2024-05-08T14:46:11.570Z

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FC Trainer Norbert Dölitzsch hatte eine Standleitung nach Barntrup
FC Trainer Norbert Dölitzsch hatte eine Standleitung nach Barntrup

Der bittere Abstieg des FC Stahle

Bezirksliga: Die Stahler spielen eine starke Rückrunde, verlieren aber von den letzten vier Spielen drei, während die Konkurrenz aus Barntrup vier Siege in Folge einfährt. Trainer Dölitzsch plant Neuanfang

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Aus Sicht des Sportkreises Höxter war die Saison in der Bezirksliga eine der schlechtesten der letzten Jahre. Mit dem TuS Erkeln, SV Höxter und FC Stahle müssen gleich drei Kreisteams absteigen. Zudem waren auch die SF Warburg und der FC Peckelsheim/Eissen/Löwen lange tief drin im Abstiegskampf. Lediglich der FC Nieheim auf Platz vier, der FC Blau-Weiß Weser als Sechster und der SV Dringenberg als Siebter schönen das Gesamtergebnis etwas. Für die Tabellenspitze kam aber keine Mannschaft aus dem Kreis Höxter in Frage.

Dort zog einsam und souverän der SuS Westenholz seine Kreise - allerdings hat er auch einen dicken Fleck auf seiner Meisterweste. Die überaus überraschende Niederlage des SuS gegen Barntrup kam besonders beim FC Stahle gar nicht gut an.

»Wir werden den sofortigen Wiederaufstieg nicht als Ziel ausrufen«

"Darüber ärgere ich mich immer noch maßlos. Westenholz hat in diesem Spiel nicht so gespielt wie vorher 25 Spiele am Stück. Die hatten bis dahin nur eine Niederlage! Auch über das Ergebnis von Barntrup beim TSV Horn bin ich enttäuscht", blickt Stahles Trainer Norbert Dölitzsch zurück. Dabei hatte er vorher mit Verantwortlichen aus Westenholz und Horn telefoniert und an die sportliche Fairness und den Ehrgeiz appelliert. Genützt hat es nichts. Barntrup gewann gegen in Feier-Modus spielende Westenholzer und auch gegen ihre lippischen Kollegen aus Horn. "Aber egal. Wir müssen den Abstieg akzeptieren und es sportlich nehmen. Wir haben von den letzten vier Spielen nur eins gewonnen, Barntrup aber vier", so Dölitzsch, der den Warburger Sportfreunden im letzten Spiel in Barntrup nichts vorwerfen kann. "Warburg hat nur die Anfangsphase verschlafen, dann aber gut gespielt und hätte durchaus auch gewinnen oder ein Unentschieden holen können", erklärt Stahles Trainer, der extra seine Lebensgefährtin als direkte Verbindung nach Barntrup geschickt hatte. Denn nur mit Warburger Schützenhilfe hätte Stahle den Abstieg noch verhindern können.

Doch alles auf die letzten Spiele schieben will Dölitzsch nicht. Dafür ist der 62-Jährige zu lange im Geschäft. "Wir haben definitiv am Saisonanfang den einen oder anderen Punkt zu viel liegengelassen. Wenn man dann sieht, dass am Ende nur ein Punkt fehlt oder ein besseres Torverhältnis gereicht hätte, dann ist es schon bitter", so Dölitzsch, der mit dem FC Stahle im Sommer 2016 aufgestiegen war und nach nur einer Saison wieder runter in die Kreisliga muss. Dass es schwer werden würde, war dem Ex-Profi vom TuS Schloß Neuhaus von vorn herein klar. Doch akribisch hat sich der FC Stahle trotz des schlechten Starts in die Liga reingebissen und Stück für Stück das Bezirksliga-Niveau erreicht. Doch aufgrund von vielen Ausfällen ließ sich das Zwischenhoch nicht fortsetzen. Besonders bitter waren die Niederlagen gegen den bereits als Absteiger feststehenden VfB Salzkotten, als der FC bereits nach zwölf Minuten mit 0:3 hintenlag, die Last-Minute-Niederlage in Borchen oder die 0:3-Pleite zu Hause gegen den FC PEL. "Da waren wir erst auf Augenhöhe und hätten da schon den einen entscheidenden Punkt holen können, aber nach dem Rückstand sind wir nur noch kopflos angerannt und haben verdient verloren", ist Norbert Dölitzsch ehrlich. Es waren viele Kleinigkeiten, die Schuld waren, dass der FC Stahle zusammen mit dem TuS Erkeln und dem SV Höxter absteigen muss. Und am Ende fehlte dem FC Stahle ganz einfach auch die Kraft, besonders nach den vier anstrengenden, englischen Wochen.

"Wir haben eine gute Rückrunde gespielt und dabei 23 Punkte geholt. Und am Ende müssen wir mit 38 Punkten absteigen - so viele Punkte hätte uns nach den ersten zehn Spielen keiner zugetraut", lobt Dölitzsch seine Elf trotz des Abstiegs und plant schon für die neue Saison. Mit Thomas Rojahn steht der erste neue Spieler schon fest. Rojahn kommt vom SV Albaxen zurück und ist offensiv flexibel einsetzbar. "In der Kreisliga A wird es ein mehr oder weniger Neuanfang. Mir fällt mit einem Mal fast die komplette Defensive weg", so der FC-Coach. Torwart Jonas Dähling hört aus beruflichen Gründen auf und auch Nils Wöstefeld, Tobias Struck und Routinier Christian Föst werden nicht mehr weiterspielen. "Es wird eine sehr starke Kreisliga werden, daher werden wir den sofortigen Wiederaufstieg nicht als Ziel ausrufen", will Norbert Dölitzsch erst einmal kleinere Brötchen backen.

Aufrufe: 02.6.2017, 08:34 Uhr
Uwe Müller / Foto: WegenerAutor