Bezirksliga startet mit zwei Derbys

Ums Überleben in der Bezirksliga geht es schon zum Rückrundenstart in den beiden Stadt-Derbys. Zwar steht nur der SC Rheindahlen auf einem Abstiegsplatz, aber mit einem Sieg gegen Lürrip bekämen auch die Gäste sofort wieder Probleme. Nicht anders sieht es im zweiten Duell aus. Blau-Weiß Meer könnte nach einer Niederlage direkt in die Abstiegszone rutschen. Verliert Gegner PSV, käme er wie Lürrip den Abstiegsplätzen unangenehm nahe.

Sicherlich hat Rheindahlens neuer Trainer Bekim Kastrati die schwierigste Aufgabe zu bewältigen. Seit der Amtsübernahme im Dezember hat er durchgearbeitet, Spieler getestet, Gespräche geführt, sich um Stimmung bei den Neuzugängen bemüht. "Alle, die jetzt dabei sind, haben viel Spaß gehabt, haben sich engagiert. Wir sind natürlich schon ein Stück voran gekommen, aber sicher noch nicht am Ende der Entwicklung angelangt." Drei Testspiele wurden gewonnen, gegen die FC-Reserve hielt man sich bei einer knappen 1:2-Niederlage beachtlich. "Wir werden auch gegen Lürrip nicht chancenlos sein, aber der Auftakt verlangt uns schon viel ab", gibt sich Kastrati zunächst vorsichtig optimistisch.

Sein Kollege Markus Lehnen kann dagegen eine eingespielte Mannschaft aufbieten, die sich sicherlich im Offensivbereich durch Zugang Tobias Busch noch einmal verstärkt hat. Allerdings waren am Ende der Vorbereitung einige Akteure leicht angeschlagen. "Aber die werden hoffentlich ihre leichteren Blessuren auskuriert haben. Wenn wir konzentriert an die Sache herangehen, werden wir gewinnen", ist sich Lürrips Trainer sicher. Im Vergleich zur Hinrunde ist Lürrip Favorit, Rheindahlen Außenseiter.

Einen Favoriten oder Außenseiter wird man im Derby der beiden Liga- Neulinge derweil nicht unbedingt ausmachen können. Der Polizei SV schlug sich bisher glänzend, aber Trainer Michael Koch verweist auf die schwache Rückrunde des SC Hardt, der in der vorigen Saison ebenfalls gut gestartet war, dann aber doch noch abstieg. "Das muss Warnung genug sein. Verlieren wir in Meer, sind wir wieder sehr eng beisammen", sagt er.

Das wäre seinem Kollegen Klaus Ernst sicherlich Recht. Allzu gerne würde er den Coup wiederholen, der seiner Mannschaft in der Hinrunde beim PSV gelang. Nach der Pause drehten die Blau-Weißen damals in Unterzahl die Partie und siegten nach einem 0:2-Rückstand noch 3:2. "Wir stehen schon ein wenig unter Druck, aber wir haben ein Heimspiel. Es wird sicherlich eine sehr schwierige Aufgabe für uns, wobei uns unsere Kampfstärke helfen könnte", sagt Ernst.

Auf Kampf wird Koch seine Spieler einstellen: "Darüber wird das Spiel ganz sicher entschieden. Da müssen wir dagegen halten. Vielleicht gelingt es ja, uns für das 2:3 zu revanchieren. Allerdings hat der Trainer im Defensivbereich eine Baustelle: Er muss seine Innenverteidigung neu formieren. Veton Topallaj ist verletzt, Tauheed Anjum ist inzwischen mit drei weiteren Spielern vom PSV zu Gegner Meer gewechselt. "Wir haben in Sascha Deuß den Kapitän der Reserve zu uns geholt, mit dem wir unsere Abwehr sicher stabilisieren können", sagt Koch. Das Hinspielergebnis, der Lokalcharakter und die Wechsel zwischen beiden Vereinen werden sicherlich hinreichend Motivation für einen spannenden Rückrundenauftakt sein.