Dass zu einem Streit immer zwei Parteien gehören und beide Teams „keine Unschuldslämmer“ seien, wie es die TSG-Führung angemerkt hatte, sehen die Bieswanger anders. „Nicht immer und auch nicht automatisch bedarf es eines zweiten Beteiligten zu einer Konfliktauslösung“, heißt es in einer Pressemitteilung. Denn der Roten Karte gegen Pappenheim sei kein „grundloser Faustschlag“ eines Bieswangers vorausgegangen. Der SFB-Akteur habe nur mehr den sich vor ihm aufbauenden Gegenspieler „beherzt“ weggestoßen. Dies rechtfertige jedenfalls keinen Kopfstoß ins Gesicht des Gegners.
Tatsache für die SFB-Vorstandsmitglieder ist, dass der gegnerische Torwart mit dem 3:2-Siegtreffer der Bieswanger aus dem Tor gestürmt und einen Bieswanger von hinten mit einem brutalen Schlag ins Genick niedergestreckt habe. „Viele (aufgebrachte) Zuschauer können dies bezeugen“, heißt es in der Pressemitteilung. Es sei auch „nicht der einzige Ausflug des Gästekeepers aus seinem Torraum“ gewesen. Fotoaufnahmen würden die Handgreiflichkeiten belegen.
Die Vorkommnisse sind aus Bieswanger Sicht eine klare „Eskalation“. Auf dem Platz und unter den Zuschauern sei es in der Folge zu verbalen Provokationen und Beschimpfungen gekommen – trotz eines bis dato fairen Spiels. Insgesamt seien die Vorfälle „nicht zu verharmlosen“. Die TSG Pappenheim hatte behauptet, der Vorfall sei im Bieswanger Spielbericht „völlig dramatisiert“ worden.
Die SFB stellten auch fest, dass es auf beiden Seiten besonnene Spieler und Zuschauer gegeben habe, als die Situation aus dem Ruder lief. Auch die SF Bieswang hätten seit vielen Jahren Spieler mit Migrationshintergrund in ihren Reihen. „Daher muss dem Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit unserer Spieler entschieden widersprochen werden. Der Unmut der SF Bieswang richtet sich vielmehr gegen diejenigen, denen anständiges Benehmen, verhältnismäßiges Handeln und Fair Play im Sport fremd sind.“ Bislang habe sich weder der Pappenheimer Torwart noch der Verein beim verletzten Bieswanger Spieler gemeldet oder gar entschuldigt, führten die SFB-Vorstände an. Der Spieler befinde sich immer noch im Krankenstand. „Weniger zu schreiben und sich um die wesentlichen Punkte zu kümmern, wäre die bessere Lösung gewesen“, hieß es in der Pressemitteilung, die nach Lesart der Bieswanger Seite die einzige bleiben werde.