2024-04-19T07:32:36.736Z

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Vollversammlung am Fußballplatz: Am Ende des Spiels Bieswang gegen Pappenheim kam es zu tumultartigen Szenen. Foto: Peter Prusakow
Vollversammlung am Fußballplatz: Am Ende des Spiels Bieswang gegen Pappenheim kam es zu tumultartigen Szenen. Foto: Peter Prusakow

Bieswanger Vorstand reagiert auf Pappenheimer Äußerungen

Verbaler Schlagabtausch nach Turbulenzen in der A-Klassen-Partie: Vorkommnisse sind "nicht zu verharmlosen" +++ Sportfreunde-Spieler immer noch krankgeschrieben

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Das Derby zwischen den SF Bieswang und der TSG Pappenheim (3:2) in der A-Klasse Süd sorgt auch weiterhin für Diskussionsstoff – auf den Fußballplät­zen, im Internet und in dieser Zeitung. Auf die vergangenen Freitag veröffent­lichte Stellungnahme der TSG Pappen­heim hat nun der Vorstand der Sport­freunde Bieswang reagiert. Was war passiert? Am Ende der Partie kam es zu heftigeren Turbulenzen: Ein Bies­wanger Spieler wurde ins Klinikum nach Ingolstadt geflogen (und nach der Untersuchung wieder entlassen) und die Polizei wurde eingeschaltet.
Nach den Vorkommnissen im Spiel der SF Bieswang gegen die TSG Pap­penheim wollten es die Sportfreunde Bieswang bei ihrem Spielbericht vom 23. Oktober belassen, heißt es in einer Pressemitteilung. Dieser sei weder eine „einseitige Schilderung“ noch eine „Fehlmeldung“. Der Spielbericht entspreche den Tatsachen, so der SFB-Vorstand.

Dass zu einem Streit immer zwei Parteien gehören und beide Teams „keine Unschuldslämmer“ seien, wie es die TSG-Führung angemerkt hatte, sehen die Bieswanger anders. „Nicht immer und auch nicht automatisch be­darf es eines zweiten Beteiligten zu einer Konfliktauslösung“, heißt es in einer Pressemitteilung. Denn der Roten Karte gegen Pappenheim sei kein „grundloser Faustschlag“ eines Bieswangers vorausgegangen. Der SFB-Akteur habe nur mehr den sich vor ihm aufbauenden Gegenspieler „beherzt“ weggestoßen. Dies rechtfer­tige jedenfalls keinen Kopfstoß ins Ge­sicht des Gegners.

Tatsache für die SFB-Vorstandsmit­glieder ist, dass der gegnerische Tor­wart mit dem 3:2-Siegtreffer der Bies­wanger aus dem Tor gestürmt und einen Bieswanger von hinten mit ei­nem brutalen Schlag ins Genick nie­dergestreckt habe. „Viele (aufgebrach­te) Zuschauer können dies bezeugen“, heißt es in der Pressemitteilung. Es sei auch „nicht der einzige Ausflug des Gästekeepers aus seinem Torraum“ gewesen. Fotoaufnahmen würden die Handgreiflichkeiten belegen.

Keine Entschuldigung

Die Vorkommnisse sind aus Bies­wanger Sicht eine klare „Eskalation“. Auf dem Platz und unter den Zu­schauern sei es in der Folge zu ver­balen Provokationen und Beschimp­fungen gekommen – trotz eines bis dato fairen Spiels. Insgesamt seien die Vorfälle „nicht zu verharmlosen“. Die TSG Pappenheim hatte behauptet, der Vorfall sei im Bieswanger Spielbericht „völlig dramatisiert“ worden.

Die SFB stellten auch fest, dass es auf beiden Seiten besonnene Spieler und Zuschauer gegeben habe, als die Situation aus dem Ruder lief. Auch die SF Bieswang hätten seit vielen Jahren Spieler mit Migrationshintergrund in ihren Reihen. „Daher muss dem Vor­wurf der Ausländerfeindlichkeit unse­rer Spieler entschieden widersprochen werden. Der Unmut der SF Bieswang richtet sich vielmehr gegen diejenigen, denen anständiges Benehmen, verhält­nismäßiges Handeln und Fair Play im Sport fremd sind.“ Bislang habe sich weder der Pap­penheimer Torwart noch der Verein beim verletzten Bieswanger Spieler gemeldet oder gar entschuldigt, führ­ten die SFB-Vorstände an. Der Spieler befinde sich immer noch im Kranken­stand. „Weniger zu schreiben und sich um die wesentlichen Punkte zu küm­mern, wäre die bessere Lösung gewe­sen“, hieß es in der Pressemitteilung, die nach Lesart der Bieswanger Seite die einzige bleiben werde.

Aufrufe: 04.11.2016, 09:47 Uhr
rh (Weißenburger Tagblatt)Autor