2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Bielefelder Fußball-Schiedsrichter gehen neue Wege

Der Verein "Die Pfeife e. V." kümmert sich um die Belange der Unparteiischen

Als „Pfeife“ bezeichnet zu werden, gehört für Amateurschiedsrichter angesichts der nicht selten noch drastischeren Benennungen eher zu den geringsten Problemen ihres Ligaalltags. Diesen Kontext und den – durchaus selbstironisch – verstandenen Namen nimmt sich seit einem knappen Jahr der Verein „Die Pfeife e.V.“ zum Anlass, für Anliegen der Schiedsrichter und einen verständnisvolleren Umgang aller Parteien im Bielefelder Amateurfußball zu werben.

„Mit dem Namen wollten wir deutlich machen, dass wir Schiedsrichter auch mit Ironie auf unsere Arbeit gucken“, erklärt Vorstand Reiner Stodieck mit dem Werben für mehr Gelassenheit auf allen Seiten gleich eines der Hauptziele des Vereins. Generell verstehe sich das Vereinsprojekt, dem mittlerweile 50 Schiedsrichter des Kreises Bielefeld angehören, als Ergänzung zu den bestehenden Angeboten des Fußballkreises in der Schiedsrichterförderung und Ausbildung.

Als Weiterbildungsangebot möchten die „Pfeifen“ ihren Mitgliedern und Interessierten unter anderem regelmäßige Vorträge externer Referenten wie Bundesligaschiedsrichter Harm Osmers anbieten, der am 13. Februar auf Einladung des Vereins nach Bielefeld kommt. Aber auch in der praktischen Arbeit mit Vereinen und Kreisschiedsrichterausschuss sieht Stodieck eine der Aufgaben des Vereins.

Im Dialog mit den Vereinen sollten alltägliche Probleme der Schiedsrichter angesprochen und „gemeinsame Lösungen“ gefunden werden. Dabei gehe es häufig um „Kleinigkeiten“ – so Stodieck – wie fehlendes Wasser oder eine saubere und ruhige Kabine für die Schiedsrichter. In der Zusammenarbeit der Schiedsrichter untereinander und mit dem Fußballkreis möchte der Verein für ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl der Unparteiischen untereinander werben oder auf Hilfen bei der Analyse der eigenen Spiele hinwirken.

Über allen Vereinsaktivitäten stehe das Ziel, mehr Verständnis für Schiedsrichterbelange zu erreichen, Basisarbeit zu betreiben und so auch für die Attraktivität des Schiedsrichterjobs zu werben: „Wir müssen uns auch anders verkaufen und uns die Frage stellen, welche Wege gehen wir, um Schiedsrichter zu akquirieren?“ sieht Stodieck in der Werbung für die Schiedsrichtertätigkeit ein weiteres Betätigungsfeld der „Pfeifen“.

Interessierte sollen in ihrer Entscheidung für den Schiedsrichterjob bestärkt werden, darüber hinaus aber auch bisher nicht erreichte Fußballinteressierte aller Altersgruppen angesprochen werden. „Wir möchten als Türöffner fungieren und die Leute einfach ermutigen, es auszuprobieren“, beschreibt Stodieck die neuen Wege der Bielefelder Schiedsrichter.

Aufrufe: 029.1.2017, 16:13 Uhr
Mathis KleinitzAutor