2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Da geht?s lang: U 19-Coach Guido Streichsbier, der bislang die deutsche U18 trainierte, will bei der Heim-EM weit kommen.
Da geht?s lang: U 19-Coach Guido Streichsbier, der bislang die deutsche U18 trainierte, will bei der Heim-EM weit kommen.

,,Betrete kein Neuland"

U 19-Nationaltrainer Guido Streichsbier freut sich auf die EM / Einst mit TSG geflirtet

Frankfurt. Nachdem Marcus Sorg kurzfristig zum Co-Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft berufen worden ist, hat Guido Streichsbier (46) seine Nachfolge als Chef der U 19 angetreten. Vor den beiden Länderspielen des DFB-Nachwuchses gegen Südkorea in Ingelheim (26. März, Stadion im Blumengarten, Anpfiff 15 Uhr) und Worms (29. März, EWR-Arena, Anpfiff 12 Uhr) hat diese Zeitung mit dem früheren Coach des FC Astoria Walldorf und der A- und B-Junioren der TSG Hoffenheim über seine Ziele beim DFB und seinen Werdegang gesprochen.

Herr Streichsbier, wie überraschend kam für Sie die Beförderung zum U 19-Trainer?

Von der Schnelligkeit her war das für mich schon überraschend. Es gab mal Andeutungen in diese Richtung - und dann nahm das Ganze in der vergangenen Woche plötzlich eine große Dynamik. Jetzt haben wir eine neue Konstellation, aus der wir alle das Beste machen wollen.

Wie gut kennen sie die U 19?

Ich habe die Jungs ja letztes Jahr in der U 18 noch unter meinen Fittichen gehabt, kenne sie also sehr gut. Ich war in der Vergangenheit zudem bei einem U 19-Lehrgang mit dabei, betrete also kein komplettes Neuland.

Die U 19-Europameisterschaft findet in diesem Sommer in Deutschland statt. Wie wichtig sind die beiden Testspiele gegen Südkorea für Sie?

Der Kader ist mittlerweile so weit eingegrenzt, dass es nach diesen beiden letzten Testspielen keine großen Veränderungen mehr geben dürfte. Aus diesem Kreis wird der EM-Kader nominiert werden. Es ist für mich sehr wichtig, aktuelle Eindrücke von den Jungs zu bekommen. Auch wenn nach den Tests noch drei Monate bis zur EM vergehen werden und auch das einwöchige Trainingslager kurz vor dem Turnier nochmal sehr wichtig sein wird für uns.

Wie stark schätzen Sie den Gegner Südkorea ein?

Südkorea ist vor allem dadurch gleich zweimal unser Gegner, da alle europäischen Teams vor der EM noch in der Quali-Runde unterwegs sind. Das ist eine sehr laufstarke und disziplinierte Mannschaft. Wir wollen in diesen Spielen Dinge auf dem Platz sehen, die von Marcus Sorg und seinem Trainerteam angewiesen und gefestigt wurden. Ich möchte nach zehn gemeinsamen Tagen am Ende ein Bild haben, was taktisch noch möglich ist und was wir noch ausreizen können.

Bei der EM wird auch in Mannheim gespielt. Sie haben früher in Hoffenheim und in Walldorf ganz in der Nähe als Trainer gearbeitet. Wie groß ist daher die Vorfreude auf das Turnier?

Es ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich habe sieben Jahre in der Hoffenheimer Jugend gearbeitet, war mit der U 17 Deutscher Meister und habe mit der U 19 den DFB-Pokal gewonnen. Mit Walldorf bin ich von der Oberliga in die Regionalliga aufgestiegen. Es ist toll, dass das Turnier auch in meinem Bundesland stattfindet und das öffentliche Interesse daran schon jetzt groß ist.

Die U19-Länderspiele finden in Ingelheim und Worms statt. Welchen Bezug haben Sie zu den beiden Städten?

Ich habe als Spieler einige Jahre in der damaligen Dritten Liga bei der TSG Hoffenheim verbracht. Gegen Wormatia habe ich nie gespielt. Anfang der 1990er Jahre gab es einen intensiven Flirt und ein interessantes Gespräch mit der TSG Pfeddersheim. Gelandet bin ich da aber nicht. Beim SV Gimbsheim hatten wir mit Walldorf mal ein Freundschaftsspiel, da das ein Partnerverein der Astoria ist, der an die Dietmar-Hopp-Stiftung angedockt ist. Mit Ingelheim hatte ich noch keine Berührungspunkte.

Ihr Spieler Suat Serdar vom FSV Mainz 05 hat davon gesprochen, unbedingt den Titel im eigenen Land holen zu wollen. Wie lautet Ihr Ziel?

Wir wollen so erfolgreich wie möglich sein. Unser Minimalziel ist die Qualifikation für die U20-WM. Das heißt, mindestens Platz fünf. Ich zähle unsere Mannschaft zum Favoritenkreis. Wir wissen aber auch, dass noch drei oder vier andere Nationen da sein werden, die auch vorne dabei sein wollen. Dazu zähle ich England, Spanien sowieso immer, aber auch Frankreich.



Aufrufe: 024.3.2016, 08:00 Uhr
Andreas RiechertAutor