2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die schnelle Wende: Stefan Richters wuchtiger Elfmeterschuss durchschlägt fast das Netz - der Ausgleich nur drei Minuten nach dem 0:1 war ein Schlüssel für den Lübecker Sieg gegen Oldenburg. Foto: Jürgensen
Die schnelle Wende: Stefan Richters wuchtiger Elfmeterschuss durchschlägt fast das Netz - der Ausgleich nur drei Minuten nach dem 0:1 war ein Schlüssel für den Lübecker Sieg gegen Oldenburg. Foto: Jürgensen

Bessere Lübecker müssen lange zittern

Aufsteiger beweist beim 2:1 gegen Oldenburg Moral

Es war erneut ein erkämpfter Heimsieg - aber diesmal ein hochverdienter. Der VfB Lübeck bezwang den VfB Oldenburg trotz eines zwischenzeitlichen Rückstands noch mit 2:1 (0:0), zeigte dabei Moral, hatte viele Torchancen - und das trotz einer Leistung, bei der noch immer Luft nach oben ist.

Drei Änderungen hatte VfB-Trainer Denny Skwierczynski nach dem 0:3 in Norderstedt vorgenommen: Für Tomek Pauer, Arnold Suew und den kurz vor Spielbeginn am Knie verletzten Nils Lange rückten Sascha Steinfeldt, Dennis Voß und Aleksandar Nogovic in die Mannschaft. Marcello Meyer, ursprünglich nur für die Bank vorgesehen, ersetzte Lange auf der Sechserposition neben Nogovic.

Oldenburgs Trainer Kristian Arambasic hatte nach dem 0:1 gegen Havelse nur Christopher Braun durch Paul Kosenkow ersetzt.Die erhoffte spielerische Linie fanden die Grün-Weißen jedoch auch diesmal nur phasenweise. Es entwickelte sich ein relativ zähes, von vielen Zweikämpfen geprägtes Spiel, in dem beide Mannschaften kaum einmal eine Kombination über mehrere Stationen vortrugen. Für die Oldenburger stand in der gesamten ersten Hälfte nicht eine einzige gefährliche Strafraumszene zu Buche.

Der heimische VfB war immer dann gefährlich, wenn direkt nach Ballgewinn auf die Flügel (wo Oldenburgs Außenverteidiger bei Ballbesitz einrückten - eine Taktik, die absolut nicht aufging). Auf diese Weise erarbeiteten sich die Lübecker drei klare Torchancen, von denen zumindest eine zu einer Pausenführung hätte führen müssen.

Doch nach einem Steilpass von Voß lief Finn Thomas zwar allein auf Gäste-Keeper Jannik Zohrabian zu, schoss jedoch aus zwölf Metern knapp links am Tor vorbei (20.). Nach einer Kombination über Voß und Thomas landete der Ball in der 36. Minute bei Stefan Richter, der aus 13 Metern nur die Latte des Oldenburger Tores traf.

Und unmittelbar vor der Pause war erneut Thomas - diesmal nach öffnendem Nogovic-Pass - frei durch, entschied sich diesmal jedoch für den Querpass zum erneut mitgelaufenen Richter. Doch auf Hüfthöhe angespielt, brachte der Mittelstürmer nur einen harmlosen Abschluss zustande (45.). Mit Ausnahme dieser drei klaren Chancen war bis zur Pause einzig ein 20-Meter-Schuss von Voß (41., drüber) erwähnenswert.

Nach der Pause wirkte Oldenburg etwas weniger anfällig. Dennoch hatte Lübeck die erste klare Chance, als Franko Uzelac mit letztem Einsatz einen Fuß in einen Sirmais-Schuss bekam und so über die Latte lenkte (54.). Erst danach hatte Oldenburg die erste gefährliche Aktion, die zur ersten Ecke führte, nach der der Ex-Lübecker Kevin Samide knapp vorbei schoss (56.). Nils Laabs prüfte elf Minuten später auch Jonas Toboll erstmals.

Dennoch fiel das 0:1 überraschend. Über den linken Flügel kombinierten sich Samide und Laabs durch, Pierre Merkel musste in der Mitte nur noch den Fuß hinhalten - 0:1 (70.). Dass Lübeck den Faden nicht verlor, war auch etwas glücklich. Denn als Zohrabian einen Meyer-Freistoß schlecht abwehrte und Moritz Marheineke beim Nachschuss von Mohamed Aidara leicht gestoßen wurde, pfiff Referee Adrian Höhns einen Elfmeter, den man nicht geben muss. Richter verwandelte humorlos in die Mitte zum 1:1 (73.).

Jetzt waren Wille und Power beim heimischen VfB wieder spürbar. Erneut Uzelac klärte in höchster Not, als Andre Ladendorf den Ball schon zum vermeintlichen 2:1 ins Eck platziert hatte (81.). Das verdiente Siegtor fiel aber doch noch. Thomas und Richter stocherten im Gewühl, Florent Aziri klärte nicht, sodass Lukas Knechtel aus dem Hintergrund heranrauschte und all seine Kraft in den wuchtigen Abschluss legte (87.), der den 2:1-Erfolg unter Dach und Fach brachte.

Aufrufe: 031.8.2014, 15:30 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor