2024-04-23T13:35:06.289Z

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Der Möhringer Steffen Müller schließt am letzten Spieltag noch auf und wird neben Marco Schulz Torschützenkönig.
Der Möhringer Steffen Müller schließt am letzten Spieltag noch auf und wird neben Marco Schulz Torschützenkönig.

Bezirksliga: Erstmals gleich zwei Schützenkönige

Marco Schulz und Steffen Müller treffen je 31 Mal ins Schwarze

Der Möhringer Steffen Müller schließt am letzten Spieltag noch zu Marco Schulz von Münster auf. Erstmals gibt es in der Stuttgarter Bezirksliga zwei Schützen mit gleich viel Toren auf dem Konto.

Die Stuttgarter Fußball-Bezirksliga hat sich mit einem Finale furioso in die nun elfwöchige Sommerpause verabschiedet, darunter drei große Gewinner des letzten Spieltags der Saison 2014/2015. Erstens: der SC Stammheim, der dem Langzeit-Spitzenreiter TSVgg Münster kurz vor dem Ziel den Meistertitel und Direktaufstieg noch entrissen hat. Zweitens: der TSV Plattenhardt, für den als Happy End einer Albtraum-Runde der Klassenverbleib steht. Drittens: Steffen Müller. Der Kapitän der Spvgg Möhringen hat es geschafft und im Schlussspurt in der Torschützenliste mit dem bislang allein führenden Münsteraner Marco Schulz gleichgezogen.

Schulz: 31 Tore. Müller: ebenfalls 31 Tore. Damit kommt es zu einem Novum: Erstmals seit Initiierung dieser Aktion vor 21 Jahren wird die Filder-Zeitung zwei Kanonen verleihen. Der dritte Spieler, der sich noch Hoffnungen auf die Trophäe hatte machen können, war dagegen dann schon vorab raus. Raphael Hahn vom MTV Stuttgart (29 Tore) verzichtete auf eine Teilnahme am abschließenden Wettschießen. Er lief auf internen Wunsch in der zweiten Mannschaft seines Vereins auf, um diese im Abstiegskampf der Kreisliga A zu unterstützen.

Typisch Müller: Nicht fackeln, mit Wumms ins Netz

Müllers Treffer zum persönlichen Glück war derweil ein typischer Müller: nicht lange fackeln, sondern mit Wumms ins Netz. So, aus vollem Lauf, erzielte er das zwischenzeitliche Möhringer 2:2 im Auswärtsspiel bei Palästina Al Q'uds und korrigierte einen vorangegangenen Elfmeter-Fehlschuss gegen den Pfosten. Zugleich lieferte der Routinier mit seinem individuellen Erfolg einen Stimmungsaufheller in den eigenen Reihen. Dass es ansonsten zum Ausklang schief ging? Dass die Kicker von der Hechinger Straße im Duell mit dem abgeschlagenen Tabellenletzten schließlich in eine 2:3-Schlappe stolperten? ,,Wäre das mitten in der Saison passiert, hätte es für die Art, wie wir uns präsentiert haben, ein Donnerwetter gesetzt", sagt der Trainer Jörg Elser. Freilich: es war wie gesagt der letzte Spieltag, an dem es ja nun nicht mehr von ganz so großer Bedeutung war, ob man die Runde als Siebter, Achter oder Neunter beschließt. Insgesamt, klar, steht auch für Elser fest, ,,haben wir ein wirklich gutes Jahr absolviert". Nicht nur der Ballermann Müller, sondern das komplette Team.

Zufriedenstellende Rückrunde für Bonlanden

Gleiches konstatiert der Amtskollege Robert Stadtmüller für sein Aufgebot des SV Bonlanden II. Jenes kletterte am Sonntag mit einem 4:2-Sieg gegen den SSV Zuffenhausen sogar noch auf den fünften Rang - in den Augen des Coachs der Lohn ,,für eine sehr zufriedenstellende Rückrunde". ,,Es ist klasse, was die Mannschaft in den vergangenen Wochen gezeigt hat", sagt er, wenn auch mit einer kleinen finalen Einschränkung. Die aktuelle Partie, in welcher der zur eigenen ,,Ersten" wechselnde Marco Caruso doppelt traf, kam eher als lauer Sommerkick daher.

SVV-Trainer Kämmerer sieht versöhnlichen Abschluss

Ob es auch daran lag, ,,dass es gnadenlos heiß war", wie Stadtmüller konstatiert? Das vierte und noch nicht erwähnte Filderteam, der SV Vaihingen, raffte sich trotzdem noch einmal auf. Das Ergebnis: die Schwarzbachkicker beendeten ihre Negativserie von zuletzt sechs Niederlagen mit einem 3:2 in Sillenbuch. Es war dies ein Auftritt, mit dem sich die enttäuschende zweite Saisonhälfte zwar nicht mehr gut machen lässt, in dem der scheidende Trainer Klaus Kämmerer aber ,,einen versöhnlichen Abschluss" sieht. Seinen Ausstand im Mannschaftskreis gab der Coach nach dem Spiel beim Biergartentreff. Ein sportliches Wiedersehen wird es kurzfristig eher nicht geben. Kämmerers Tendenz geht inzwischen ,,klar zur Fußballpause".

In seinem Fall nicht nur für elf Wochen, sondern erst mal für ein halbes Jahr. Und dann mal schauen, was sich so tut. Wer die turbulente gerade beendete Runde zum Maßstab nimmt, mag prognostizieren: bis dahin sicher wieder einiges.

Aufrufe: 09.6.2015, 17:00 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor