Schiedsrichtertrikot wird versteigert

Wenn Karl Paul morgens den „Gäubote“ liest, dann hat er immer Zettel und Stift neben sich auf dem Tisch liegen. Der Gärtringer ist immer auf der Suche nach Prominenten, die er in wohltätige Aktionen einbinden kann. „Wenn ich zum Beispiel lese, dass Franck Ribery in Grünwald wohnt, dann schreibe ich mir das raus“, sagt er. Dann braucht es nicht lange und es geht ein Brief an den Profi-Fußballer des FC Bayern München raus. Die genaue Adresse braucht Paul dabei gar nicht. „Zu 99 Prozent kommen die Briefe an“, sagt er. Und er ist mit dieser Strategie erfolgreicher, als wenn er den Verein des Spielers anschreiben würde. Bei Sportlern bittet er in der Regel um ein Trikot oder einen anderen Ausrüstungsgegenstand, der sich für einen guten Zweck versteigern lässt.

Vorstellung beim Schulungsabend der SR-Gruppe Böblingen

Vor geraumer Zeit hat er gelesen, dass der Bundesliga-Schiedsrichter Dr. Jochen Drees zum Saisonende den Dienst an der Pfeife quittiert. Aus dem Artikel hat er auch die Info gefischt, dass der Allgemeinmediziner in Bad Kreuznach wohnt. Auf seine Anfrage hat Karl Paul ein unterschriebenes Trikot vom Spitzen-Referee geschickt bekommen. Das wird nun in den kommenden zwei Wochen meistbietend versteigert. Der Erlös kommt der Nachwuchsarbeit der Schiedsrichtergruppe Böblingen zugute. Auf dem Schulungsabend der Unparteiischen in Deufringen stellt Karl Paul die Aktion heute Abend persönlich vor.

Erlös soll in den Coaching-Bereich fließen

Kurt-Heinz Kuhbier, Obmann der Böblinger Schiedsrichter, freut sich über die Aktion. Der Erlös soll in den Coaching-Bereich fließen. „Wir begleiten junge Schiedsrichter bei ihren ersten Spielen“, erklärt Kuhbier. Nicht nur die Gruppe Böblingen hat das Problem, dass viele frisch ausgebildete Referees die Pfeife nach relativ kurzer Zeit wieder an den Nagel hängen. „Auf die Bindung an die Gruppe muss man ein großes Augenmerk legen. Wir haben ein Patenschaftsmodell begonnen und wollen die Jungen drei Jahre lang begleiten.“ Die Bemühungen tragen Früchte. „Wir hatten zuletzt 14 Neulinge, die drei Jahre dabei sind – so viele wie noch nie“, freut sich Kuhbier.

Per E-Mail die Gebote senden

Gebote für das Trikot gehen an Karl Paul per E-Mail unter karl.paul.1@gmx.de oder per Telefon unter der Mobilnummer 0177 / 28 12 110. Die Versteigerung läuft bis zum Donnerstag, 25. Mai. Der Teilnehmer mit dem höchsten Gebot kommt zum Zug.