2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Feuchtfröhlich ging es bei der Meisterfeier des SV Ochsenhausen zu. Volker Strohmaier
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Bier statt Selters beim SV Ochsenhausen

Der SV Ochsenhausen steigt in die Landesliga auf

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Ochsenhausen / sz - Nach zwei Jahren Abstinenz kehrt der SV Ochsenhausen in die Fußball-Landesliga zurück. Standesgemäß mit einem 9:2-Sieg gegen die TSG Achstetten wurde der Aufstieg besiegelt. Wieder einmal hatte die überragende Offensive des SVO zugeschlagen und dem deutlich unterlegenen Gegner nicht den Hauch einer Chance gelassen.

Es war wie jedes Mal im Fußball. Egal, ob es das Berliner Olympiastadion oder das Fürstenwaldstadion in Ochsenhausen ist. Bier- und Sektduschen sind heute an der Tagesordnung, wenn es was zu Feiern gibt. Vor allem auf Spielertrainer Oliver Wild hatte es die Mannschaft nach dem Schlusspfiff abgesehen. Flugs hatten sie große Gläser aus dem Vereinsheim besorgt, in die auch jede Menge Flüssigkeit reingeht. Macht sich gut auf einem verschwitzten Männerkörper. "Das gehört dazu. Heute dürfen die Jungs die Sau rauslassen", war auch Wild völlig losgelöst nach dem Kantersieg gegen Achstetten.

Schon das erste und zweite Tor hatte die Mannschaft an der Seitenlinie bejubelt, wie es sich der neue deutsche Pokalsieger VfL Wolfsburg am Abend zuvor in Berlin gar niemals getraut hätte. Schon nach elf Minuten bildete sich der erste Spielerknäuel rund um die Ochsenhauser Bank, ganz unten Torschütze Dardan Morina, der sein Team mit einem 25-Meter-Schuss in Führung und Richtung Landesliga geschossen hatte und zwei weitere Treffer folgen ließ.

Zehn Minuten später sorgte Wild dann mit einem Kopfball für das endgültige Verkeilen seiner Mitspieler. Einzig seinem auffällig lilafarbenen Dress war es zu verdanken, dass man auch Torhüter Thomas Deutsch erkannte, der rund 60 Meter über das Feld gesprintet war, um seine Kollegen zu herzeln. Die zwei Unentschieden zuletzt hatten offenbar Wirkung gezeigt. Der Druck fiel sprichwörtlich von den Spielern ab. "Ochsenhausen hat sehr gute Angriffsspieler. Das haben sie heute auch wieder bewiesen. Im Abwehrbereich brauchen sie aber Verstärkungen, um in der Landesliga zu bestehen", gratulierte Achstetten Spielertrainer Fabian Hummel, der mit Allmendingen und Reinstetten bereits in der Landesliga und mit Laupheim in der Verbandsliga gespielt hat. "Im hinteren Bereich müssen sie was tun."

Das weiß auch Oliver Wild, der definitiv auch in der kommenden Saison in Doppelfunktion Trainer und Spieler an der Rottum sein wird. Ein Jahr will der neben Patrick Hartmann erfolgreichste Torschütze der Ochsenhauser auf jeden Fall noch dranhängen "Wir haben schon Gespräche mit einigen Spielern geführt, es waren auch schon einige zum Probetraining da. Jetzt wissen wir, wo wir in der nächsten Saison spielen. Das macht vieles einfacher", so der 30-Jährige. Mindestens drei Spieler will der Verein holen, mit 18 Spielern im Kader will der ehemalige Illertisser in die neue Saison gehen. Abgänge stehen bislang keine zur Debatte. Auch Wild sieht im Defensivbereich den größten Handlungsbedarf, aber auch im Zentrum könnte er sich noch Verstärkung vorstellen.

Kupfahl wird Co-Trainer

Unterstützt wird Wild künftig allerdings von Oliver Kupfahl als Co-Trainer. Der bisherige Co Klaus Seufert wird den Verein aus beruflichen Gründen verlassen. "Ich werde nur noch als Stand-by-Spieler fungieren", sagt Kupfahl, der auch noch Spielleiter bleibt. Doppelfunktionen sind in Ochsenhausen in. In einer solchen könnte man sich auch Thomas Przibille vorstellen. Der 37-Jährige, der vor zwei Jahren beim Öchslefest von den Ochsenhausern verpflichtet wurde, will aber zunächst noch ein Jahr spielen. "In meinem Alter sollte man nicht mehr langfristig planen, zumal ich auch beruflich ziemlich eingespannt bin." Dennoch will Przibille das Erlebnis Landesliga mit dem SVO nochmals genießen.

Ein Genuss sind dagegen die Trainingsbedingungen in Ochsenhausen nicht immer. Zumindest nicht im Sommer. Da muss das Team auf dem Platz an der Kapfhalle trainieren. Der Rasen im Fürstenwald steht dafür nicht zur Verfügung. "Dafür haben wir aber einen Kunstrasen, um den uns einige Vereine absolut beneiden", sagt Kupfahl, bevor seine gerade angezündete Festtagszigarre durch die nächste Bierdusche gelöscht wird.

Aufrufe: 01.6.2015, 21:06 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Michael MaderAutor