2024-04-25T14:35:39.956Z

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BVC-Trainerin Tanja Schulte (hier im DFB-Pokalspiel gegen den  USV Jena) sah am Sonntag im Spitzenspiel eine Niederlage ihrer Elf. Steffen Szepanski
BVC-Trainerin Tanja Schulte (hier im DFB-Pokalspiel gegen den USV Jena) sah am Sonntag im Spitzenspiel eine Niederlage ihrer Elf. Steffen Szepanski

Beste Spielerin leitet BVC-Niederlage ein

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Fußball kann so ungerecht sein. Einfach hart und unfair. Damit da keine Missverständnisse aufkommen, diese Aussage bezieht sich ...
nicht auf die 0:2-Niederlage des BV Cloppenburg an sich. Ganz und gar nicht. Die Zweitliga-Fußballerinnen des BVC haben am Sonntag verdient bei Spitzenreiter MSV Duisburg 0:2 verloren, daran ließ Trainerin Tanja Schulte keinen Zweifel (siehe auch Seite 31). Ungerecht war vielmehr, dass BVC-Torhüterin Dominika Wylezek eine starke Leistung abgeliefert hatte, und am Ende doch fast alle über den Moment sprachen, an dem alles schiefgelaufen war. In der 34. Minute war Wylezek eine Flanke Stefanie Weichelts durch die Handschuhe gerutscht und der Ball knapp hinter der Linie aufgetrumpft. "Alle hatten die Szene schon abgehakt, und dann war der Ball plötzlich im Tor", sagte Schulte.

"Bis dahin war unsere Taktik, die Duisburger Kreise einzuengen, aufgegangen", sagte Schulte. "Der MSV war immer wieder gezwungen, mit langen Bällen zu agieren, die wir dann abgefangen haben. Das Tor hat Duisburg natürlich in die Karten gespielt", ärgerte sich Schulte, deren Team noch einen zweiten Treffer (Rahel Kiwic, 63.) kassierte, auf Tabellenrang drei abrutschte und nun sechs Punkte Rückstand auf den MSV hat.

Umso erstaunlicher war, dass Wylezek sich von ihrem Patzer überhaupt nicht verunsichern ließ. Bei den meisten Torhütern hätte in so einer Situation das große Zittern angefangen. Selbst Rückpässe hätten bei ihnen für Schweißausbrüche gesorgt. Die Angst vor einem weiteren Fehler hätte viele andere Torwarte förmlich gelähmt. Nicht so Wylezek, die zeigte anschließend noch mehrere Glanzparaden. Und doch werden die 504 Zuschauer, wenn sie sich an die Partie erinnern, wohl nicht daran denken, wie gut die polnische Torhüterin den unglücklichen Moment wegsteckte. Dabei hat sie doch gerade mit ihrer Reaktion auf den Patzer gezeigt, welch gute Torhüterin sie ist.

Stark gespielt hatten auch die beiden Sechser, Kapitänin Eve Chandraratne und Janine Angrick. "Sie haben sich mit aller Macht gegen die Niederlage gewehrt", lobte Schulte. Marta Stobba spielte auf der Innenverteidiger-Position sogar herausragend. Dennoch reichte es für sie aus Schultes Sicht nur zum Titel "beste Feldspielerin des BVC". Beste Spielerin insgesamt war für die BVC-Trainerin eindeutig Dominika Wylezek. Offenbar besteht doch noch Hoffnung, dass einige Augenzeugen in der Erinnerung nicht nur den spektakulären Fehler Wylezeks mit dem Spiel in Duisburg verbinden werden, sondern auch ihre großartige Reaktion auf den Patzer...

BVC: Wylezek - McCarthy, Stobba, da Silva Costa, Löwenberg - Chandraratne, Angrick - Josten, Kolar - Dalaf (72. Dimitrova), Winczo.

Aufrufe: 016.11.2015, 13:13 Uhr
Steffen SzepanskiAutor