2024-04-25T14:35:39.956Z

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Symbolfoto: Patrick Seeger
Symbolfoto: Patrick Seeger

Spielabbruch in Munzingen

Wiederholung eines zweifelhaften Elfmeters bringt Tuniberger auf die Palme +++ Ballrechten-Dottingen schwächelt auf der Zielgeraden +++ Heitersheim rettet Remis nach 0:3-Rückstand

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Einen Spielabbruch wie am Wochenende in Munzingen gab es in der Bezirksliga Freiburg in den vergangenen zwanzig Jahren noch nicht. Der Abstieg der Tuniberger dürfte damit besiegelt sein, das ausstehende Urteil wird kaum zu ihren Gunsten ausfallen. Anderswo ist die Stimmung gelöster: In Bahlingen etwa, wo die Oberliga-Reserve einen verdienten 3:0-Heimsieg über den Tabellenzweiten Ballrechten-Dottingen feierte.

Die Gemüter kochen über

Ein Spielabbruch beendete die Begegnung zwischen dem SV Munzingen und der SG Nordweil/Wagenstadt nach gerade einmal einer halben Stunde. Was war geschehen? Zunächst schien nichts auf den unschönen Ausgang hinzudeuten. Der SVM legte einen Katastrophenstart hin, kassierte nach drei Minuten das 0:1 durch Jochen Götz. Kurz darauf knöpfte Götz dem Munzinger Kapitän Milan Pilipovic den Ball ab und hatte freie Bahn – 0:2. Auf Vorarbeit von Julian Engler glückte Leon Cakolli in der 22. Minute der Anschlusstreffer. Wenige Minuten später ging Götz erneut einen ballführenden Munzinger Verteidiger an und stürzte über ihn – Schiedsrichter Frank Rosenkränzer entschied auf Strafstoß, obwohl weder ein absichtliches noch fahrlässiges Foulspiel des Verteidigers zu erkennen war. Die Platzherren waren verständlicherweise verärgert, dennoch wäre die Situation kaum weiter eskaliert, hätte Nico Scheerer im ersten Versuch SVM-Torwart Carsten Schmitz überwunden. Stattdessen hielt Schmitz; aber da ein Munzinger Spieler zu früh in den Strafraum gestartet war, ließ der Schiedsrichter den Elfmeter regelgerecht wiederholen, und diesmal konnte Schmitz nicht mehr parieren. Die Tuniberger fühlten sich zweifach benachteiligt, und als wieder wenige Minuten später der Referee eine Tätlichkeit von Juan Manuel Serrano Pache regelkonform mit einem Platzverweis ahndete, kochten die Gemüter über. Rosenkränzer wurde geschubst, woraufhin er die Begegnung beim Stand von 1:3 abbrach. „Schade, wir hätten das Spiel gerne regulär zu Ende gebracht“, bedauerte Gästetrainer Claudio Braun. „Ich hatte das Gefühl, dass wir mehr Tore schießen als kassieren würden.“ Das zu erwartende Urteil wird den Abstieg des SV Munzingen in die Kreisliga A besiegeln. 12 Jahre hielten sich die Tuniberger im Oberhaus, acht davon in der Landesliga.

Bahlingen II stößt FFC II die Tür zur Meisterschaft auf

Die Bahlinger Oberliga-Reserve hat mit dem 3:0-Heimsieg über den Tabellenzweiten Ballrechten-Dottingen zum einen dem Freiburger FC II das Tor zur Meisterschaft geöffnet, zum anderen aber den eigenen Ligaverbleib so gut wie sichergestellt. Trainer René Labusch lobte die Defensivarbeit seiner Elf, die nur zwei Chancen für die Dottinger zugelassen hatte: Zum einen war es ein Pfostentreffer von Christian Casar, zum anderen eine Möglichkeit für Felix Bing. Jener musste sich nach Spielende wegen einer Platzwunde nach einem Kopfballduell ärztlich behandeln lassen – sein Einsatz im Bezirkspokal-Endspiel ist gefährdet. „Ballrechten-Dottingen hatte zwar im Mittelfeld mehr Ballbesitz, aber wir haben die Räume gut zugestellt“, erläuterte Labusch und lobte dafür Kapitän Sebastian Bühler, Cedric Gugel und Matthias Ernst. „Vorne ging mit Benny Funk und Serhat Ilhan die Post ab.“ Ilhan erzielte alle Treffer der Kaiserstühler.

Philipp Anton egalisiert 0:3-Rückstand mit lupenreinem Hattrick

Dennis Klossek, der Trainer des FC Heitersheim, tat sich schwer in der Bewertung des 4:4 gegen die abstiegsgefährdeten Sportfreunde Oberried. „Die erste Halbzeit war unterirdisch“, meinte er dann. „Wir haben es nicht geschafft, das Spiel zu kontrollieren, wir haben immer über die Mitte versucht, zum Erfolg zu kommen, und haben nicht erkannt, dass wir über die Außen kommen müssen.“ Die Folge war ein 0:3-Pausenrückstand der Malteserstädter. Wozu sie selbst kräftig mithalten, etwa beim 0:2, als Torwart Lukas Erhardt den Oberrieder Stürmer Kerem Okay anschoss und der Abpraller im Tor landete. „Positiv muss man vermerken, dass die Mannschaft Charakter gezeigt hat“, so Klossek. „Ein 0:3 aufzuholen, schaffen sicher nicht viele.“ Hauptverantwortlich dafür zeichnete Philipp Anton, der mit einem lupenreinen Hattrick den FCH wieder auf Kurz brachte. In der 87. Minute aber drohte den Platzherren der Punkt wieder aus den Händen zu gleiten, als Erhardt einen Foulelfmeter verursachte und Oberried diesen zum 3:4 nutzte. „Das hätte der Lucky Punch sein können“, sagte Klossek. „Aber dann war es am Ende eine Willenssache.“ In der Nachspielzeit rettete Dominik Völkel dem FC Heitersheim die Punkteteilung – die am Ende auch für Klossek dank der Steigerung in der zweiten Halbzeit in Ordnung ging.

Die Tabelle wird begradigt

Am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt werden die drei ausstehenden Nachholspiele ausgetragen. Um 19 Uhr empfängt die SpVgg. Gundelfingen/Wildtal im Waldstadion die SG Nordweil/Wagenstadt. Nach zwei Niederlagen mit insgesamt elf Gegentoren muss der Gundelfinger Trainer Marc Mitterer viel psychologische Aufbauarbeit verrichten und den Spielern vor Augen führen, dass ihr Auftritt in Bad Krozingen so schlecht nicht war. Mit einem Sieg gegen Nordweil/Wagenstadt könnte die Spielvereinigung sich acht Punkte weit vom ersten Abstiegsplatz distanzieren. Um die gleiche Zeit erwartet Aufsteiger SG Simonswald den Tabellenfünften SG Freiamt-Ottoschwanden. Allerdings birgt diese Partie wenig Brisanz: Für beide Mannschaften ist nach oben wie nach unten nicht mehr viel drin. Das Hinspiel entschied Freiamt-Ottoschwanden nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 für sich. Ein Abstiegskracher wartet um 19.15 Uhr, wenn der SV Heimbach den Aufsteiger FC Bad Krozingen begrüßt. Die Platzherren hoffen auf einen Dreier, damit sie Oberried den 14. Platz abnehmen können – bekanntlich könnte dieser zum Ligaverbleib ausreichen. Die Gäste könnten sich mit einem Sieg aller Abstiegssorgen entledigen. FCK-Trainer Sven Martin bangt um den Einsatz von Manuel Bruckert und Kevin Egin; beide mussten beim 6:2-Heimsieg über Gundelfingen verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Aufrufe: 022.5.2017, 22:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor