2024-03-27T14:08:28.225Z

Allgemeines
Auch die Partie SC Eltersdorf vs. TSV Aubstadt wurde noch einmal angesprochen. F: Klaus-Dieter Schreiter
Auch die Partie SC Eltersdorf vs. TSV Aubstadt wurde noch einmal angesprochen. F: Klaus-Dieter Schreiter

Bestandsaufnahme und Ausblick der Bayernliga

Arbeitstagung der 18 Vereine beim 1. SC Feucht

Verlinkte Inhalte

Die 18 Vereine der Bay­ernliga Nord haben sich am Samstag zur Sommerarbeitstagung im Sport­heim des 1. SC Feucht getroffen. Auf der Agenda standen die Bestands­aufnahme und ein Ausblick auf die nächste Saison. Spielleiter Thomas Unger aus Konradsreuth blickte noch einmal auf die Spielzeit 2015/16 zu­rück. Gustav Kagerbauer aus dem Verbandsspielausschuss, Walter Hof­mann für das Schiedsrichterwesen und Heinz Ferber für das Sportgericht Bayern berichteten aus ihren Ressorts.
Ligaleiter Thomas Unger war mit dem Ablauf der Saison im Großen und Ganzen zufrieden: „Es war eine bis zum Schluss sehr spannende Saison und zwar oben wie unten in der Tabel­le. Der Titel und die Vizemeisterschaft wurden erst am letzten Spieltag ver­geben.“ Erfreulich war aus Ungers Sicht auch: „Es war ein mit den Verei­nen insgesamt sehr reibungsloser Ab­lauf. Alle waren sehr kooperativ. Da­mit bin ich sehr zufrieden.“

Spieler wettete auf Niederlage

Für Aufsehen sorgte in der abge­laufenen Saison in der Bayernliga Nord der Fall des FC Eintracht Bam­berg 2010, der im Frühjahr zum In­solvenzgericht gehen musste. Oh­ne Frage gab es dadurch in der Liga eine Wettbewerbsverzerrung. Die Bamberger hatten zum Teil mit ei­ner starken und konkurrenzfähigen Mannschaft gespielt, in der Schluss­phase dann aber mit einer gemischten Truppe keine Chance mehr auf Punk­te. Dadurch wurde die Saison im obe­ren wie im unteren Bereich der Tabel­le zum Teil deutlich beeinflusst. Von Seiten des Sportgerichtes stand der Fall eines Spielers des SC Eltersdorf in Blickpunkt, der auf eine Niederla­ge seiner eigenen Mannschaft gewet­tet hatte.

Für Aufsehen und zum Teil auch für Verärgerung hatte bei eini­gen Klubs die kurzfristige Änderung des Modus der Relegation zu den Bay­ernligen gesorgt. Für das Schiedsrichterwesen re­ferierte der ehemalige Bundesliga-Assistent Walter Hofmann aus Ans­bach. Im Mittelpunkt seines Vortrages standen die von der FIFA-Exekutiv-Kommission beschlossenen Regelän­derungen zur nächsten Saison, die so umfangreich wie noch nie sind. Hier wiederum gibt es ei­ne gravierende Ände­rungen. Bei einer Ver­hinderung einer klaren Torchance im Straf­raum, die zu einem Elfmeter geführt hat, gab es in der Vergan­genheit in aller Re­gel die Doppelbestra­fung mit Elfmeter und Roter Karte für den Sünder. Nun entschei­det der Schiedsrich­ter nach zwei Krite­rien: War der Angriff zur Verhinderung ei­ner Torchance ballo­rientiert oder gegner­orientiert. „Im ersten Fall reicht eine gelbe Karte aus, im zweiten Fall, wenn der Spieler umgerissen wird oder das Foul ohne Chance auf den Ball geschieht, ist nach wie vor die Rote Karte zwingend“, erläu­terte Hofmann. Der Mittelfranke be­richtete weiter, dass es im Umgang mit den Vereinen in der Bayernliga Nord in der zurückliegenden Saison keiner­lei Probleme gab: „Es war alles har­monisch und so weit okay.“

Manfred Kreuzer, der Teammana­ger des Gastgebers 1. SC Feucht, sieht die Regeländerungen kritisch: „Mei­ner Meinung nach wird es nun noch komplizierter. Denn vieles ist nun Auslegungssache. Das macht es für die Schiedsrichter und auch für die Spieler nicht einfacher. Das wird wohl zu noch mehr Diskussionen führen.“ Die Praxis wird zeigen, ob sich die Neuerungen positiv auswirken, wie das von der FIFA eigentlich beabsich­tigt ist. Die Regeländerungen werden bei der in Frankreich laufenden Euro­pameisterschaft bereits angewendet.

„Nichts Schlimmes“

Für das Sportgericht Bayern refe­rierte deren Vorsitzender Heinz Fer­ber aus Nürnberg. „Es gab nichts wirklich Schlimmes in der abgelau­fenen Saison in der Bayernliga Nord“, sagte Ferber, der aber auf einen Fall eingehen musste. Ein Spieler des SC Eltersdorf musste vom Sportgericht für vier Monate gesperrt werden. Er hatte auf eine Niederlage seiner eige­nen Mannschaft im Spiel gegen den TSV Aubstadt gesetzt. „Die Statuten schreiben da eine Bestrafung vor“, so Ferber. Die fiel im Vergleich mit ande­ren Landesverbänden noch relativ ge­ring aus: „Wir konnten strafmildernd berücksichtigen, dass sich der Spie­ler nicht persönlich bereichern woll­te, sondern für einen Arbeitskollegen getippt hatte“, so Ferber.

Zweimal geänderte Relegation

Gustav Kagerbauer aus Zwiesel, Mitglied im Verbandsspielausschuss (VSA), erläuterte noch einmal die kurzfristig zweimal geänderte Rele­gation zu den Bayernligen. „Uns ist bewusst, dass die Bekanntgabe, dass der Vierzehnte der Bayernliga Nord, der SV Erlenbach, nicht an der Relega­tion teilnehmen muss, zu kurzfristig war. Das wird nicht wieder vorkom­men“, sagte Kagerbauer. Denn erst ei­nen Tag nach Saisonschluss, unmittel­bar vor der Auslosung der Relegation im Sportheim des TSV Bogen, hat­te der VSA bekanntgegeben, dass Er­lenbach nicht an der Relegation teil­nehmen muss. Im anderen Fall hätte die Gefahr bestanden, dass es in der Saison 2016/17 nur jeweils 17 Mann­schaften in beiden Bayernligen ge­ben würde und zwar im Fall des Auf­stiegs des Regionalliga-Meisters SSV Jahn Regensburg in die 3. Liga, was ja dann auch so eingetroffen ist. Der VSA hatte dann im Laufe der Re­legation den Mo­dus ein weiteres Mal angepasst. So konnten die beiden Verlierer der zweiten Run­de, der VfL Froh­nlach und der SV Erlbach, noch ei­nen weiteren Platz für die Bay­ernligen ausspie­len, damit beide Ligen wieder auf 18 Vereine kom­men: „Wir sind diesem Wunsch der Vereine nach­gekommen, um zu dokumentieren, dass wir für die Vereine da sind. Wir sind somit dem Wunsch der Ver­eine entgegengekommen“, so Kager­bauer weiter.

Der TSV Bogen hatte die Initiative dazu ergriffen und kam mit seinem Wunsch durch. Der ASV Burglengen­feld, der an dieser dritten Runde auch hätte teilnehmen dürfen, hatte frei­willig verzichtet und sich so in sein Schicksal Abstieg in die Landesliga gefügt. Durch die Modifikation im Re­legations-Ablauf musste am Ende die SpVgg Jahn Forchheim als Sechzehn­ter absteigen, während der VfL Froh­nlach als Siebzehnter die Bayernliga halten konnte.

Mit dem Oberpfälzer Derby DJK Ammerthal gegen den FC Amberg wird die Saison 2016/17 am Donners­tag, 14. Juli, eröffnet. Bis zur Winter­pause werden 22 Spieltage, also be­reits fünf aus der Rückrunde gespielt. Letztes Wochenende, an dem 2016 ge­spielt wird, ist der 26. und 27. Novem­ber. Das Spieljahr 2017 beginnt am 3., 4. und 5. März. Letzter Spieltag ist am 20. Mai. Daran schließt sich eine zwei­wöchige Relegation an.

Aufrufe: 029.6.2016, 10:11 Uhr
dme (Der Bote)Autor