2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Der neue Coach Dragan Trkulja kennt aus seiner früheren Zeit als Trainer beim SC Türkgücü und beim SSV 46 bereits zehn Akteure aus dem Kader.
Der neue Coach Dragan Trkulja kennt aus seiner früheren Zeit als Trainer beim SC Türkgücü und beim SSV 46 bereits zehn Akteure aus dem Kader.
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Bezirksligist Türkgücü Ulm glaubt an den Klassenerhalt

Ein Ulmer Fußball-Idol soll den SC Türkgücü Ulm aus der Gefahrenzone der Bezirksliga führen

Ein Ulmer Fußball-Idol soll den SC Türkgücü Ulm aus der Gefahrenzone der Bezirksliga führen. Der Wechsel des Trainers Dragan Trkulja hat schnell Wirkung gezeigt. Vier Punkte aus zwei Partien sprechen für sich.

Mit 26 Gegentreffern in 13 Partien herrschte in der Hintermannschaft des Fußball-Bezirksligisten SC Türkgücü Ulm zumeist der Tag des offenen Tores. Der Absturz in die Zitterregion der Liga führte dann Anfang November zur Trennung von Trainer Bayram Tuna, der in der Vorsaison noch als Retter im Abstiegskampf gefeiert worden war.

"Bayram hat seinen Posten bei uns nach einem ausführlichen Gespräch zur Verfügung gestellt um den Druck von den Spielern zu nehmen", sagte SC-Vorsitzender Ali Incekara, inzwischen auch Abteilungsleiter des Klubs. Der bisherige Amtsinhaber Ümit Diken hatte schon drei Wochen vor Tuna das Handtuch geworfen.

Nun soll Trkulja, mit 14 Treffern in der Saison 1998/99 maßgeblich am Bundesligaaufstieg des SSV Ulm 1846 beteiligt, den derzeitigen Abstiegskandidaten in die ruhigeren Gefilde führen. "Er ist bei uns sehr gut angekommen und eine Respektperson für die Spieler. Er passt als Trainer zu uns. Wir hatten das Glück, dass er gerade frei war", betonte Incekara.

Der 51-jährige Trkulja hatte als Trainer beim bayerischen Kreisligisten Grün-Weiß Ichenhausen nach sieben Partien aufgehört. "Das hat da nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe", begründete er seinen schnellen Abschied. Zufällig war er dann Augenzeuge der letzten Türkgücü-Partie unter Tuna (2:4 bei der SSG Ulm 99).

Am gleichen Abend kam dann der Anruf von Incekara. "Ich habe mich über das Interesse von Türkgücü gefreut. Ich kenne in dem Verein viele Leute. Das hat mir meinen Einstieg auch erleichtert", gestand der Ulmer Trkulja, der in einer Unterelchinger Firma in der Produktion arbeitet. Immerhin zehn Akteure aus dem aktuellen Kader hatte er schon während seiner ersten Trainertätigkeit bei Türkgücü Ulm (2003 bis 2008) oder aber als Kurzzeit-Interimstrainer bei den B-Junioren des SSV Ulm 1846 unter seinen Fittichen. Damals zählten auch die späteren Profis Mario Gomez und Michael Stegmayer sowie sein jetziger Co-Trainer Antonio Saccotelli zu seinen Schützlingen.

Trkuljas Einstieg hat für eine Aufbruchstimmung im Klub gesorgt. Mehr als 20 Kicker sind inzwischen regelmäßig im Training. Die Duftmarke, die er mit einem Jahr Landesliga und den folgenden vier Spielzeiten in der Bezirksliga bei Türkgücü gesetzt hat, ist unvergessen. Wobei Wunderdinge von ihm nicht zu erwarten sind. "Bayram Tuna hat den Klub in der letzten Saison gerettet. Und jetzt hatte er viele Verletzte. Ich bin kein Zaubermann. Die Leute wissen, dass wir nicht alles spielerisch lösen können. Zunächst einmal muss hinten die Null stehen", kündigte er bei seinem Einstand an.

Und seine Worte scheinen bei den Spielern nicht auf taube Ohren zu stoßen. Das 2:1 gegen den TSV Langenau und das 0:0 beim Spitzenklub SV Jungingen sind eindrucksvolle Nachweise für die neue Stabilität in der SC-Hintermannschaft, die auch am Samstag (14.30 Uhr) beim TSV Erbach jeglichen Flurschaden vermeiden soll.

Große Ziele sind für Trkulja tabu. Zunächst einmal gilt es, sich im Kampf um den Klassenerhalt Luft zu verschaffen. "Die Qualität im Kader ist da. Sie muss einfach auf den Platz gebracht werden. Ich wäre froh, wenn wir noch unter die acht besten Mannschaften kommen würden. Zunächst müssen wir uns aber erst stabilisieren", sagt er.

Das soll ohne spektakuläre Neuverpflichtungen in der Winterpause passieren. Zumal jetzt schon fünf Talente aus der A-Junioren-Spielgemeinschaft mit dem ESC Ulm ans Tor zum Aktivenbereich klopfen. "Wir wollen hier etwas auch mit den eigenen Nachwuchsspielern entwickeln. Ich bin noch nie zu einem Verein mit dem Vorsatz gekommen, dass dann gewisse Akteure erst noch geholt werden müssen", ergänzte Trkulja.

Bei Türkgücü Ulm blüht nun das zarte Pflänzchen Hoffnung, langfristig doch noch einmal zumindest eine Etage höher zu springen. Incekara: "Die Landesliga ist für uns natürlich reizvoll. Dort fängt für mich der richtige Fußball eigentlich an."



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Aufrufe: 021.11.2015, 07:58 Uhr
Südwestpresse / DETLEF GRONINGERAutor