Ahmet Yildiz stand am Rande einer Gelb-Roten Karte.
Obwohl der ehemalige Profi nach langer Wettkampfpause den einen oder anderen Schnitzer drin hatte, wurde er zusammen mit Torhüter Stefan Brunner in die „FuPa-Elf der Woche“ des zweiten Spieltags gewählt. Der Gersthofer Schlussmann zählte beim 3:2 erneut zu den Erfolgsgaranten. „Wir können uns bei ihm bedanken“, sagt Konjevic.
Während die Gastgeber ihre Chancen nicht nutzen konnten, schlug der TSV Gersthofen eiskalt zu. Das 1:2 durch Marco Baur war der einzige Freistoß des gesamten Spiels, das 1:3 nur drei Minuten später durch den stark verbesserten Stefan Schnurrer war dessen einziger Torschuss. „Wir haben auch Glück gehabt“, so Konjevic. „Aber alle haben Alles gegeben, haben nicht gejammert und sind teilweise sogar über die Schmerzgrenze gegangen.“
Egal: Ein Sieg gibt einer im Neuaufbau befindlichen Mannschaft Sicherheit und Selbstvertrauen. „Wir haben ein Lebenszeichen gegeben. Das gibt Auftrieb“, ist sich Ivan Konjevic sicher, dass auch gegen den TSV Kottern etwas zu holen ist. Dabei muss er neben den noch immer verletzten Erik Repennig, Mark Huckle, Dejan Mijailovic und Alexander Götz auch auf Stefan Leiteritz und Florian Linder verzichten. „Es wird nicht einfacher“, klagt Co-Trainer Dario Kucjenic, „so viele Leute können wir einfach nicht kompensieren.“
Mitnun vier Punkte auf dem Konto reist der TSV Kottern um Trainer Kevin Siegfanz mit einem guten Gefühl in den Raum Augsburg. Bei seinem Team sind alle Spieler fit. Das erlaubt Siegfanz etwas zu rotieren und das Team auf der einen oder anderen Position neu zu besetzen. Für Sebastian Perner (22), der vom Bayernligisten 1. FC Sonthofen nach Kottern gewechselt ist, sollte etwas zu holen sein in Gersthofen: „Wir haben ein gutes Spiel am Mittwoch gezeigt, hatten gute Chancen, haben uns trotz des 0:2-Rückstandes wieder zurück ins Spiel gekämpft und am Schluss verdient einen Punkt behalten. Diesmal sind drei Punkte Pflicht, wenn wir oben mitspielen wollen.“
Schiedsrichter: Pantelis Gitopoulos (FC Bayern)


SV Planegg-Krailling - SV Mering (Sa 17:00)
(Bilanz: bislang keine Spiele)
Der SV Mering zählt in der Landesliga Südwest zu den Teams, die immer wieder genannt werden, wenn es um den Aufstieg in die Bayernliga geht. Nach zwei Spielen haben die Meringer sechs Punkte auf dem Konto – und nun noch zwei weitere Auswärtsspiele vor der Brust. „Mit der Favoritenrolle müssen wir leben, aber wir sind gewarnt, haben Respekt und werden den Aufsteiger ganz sicher nicht unterschätzen“, meinte Bayer. Merings Trainer verweist auf das Remis der Oberbayern zum Saisonstart in Nördlingen und lässt sich von der 2:3-Heimniederlage der Planegger gegen Gersthofen nicht blenden. „Der Punktgewinn in Nördingen war ein Fingerzeig, gegen Gersthofen war die Truppe dann wohl zu euphorisch – und diesen Fehler werden die sicher nicht wieder machen“, ist sich der Fußballlehrer sicher. Gersthofen wird allerorten als Absteiger Nummer eins gehandelt, doch auch davon hält Bayer nicht viel. „Ich beteilige mich nicht an solchen Bewertungen, eine Saison muss erst einmal gespielt werden und solche Prognosen sind schon oft widerlegt worden“, erklärte der 61 Jahre alte Trainer.
Der weiß, dass seine Mannschaft im Planegger Umfeld und der dortigen Presse als großer Favorit gehandelt wird, und wird seine Truppe dementsprechend einstellen. Und noch ein Faktor kann ausschlaggebend sein: die große Hitze. „Für Samstag werden sehr hohe Temperaturen vorhergesagt, da bleibt abzuwarten, wer damit besser klar kommt“, so Bayer.
Der hat zwar zumindest Anil Zambak und Daniel Sedlmeir wieder im Kader, dafür muss er aber auf einen anderen Akteur definitiv verzichten. Albert Lopatkiewicz fällt mit einer Sehnenverletzung im Oberschenkel aus – und auch Stefan Wiedemann steht nach wie vor nicht zur Verfügung. Der Trainer hofft, dass diesmal auch Simon Huber wieder mitwirken kann – ansonsten vertraut er dem Kader, der am Mittwoch in Egg mit einem 1:0 den Dreier holte.
„Angesichts der Tatsache, dass wir dann gegen Kottern das dritte Auswärtsspiel in Folge haben, wäre es schön, würden wir auch aus Planegg einen Punkt mitnehmen“, meinte Bayer.
Schiedsrichter: Maximilian Alkofer (Siegenburg)


FC Gundelfingen - SC Oberweikertshofen (Sa 17:00)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Gundelfingen - 1 Remis - 0 Siege Oberweikertshofen)
„Ist das wirklich schon so lange her? Dass es eine gefühlte Ewigkeit war, darüber brauchen wir ja nicht zu sprechen“, musste Markus Riesenegger die Information erst einmal verdauen. Der Abteilungsleiter des FC Gundelfingen hatte bis vergangenen Mittwoch fast neun Monate warten müssen, bis er mal wieder einen Auswärtssieg bejubeln konnte. Somit tat das 4:0 bei der SpVgg Kaufbeuren richtig gut und beschert den Grün-Weißen mit sechs Punkten einen Traumstart in die neue Saison.
Diesen Schwung gilt es nun mit ins Heimspiel gegen den SC Oberweikertshofen mit zu nehmen. „Da hilft der Erfolg in Kaufbeuren, das ja in der vergangenen Saison kein gutes Pflaster für uns war, durchaus weiter“, so Riesenegger, der überhaupt ein positives erstes Zwischenfazit zieht. So könne der FCG mittlerweile auch mal wieder Ausfälle wie in Kaufbeuren verkraften, wo mit Manuel Müller, Michael Grötzinger und Florian Prießnitz ein Trio nicht zur Verfügung stand. Die „Ersatzleute“ Bernd Scheu, Daniel Dewein oder Kevin Lohr haben ihre Sache gut gemacht und üben damit Druck auf die zuletzt Absenten aus, von denen lediglich Kapitän Prießnitz erneut fehlen wird. Nach seiner Oberschenkelverletzung ist er zwar schon wieder im Lauftraining, ein Einsatz käme jedoch zu früh.
Lob vom Abteilungsleiter verdiente sich auch Keeper André Behrens, der am Mittwoch von den Gastgebern als unüberwindbar bezeichnet wurde. „Gerade bei den zwei Schüssen nach der Pause hat er sehr gut reagiert. Ich war die zweite Halbzeit hinter seinem Tor und habe ihn genau beobachtet. Er wirkte sehr konzentriert und konnte die ganze Zeit die Spannung hoch halten. Dass wir nun zweimal zu Null gespielt haben, ist auch Behrens’ Verdienst.“
Und noch etwas gefällt dem 44-Jährigen: „Wie Haydar Kaymaz gleich zum Spiel gefunden hat, war top. Außerdem freue ich mich enorm, dass auch Stefan Winkler nach so langer Zeit wieder auf dem Platz gestanden hat. Selbst wenn er zurzeit nur von der Bank kommt, tut das der Mannschaft richtig gut. Es ist für mich nur eine Frage der Zeit, bis Winkler wieder in der Startelf auftaucht.“
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck)


FC Affing - TSV Ottobeuren (So 15:00)
(Bilanz seit 2011: 2 Siege Affing - 0 Remis - 0 Siege Ottobeuren)
Diese Niederlage beschäftigte Klaus Wünsch länger. Über Jahre hinweg war er beim TSV Aindling als Trainer tätig, betreute dort Jugendspieler und erwachsene Fußballer. Am Mittwoch kehrte er als Trainer des FC Affing ans Schüsselhauser Kreuz zurück und musste mitansehen, wie hilflos sich seine jetzige gegen die ehemalige Mannschaft beim 0:3 präsentierte. Eine Erklärung dafür hat er auch Tage danach nicht. Enttäuscht zeigt er sich von seinen vermeintlichen Leistungsträgern. „Ein paar hatten richtig Probleme. Sie sollten eigentlich so auftreten, dass sich ihre Mitspieler an ihnen hochziehen können“, sagt Wünsch.
Offenkundig waren die Unterschiede in diesem Derby. Auf der einen Seite zeigten die Aindlinger ungemein viel Einsatz und Laufbereitschaft und überzeugten mit gekonnten Spielzügen; auf der anderen Seite schleppten sich die Affinger bei ihrem blutleeren Auftritt schwerfällig, ohne spielerische Lösungen, über das Rasengeviert.
Ausreden will Wünsch keine gelten lassen, obwohl ihm welche zustünden. Die kurze Sommerpause. Die kurze Saisonvorbereitung. Die vielen Abgänge. Die vielen Zugänge. Der personelle Umbruch. Die verletzten Spieler. All dies ändert jedoch nichts daran, dass die Aindlinger vorlebten, wie ein Derby angegangen werden muss. Leidenschaftlich und mit Willen. „Die haben das super gemacht“, betont Wünsch.
„Ich glaube, einigen ist die Lage nicht bewusst. Wenn wir am Sonntag nicht gewinnen, ist bei uns Feuer unterm Dach.“ Der Trainer sieht seine vordergründige Aufgabe darin, die Mannschaft schnellstmöglich zu einer Einheit zu formen. Wünsch ist dafür bekannt, sich bestmöglich auf Stärken und Schwächen der gegnerischen Elf einzustellen. Womöglich hätten er und seine Spieler sich zu akribisch damit beschäftigt, meint er. Wünsch wählt deutliche Worte: „Wir sind das Problem, nicht der Gegner. Wir müssen uns gewaltig steigern“, sagt er mit Nachdruck.
Gerade in der Offensive enttäuschten die Affinger in den ersten beiden Partien. Auf den Flügeln verpufften die Angriffe in Ansätzen, im Sturmzentrum mühten sich Simon Knauer und Nino Kindermann, entwickelten ohne die Unterstützung aus dem Mittelfeld jedoch kaum Torgefahr. Noch wartet der FC Affing auf seinen ersten Treffer.
Auch gegen Ottobeuren wird sich der Trainer mit einem kleinen Kader behelfen müssen. Dem Trainer fehlen Alternativen. „Ich habe nicht die Möglichkeiten, groß etwas zu verändern“, gesteht Wünsch. Linksverteidiger Andreas Näßl, der gegen Aindling oftmals überfordert wirkte, hat Leistenprobleme und wird – wenn überhaupt – auf der Ersatzbank Platz nehmen. Noch schlimmer hat es Usama Jassem getroffen. Gegen Aindling verletzte er sich am Knie und musste ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose bleibt Trainer Wünsch schuldig, er geht jedoch davon aus, für längere Zeit auf seinen Innenverteidiger verzichten zu müssen.
Kapitän Alexander Thiel kommt als Ersatz noch nicht infrage; erst in dieser Woche hat er mit dem Lauftraining begonnnen. Auf die Position des Linksverteidigers wird Daniel Söllner, rücken, auf Einsätze im Mittelfeld von Beginn an dürfen Michael Eibel und der kurzfristige Neuzugang Ivan Geljic hoffen.
Ottobeuren, das nahezu auf den gleichen Kader wie in der Vorsaison vertraut, steht ebenfalls schon wieder unter Zugzwang. Für den Trainer und die anderen Verantwortlichen heißt es nun, Ruhe zu bewahren und so schnell wie möglich mit der Mannschaft in die Spur zurückzukehren. Wer den TSV Ottobeuren kennt, weiß genau, dass auch bei ihm gilt: Totgesagte leben länger. Deshalb heißt die Parole bei den Gelb-Schwarzen: „Kopf hoch und auf ein neues Spiel!“
Schiedsrichter: Florian Frömel (Kirchseeon)


Tobias Steidle (am Ball) darf mit dem VfB Durach zum zweiten Mal binnen vier Taen zuhause ran. F.: Matthias Becker

VfB Durach - FV Illertissen II (So 15:00)
(Bilanz seit 2012: 0 Siege Durach - 2 Remis - 2 Siege Illertissen)
Einen ersten Ausflug ins Allgäu unternimmt der FV Illertissen II. Beim VfB Durach geht es für die Mannschaft von Trainer Roland Regenbogen darum, die starke Leistung vom vergangenen Mittwoch beim 4:0 gegen den FC Memmingen II zu bestätigen. Torjäger Dominik Trautmann hatte einen Sahnetag erwischt und alle vier Tore zum Heimsieg beigesteuert. Regenbogen bescheinigt seinem Schützling eine derzeit blendende Verfassung: „Das hat mich für ihn gefreut.“ Trautmann empfiehlt sich derzeit nachhaltig für höhere Aufgaben. Sechs Tore sind es bisher in zwei Spielen, kein Stürmer schießt in der Landesliga momentan schärfer. Im Kemptener Vorort Durch wird man bestimmt besonderes Augenmerk auf ihn richten. Interessant ist der Blick in die Statistik. Durach hat gegen den FV Illertissen in vier Spielen noch nie gewonnen, zuletzt trennten sich die beiden Mannschaften im Allgäu 1:1.
Nicht nur deshalb sieht Durachs Vorsitzender Wolfgang Bergmüller den VfB als krassen Außenseiter. „Ich wäre schon mit einem Punkt zufrieden“, sagt er. Zu holen sei gegen den starken Kontrahenten nur mit Willensstärke etwas. Bergmüller: „Wir müssen mit Leidenschaften die technische Überlegenheit des Gegners ausgleichen.“ Indessen ärgert sich der Vereinsboss über die Kritik, die seitens der eigenen Zuschauer immer wieder geübt wird. „Man darf das alles nicht zu kritisch sehen. Wir werden in der Landesliga niemanden an die Wand spielen können“, meint er nach dem 2:1-Sieg gegen den SC Fürstenfeldbruck. Auch er sei zwar der Meinung, dass durchaus noch Luft nach oben sei, man müsse aber „die Kirche im Dorf lassen“. Bergmüller: „Wenn man bedenkt, wo wir herkommen und was wir im Vergleich zu den Konkurrenten für bescheidene Mittel zur Verfügung haben, ist das, was die Mannschaft Woche für Woche zeigt, aller Ehren wert.“
Schiedsrichter: Muharrem Yildiz (Forstinning)


SC Ichenhausen - SpVgg Kaufbeuren (So 17:00)
(Bilanz: bislang keine Spiele)
Vier Punkte aus den ersten beiden Spielen sind eine ordentliche Ausbeute für Aufsteiger SC Ichenhausen. Eine Ausbeute, die die Fußballer um Trainer Oliver Schmid noch ausbauen wollen.
Ichenhausens Coach ist nach der Leistung beim Auswärtssieg in ottobeuren optimistisch: „Kaufbeuren ist zwar ein harter Brocken, aber wir wollen mit viel Engagement und Willen dagegenhalten und unseren ersten Heimdreier einfahren.“ Natürlich hoffen die Verantwortlichen in Ichenhausen, dass eine ähnlich große Zuschauerkulisse in den Hindenburgpark kommt, wie beim Auftaktspiel gegen Aindling.
Fehlen werden die verletzten Nachwuchsspieler Andreas Brugger und Stefan Fischer, sowie der langzeitverletzte Kadir Yalap. Bei Stefan Selig, der in Ottobeuren passen musste, klappe es voraussichtlich wieder mit einem Einsatz, sagte Schmid. In diesem Fall stünden ihm reichlich taktische Optionen offen. Ziel ist es, den guten Trend vom souveränen 4:0-Sieg in Ottobeuren fortzusetzen.
Eine Trendumkehr streben dagegen die Kaufbeurer an. Der „gestandene Landesligist“ (Schmid), kam nicht ganz so gut aus den Startlöchern wie der SCI. Zwar überzeugte die Mannschaft bei den äußerst heimstarken Sportfreunden aus Dinkelsbühl und rangen den Mittelfranken ein 2:2 ab. Doch bei der 0:4-Pleite gegen Spitzenreiter FC Gundelfingen ließ die junge Mannschaft der Allgäuer vieles vermissen. „Wir waren das ganze Spiel über nicht bereit, an unsere Grenzen zu gehen“, sagt Trainer Fred Jentzsch.
Der Tabellenführer ließ in der Defensive kaum Chancen zu und hatte mit André Behrens einen Torwart, der an diesem Tag nicht zu überwinden war. „Sicherlich ist es schwer, nach solch einer Niederlage das Spiel zu analysieren. Festzuhalten ist, dass sich unsere junge Mannschaft schwergetan hat“, sagte auch SVK-Kapitän Benjamin Kleiner. Trainer Jentzsch glaubt weiter an das Potenzial in der Mannschaft. Der 49-Jährige erwartet allerdings in Ichenhausen eine Trotzreaktion. „Wir müssen alles abrufen, um dort nicht erneut unter die Räder zu kommen“, sagt er.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck)

Aufrufe: 019.7.2014, 07:06 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor