Spielleiter Garbe blickte noch einmal auf die bisher 22 gespielten Runden zurück. Angesichts der 17 Nachholspiele — FC Pegnitz und SSV Kasendorf sind drei Partien im Rückstand — bat Garbe, bei Spielabsagen sorgfältig zu sein, denn die Nachholspiele zu terminieren, ist nicht einfach. Ziel war es eigentlich, alle 17 ausstehenden Matches bis Ende März über die Bühne zu bringen, doch das wird nicht klappen. Zumindest bis Mitte April soll das Tabellenbild aber gerade gerückt sein. Weiter berichtete der Ligachef, dass dem Klub Dergahspor Nürnberg vom Verbandssportgericht drei Punkte abgezogen worden sind, weil ein Spielerpass nicht fristgerecht vorgelegt wurde. Hätte Dergahspor die Fotos im Internet auf der BFV-Seite hochgeladen, wäre es nicht zu diesem Punktabzug gekommen. Das Foto im Internet ersetzt den Spielerpass seit Anfang dieser Saison.
Michael Tittmann aus Altdorf berichtete aus dem Verbandswesen. Der Rechtsstreit zwischen dem BFV und einigen Zeitungsverlagen wird weiterhin vor dem Landgericht in München verhandelt, das ist entschieden worden. Parallel dazu gibt es aber außergerichtliche Verhandlungen beider Parteien um das Recht der Video-Berichterstattung im Amateurfußball, das der BFV für sich alleine reklamiert. Geplant ist, alle Pokalfinalspiele in den Landesverbänden in der ARD zu übertragen. Am 28. Mai dieses Jahres soll es diese Premiere geben, und zwar ab Mittag, am Abend findet dann das Finale in der Champions League statt. Die Fernseh-Präsenz soll die oft im Schatten stehenden Landesfinals aufwerten. Neu ist, dass die Anfangszeiten der Relegationsspiele in diesem Jahr nicht fix sind. Sollte es zwei oder mehr Spiele in unmittelbarer Nachbarschaft geben, so könnte der Spielbeginn variiert werden. Das hatte im Vorjahr zu massiver Kritik geführt, denn es gab für die betroffenen Vereine Einnahmeverluste.
Für Aufregung hatte in der vergangenen Woche eine E-Mail von Thomas Graml, Chef der Landesliga Mitte, an die Vereine gesorgt, in der es hieß: Wenn die Medienrichtlinien von den Vereinen — es sollen die Angebote des BFV auf der Vereinshomepage eingebunden werden — nicht bis zum 6. Februar umgesetzt werden, drohen Geldstrafen und Punktabzüge. Das hatte bei den Klubs für Empörung gesorgt. Diese Androhung entkräftete Tittmann: „Die Medienrichtlinien bieten Spielraum für Interpretationen. Der Verband übt keinen Druck auf die Vereine aus. Es ist lediglich eine Bitte, unsere Angebote auf dem Internet-Seiten der Verein zu nutzen“, sagte Tittmann. Sanktionen gegen die Vereine werde es folglich nicht geben.
Die Zahl der roten Karten ist von 27 auf 39 gestiegen. Bei den Gelbroten Hinausstellungen gab es sogar eine Steigerung von 39 auf 51. Für das Gerichtswesen berichtete Heinz Ferber (Nürnberg), der Vorsitzende des Sportgerichtes Bayern, der nach über einem Jahr krankheitsbedingter Pause wieder zurück ist. Mit den roten Karten gegangen liegt die Landesliga Nordost mit 1,77 Hinausstellungen über dem Durchschnitt, der bei 1,6 Roten Karten liegt.
Ferber ging auf den Fall des Punktabzuges gegen Dergahspor ein. Im Derby gegen Vach konnte ein Spielerpass nicht vorgelegt werden. Weil das Foto des Spieler im Internet nicht hochgeladen war, musste der Pass binnen zehn Tagen nachgereicht werden. „Wir haben den Verein vier Tage vor Ablauf der Frist noch einmal darauf aufmerksam gemacht“, sagt Ferber. Doch der Verein versäumte die Frist — um 19 Minuten. „Damit war das Mitwirken des Spielers nach Paragraf 77 der Einsatz eines nicht spielberechtigten Spielers, den wir vom Sportgericht Bayern als leichten Fall eingestuft haben“, berichtete der Sportrichter. Daher wurde nur das Spiel in eine Niederlage für Dergahspor umgewandelt. Doch Verbandsanwalt Fritz Reisinger legte Berufung ein. So wurde der Fall noch einmal vor dem Verbandssportgericht verhandelt. Dort kam es zu einem härteren Urteil mit einem Abzug von drei Punkten.
Für das Schiedsrichterwesen berichtete der ehemalige Bundesliga-Assistent Walter Hofmann aus Ansbach, der erstmals Gast bei den Landesliga-Vereinen der Gruppe Nordost war. „Wir sind mit den Leistungen unserer Schiedsrichter zufrieden. Es kam von den Verein auch wenig Feedback“, so Hofmann, der sich mit seinen Kollegen im Verbandsschiedsrichterausschuss aber nicht zurücklehnen wird: „Natürlich wollen wir unsere Schiedsrichter weiter verbessern.“ Als „Schwerpunkt“ in der Ausbildung der Unparteiischen bezeichnete Hofmann den Umgang der jungen Assistenten mit dem Bankpersonal: „Dieses Verhältnis soll von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet sein. Das ist zum Teil schon so, kann aber noch besser werden. Bei der Ausbildung der Assistenten legen wir Wert darauf“, so der ehemalige Regionalliga-Schiedsrichter, der ausführte: „Wir sind sehr um Transparenz und Kommunikation bemüht. Sollte es Probleme mit Schiedsrichtern geben, dann bitte ich um Rückmeldung. Denn wir sehen uns als Dienstleister für die Vereine.“
Um den Spielbetrieb zu verbessern, hat der BFV per Fragebogen eine Umfrage und den Klubs im Verbandsspielbereich vorgenommen. Die Beteiligung bei den 89 Landesligen war groß, nur zwei nahmen nicht teil, davon einer aus der Gruppe Nordost. Während aus der Bayernliga Süd 16 Vereine ihre Rückmeldung schickten, waren es aus der Nordgruppe nur fünf. Die Mehrheit sprach sich dafür aus die Ligastärke bei 18 Mannschaften zu belassen und nicht auf 16 zu verringern. Auch die Reduzierung der Landesligen von fünf auf vier wurde in der Umfrage abgelehnt.
Ebenso sprachen sich in der Landesliga Mitte elf Vereine dafür aus den Relegationsmodus unverändert zu lassen. Alternative bei weniger Releganten wären mehr Fixabsteiger. So wird sich zumindest bis 2018 — bis zum nächsten BFV-Verbandstag — nichts am aktuellen Spielmodus im Verbandsspielbereich ändern. Es wird auch dabei bleiben, dass jede der acht Verbandsligen ihr eigenes Eröffnungsspiel behält. Hier lag ein Vorschlag auf dem Tisch, nur noch die Regionalliga mit einer eigenen Partie zu eröffnen. Zudem sollte es ein Startspiel für beide Bayernligen und eines für alle fünf Landesligen geben. Hier sprachen sich die Vertreter der Landesliga Nordost einstimmig für die Beibehaltung des Eröffnungsspieles pro Liga aus. Der FSV Erlangen-Bruck, der in diesem Jahr sein 100. Gründungsjubiläum feiert, bewirbt sich um die Ausrichtung des Eröffnungsspieles.
Nach wie vor wird die Relegation aus der Landesliga nach oben zur Bayernliga wie nach unten zur Bezirksliga in Vierergruppen gespielt, aus der nur einer als Sieger hervorgeht. Geplant ist aber ein „Zuckerl“ für den Verein eines jeden Quartetts, der die beste Platzierung in der Saison erreicht hat. Er kann sich – das ist kein Muss – einen Gegner nach Attraktivität aus dieser Gruppe sowie aussuchen, ob er zuerst daheim oder auswärts antreten möchte. Geschuldet ist diese Änderung dem Fall aus dem vorigen Sommer, als der 1. FC Bad Kötzting als bester Bayernligist zuerst daheim antreten musste und somit eher im Nachteil als im Vorteil war.
Die Saison 2016/17 beginnt wie gehabt am dritten Juli-Wochenende, also am 16./17. Juli. Am 26./27. November wird das Spieljahr 2016 beendet. Wieder los geht es am 4./5. März 2017, letzter Spieltag ist am 20. Mai 2017. Mit deutlicher Mehrheit entschieden sich die Klubs für die Beibehaltung der beiden Mittwochspieltage am 2. und 5. Spieltag. Unverändert bleibt dieses Mal der Pokalmodus mit zwei Qualifikationsrunden, an der die Teilnahme Pflicht ist. Die ersten zehn Landesligisten der Abschlusstabelle 2016/17 nehmen an der Qualifikation teil.