2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Der FSV Erlangen-Bruck (blau), der in diesem Jahr sein 100. Gründungsjubi­läum feiert, bewirbt sich um die Aus­richtung des Eröffnungsspieles. F: André De Geare
Der FSV Erlangen-Bruck (blau), der in diesem Jahr sein 100. Gründungsjubi­läum feiert, bewirbt sich um die Aus­richtung des Eröffnungsspieles. F: André De Geare

Bestandsaufnahme in der Landesliga Nordost

Wintertagung: Rück- und Ausblick im Sportheim des SV Friesen +++ Einblick in die Verbandsarbeit +++ Saisonstart am 16. Juli

Verlinkte Inhalte

Bestandsaufnahme in der Landesliga Nordost am Sonntag im Sportheim des Tabellenletzten SV Frie­sen. Die Funktionäre des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) unter der Regie von Spielleiter Patrick Garbe luden die 18 Vereine zur Wintertagung ein. Nur Dergahspor Nürnberg hatte keinen Vertreter in den Kronacher Stadtteil entsandt. Auf der Tagesord­nung standen der Rückblick, Informa­tionen aus dem Verbandsspielbereich und Informationen zur Restrückrunde sowie ein Ausblick auf die nächste Sai­son. Interessant waren auch die Infor­mationen aus einer Umfrage unter allen 143 Vereinen der acht Verbandsli­gen. Für Spielleiter Garbe aus Bam­berg war es die zweite Tagung, der 29-Jährige hatte den Posten des Liga­leiters erst im vorigen Jahr übernom­men.

Spielleiter Garbe blickte noch ein­mal auf die bisher 22 gespielten Run­den zurück. Angesichts der 17 Nach­holspiele — FC Pegnitz und SSV Kasen­dorf sind drei Partien im Rückstand — bat Garbe, bei Spielabsagen sorgfäl­tig zu sein, denn die Nachholspiele zu terminieren, ist nicht einfach. Ziel war es eigentlich, alle 17 ausstehen­den Matches bis Ende März über die Bühne zu bringen, doch das wird nicht klappen. Zumindest bis Mitte April soll das Tabellenbild aber gera­de gerückt sein. Weiter berichtete der Ligachef, dass dem Klub Dergahspor Nürnberg vom Verbandssportgericht drei Punkte abgezogen worden sind, weil ein Spielerpass nicht fristgerecht vorgelegt wurde. Hätte Dergahspor die Fotos im Internet auf der BFV-Sei­te hochgeladen, wäre es nicht zu die­sem Punktabzug gekommen. Das Foto im Internet ersetzt den Spielerpass seit Anfang dieser Saison.

Michael Tittmann aus Altdorf be­richtete aus dem Verbandswesen. Der Rechtsstreit zwischen dem BFV und einigen Zeitungsverlagen wird weiter­hin vor dem Landgericht in München verhandelt, das ist entschieden wor­den. Parallel dazu gibt es aber außer­gerichtliche Verhandlungen beider Parteien um das Recht der Video-Berichterstattung im Amateurfußball, das der BFV für sich alleine rekla­miert. Geplant ist, alle Pokalfinalspie­le in den Landesverbänden in der ARD zu übertragen. Am 28. Mai die­ses Jahres soll es diese Premiere geben, und zwar ab Mittag, am Abend findet dann das Finale in der Champi­ons League statt. Die Fernseh-Prä­senz soll die oft im Schatten stehen­den Landesfinals aufwerten. Neu ist, dass die Anfangszeiten der Relegati­onsspiele in diesem Jahr nicht fix sind. Sollte es zwei oder mehr Spiele in unmittelbarer Nachbarschaft ge­ben, so könnte der Spielbeginn vari­iert werden. Das hatte im Vorjahr zu massiver Kritik geführt, denn es gab für die betroffenen Vereine Einnahme­verluste.

Keine Sanktionen

Für Aufregung hatte in der vergan­genen Woche eine E-Mail von Thomas Graml, Chef der Landesliga Mitte, an die Vereine ge­sorgt, in der es hieß: Wenn die Medien­richtlinien von den Vereinen — es sol­len die Angebote des BFV auf der Ver­einshomepage eingebunden werden — nicht bis zum 6. Februar umgesetzt werden, drohen Geldstrafen und Punktabzüge. Das hatte bei den Klubs für Empörung gesorgt. Diese Andro­hung entkräftete Tittmann: „Die Medi­enrichtlinien bieten Spielraum für Interpretationen. Der Verband übt kei­nen Druck auf die Vereine aus. Es ist lediglich eine Bitte, unsere Angebote auf dem Internet-Seiten der Verein zu nutzen“, sagte Tittmann. Sanktionen gegen die Vereine werde es folglich nicht geben.

Die Zahl der roten Karten ist von 27 auf 39 gestiegen. Bei den Gelbroten Hinausstellungen gab es sogar eine Steigerung von 39 auf 51. Für das Gerichtswesen berichtete Heinz Fer­ber (Nürnberg), der Vorsitzende des Sportgerichtes Bayern, der nach über einem Jahr krankheitsbedingter Pau­se wieder zurück ist. Mit den roten Karten gegangen liegt die Landesliga Nordost mit 1,77 Hinausstellungen über dem Durchschnitt, der bei 1,6 Roten Karten liegt.

Ferber ging auf den Fall des Punkt­abzuges gegen Dergahspor ein. Im Derby gegen Vach konnte ein Spieler­pass nicht vorgelegt werden. Weil das Foto des Spieler im Internet nicht hochgeladen war, musste der Pass bin­nen zehn Tagen nachgereicht werden. „Wir haben den Verein vier Tage vor Ablauf der Frist noch einmal darauf aufmerksam gemacht“, sagt Ferber. Doch der Verein versäumte die Frist — um 19 Minuten. „Damit war das Mit­wirken des Spielers nach Paragraf 77 der Einsatz eines nicht spielberechtig­ten Spielers, den wir vom Sportge­richt Bayern als leichten Fall einge­stuft haben“, berichtete der Sportrich­ter. Daher wurde nur das Spiel in eine Niederlage für Dergahspor umgewan­delt. Doch Verbandsanwalt Fritz Rei­singer legte Berufung ein. So wurde der Fall noch einmal vor dem Ver­bandssportgericht verhandelt. Dort kam es zu einem härteren Urteil mit einem Abzug von drei Punkten.

Für das Schiedsrichterwesen berich­tete der ehemalige Bundesliga-Assis­tent Walter Hofmann aus Ansbach, der erstmals Gast bei den Landesliga-Vereinen der Gruppe Nordost war. „Wir sind mit den Leistungen unserer Schiedsrichter zufrieden. Es kam von den Verein auch wenig Feedback“, so Hofmann, der sich mit seinen Kolle­gen im Verbandsschiedsrichteraus­schuss aber nicht zurücklehnen wird: „Natürlich wollen wir unsere Schieds­richter weiter verbessern.“ Als „Schwerpunkt“ in der Ausbil­dung der Unparteiischen bezeichnete Hofmann den Umgang der jungen Assistenten mit dem Bankpersonal: „Dieses Verhältnis soll von gegenseiti­gem Respekt gekennzeichnet sein. Das ist zum Teil schon so, kann aber noch besser werden. Bei der Ausbil­dung der Assistenten legen wir Wert darauf“, so der ehemalige Regionalli­ga­-Schiedsrichter, der ausführte: „Wir sind sehr um Transparenz und Kommunikation bemüht. Sollte es Probleme mit Schiedsrichtern geben, dann bitte ich um Rückmeldung. Denn wir sehen uns als Dienstleister für die Vereine.“

Umfrage bei den Vereinen

Um den Spielbetrieb zu verbessern, hat der BFV per Fragebogen eine Umfrage und den Klubs im Verbandss­pielbereich vorgenommen. Die Beteili­gung bei den 89 Landesligen war groß, nur zwei nahmen nicht teil, davon einer aus der Gruppe Nordost. Wäh­rend aus der Bayernliga Süd 16 Verei­ne ihre Rückmeldung schickten, wa­ren es aus der Nordgruppe nur fünf. Die Mehrheit sprach sich dafür aus die Ligastärke bei 18 Mannschaften zu belassen und nicht auf 16 zu verrin­gern. Auch die Reduzierung der Lan­desligen von fünf auf vier wurde in der Umfrage abgelehnt.

Ebenso sprachen sich in der Landes­liga Mitte elf Vereine dafür aus den Relegationsmodus unverändert zu las­sen. Alternative bei weniger Relegan­ten wären mehr Fixabsteiger. So wird sich zumindest bis 2018 — bis zum nächsten BFV-Verbandstag — nichts am aktuellen Spielmodus im Ver­bandsspielbereich ändern. Es wird auch dabei bleiben, dass jede der acht Verbandsligen ihr eigenes Eröffnungs­spiel behält. Hier lag ein Vorschlag auf dem Tisch, nur noch die Regionalli­ga mit einer eigenen Partie zu eröff­nen. Zudem sollte es ein Startspiel für beide Bayernligen und eines für alle fünf Landesligen geben. Hier spra­chen sich die Vertreter der Landesliga Nordost einstimmig für die Beibehal­tung des Eröffnungsspieles pro Liga aus. Der FSV Erlangen-Bruck, der in diesem Jahr sein 100. Gründungsjubi­läum feiert, bewirbt sich um die Aus­richtung des Eröffnungsspieles.

Nach wie vor wird die Relegation aus der Landesliga nach oben zur Bay­ernliga wie nach unten zur Bezirksli­ga in Vierergruppen gespielt, aus der nur einer als Sieger hervorgeht. Geplant ist aber ein „Zuckerl“ für den Verein eines jeden Quartetts, der die beste Platzierung in der Saison er­reicht hat. Er kann sich – das ist kein Muss – einen Gegner nach Attraktivi­tät aus dieser Gruppe sowie aussu­chen, ob er zuerst daheim oder aus­wärts antreten möchte. Geschuldet ist diese Änderung dem Fall aus dem vori­gen Sommer, als der 1. FC Bad Kötz­ting als bester Bayernligist zuerst daheim antreten musste und somit eher im Nachteil als im Vorteil war.

Saison 2016/17

Die Saison 2016/17 beginnt wie gehabt am dritten Juli-Wochenende, also am 16./17. Juli. Am 26./27. November wird das Spieljahr 2016 beendet. Wieder los geht es am 4./5. März 2017, letzter Spieltag ist am 20. Mai 2017. Mit deutlicher Mehrheit ent­schieden sich die Klubs für die Beibe­haltung der beiden Mittwochspieltage am 2. und 5. Spieltag. Unverändert bleibt dieses Mal der Pokalmodus mit zwei Qualifikationsrunden, an der die Teilnahme Pflicht ist. Die ersten zehn Landesligisten der Abschlusstabelle 2016/17 nehmen an der Qualifikation teil.

Aufrufe: 02.2.2016, 13:02 Uhr
Dirk Meier (ST)Autor