Biebricher A-Junioren wollen den Pott

Im Gegensatz zum Ligaalltag in der Verbandsliga Süd, legte Trainer Hakan Tutkun den Fokus vor allem auf die mentale Stärke seines Teams. "Der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze - und vor allem gegen unterklassige Teams kommt es da auf die Mentalität an", so der FV-Coach. Und der Coach sollte - vor allem im Halbfinale - damit Recht behalten.

Derby zum Anfang

In der ersten Runde bekamen die Biebricher gleich ein Derby zugelost. Der FV musste zum SV Wiesbaden, der zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer in der Kreisliga Wiesbaden war und in zwei Spielen 18:0 Tore geschossen hatte. "Wir haben uns dementsprechend auf den SV vorbereitet und wussten, dass sie Tore schießen können, wenn wir ihnen die Chance dazu geben", resümiert Tutkun. Die Vorbereitung zeigte ihre Wirkung: Biebrich dominierte von Beginn an die Partie und gewann ungefährdet mit 3:0.

Aggressiver SV Frauenstein bereitet nur kurz Probleme

Im Viertelfinale duellierte sich der FV mit dem SV Frauenstein. "Ich wusste, dass meine Jungs mehr investieren müssen als es in der ersten Runde der Fall war", erklärt Tutkun. Frauenstein agierte von Beginn an aggressiv und war auf Spielzerstörung des Gegners aus. "Das Spiel verlief genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte", so der FV-Coach. Doch die Biebricher behielten die Nerven und spielten ihren gewohnten Kombinations-Fußball. Dementsprechend souverän wurde das Spiel mit 4:0 gewonnen und der FV zog ins Halbfinale ein.

Defensiver Gegner macht den Biebrichern das Leben schwere

In diesem bekamen es die 02er - wie von Tutkun vermutet - mit einer sehr tief stehenden Mannschaft zu tun. Schwarz-Weiß Wiesbaden stand kompakt und wollte durch Konter Nadelstiche setzen. "Darauf hatten wir uns eingestellt und die Situationen im Training ausgearbeitet", so Tutkun. Der FV-Coach berichtet weiter: "Ich hatte in diesem Spiel viel Aufmerksamkeit von meinen Jungs gefordert und darauf hingewiesen, dass wir in diesem Spiel nicht viele Torchancen bekommen werden". Und wieder zeichnete sich Tutkun als Wahrsager aus: Erst in der Nachspielzeit gelang den Biebrichern der viel umjubelte Siegtreffer.

Derbykracher im Endspiel

Im Finale, das am 17. Dezember in Nordenstadt stattfindet, gastieren die 02er beim TuS, der ebenfalls in der Verbandsliga Süd kickt. Zwar belegen die Nordenstädter nur Rang elf - und damit einen direkten Abstiegsplatz - dennoch prognostiziert Tutkun: "Meine Jungs werden in diesen 90 Minuten, nicht nur schwitzen sondern auch für den Sieg bluten müssen". Der Coach erwartet eine "sehr enge und spannende Partie". Wie in den vorangegangen Spielen, setzt Biebrich dabei auf eine stabile Defensive. "Wir wollen auch nach dem Finale ohne Gegentreffer bleiben", gibt sich der FV-Trainer kämpferisch. "Wir freuen uns auf das Highlight und hoffen auf zahlreiche Zuschauer, die uns im Pokalfinale anfeuern", blickt Tutkun voller Vorfreude voraus.