Der SV Bergisch Gladbach 09 will in der Fußball-Mittelrheinliga gegen den Bonner SC einen weiteren Schritt in Richtung ruhige Weihnachten machen. Dort kommt es für die Elf von Trainer Dietmar Schacht zu einem Wiedersehen mit Ricardo Retterath.
Bergisch Gladbach. Wenn Dietmar Schacht in Sorge sein sollte, lässt er sich das nicht anmerken. Der Rückschlag am vergangenen Wochenende, die Talfahrt seiner Mannschaft in den Tabellenkeller. All das lässt den 51-Jährigen bislang weitestgehend ruhig. Zumindest dann, wenn die 90 Minuten gerade nicht laufen. Denn in dieser Zeit kann auch schon mal der Vulkan ausbrechen. Beim 0:4 beim FC Wegberg Beeck zuletzt war das wieder so. Schacht durfte die letzte halbe Stunde nicht mehr auf seiner Bank verbringen. Er hatte sich zu heftig mit dem Schiedsrichter angelegt.
„Wir haben dort Fehler gemacht, die zur Niederlage geführt haben”, sagt Schacht. „Aber wir sind auch verpfiffen worden. Das war meiner Meinung nach offensichtlich.” In den Tagen danach jedoch hatte sich all die Wut schon wieder etwas gelegt. Im Gegenteil, der Blick nach vorne ist wieder zuversichtlich. „Wir werden zur Winterpause nicht auf einem Abstiegsplatz stehen”, sagt der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach 09 vor dem schweren Heimspiel gegen den Bonner SC (Sonntag, 14.30 Uhr, Belkaw Arena). „Wir werden dann im Mittelfeld stehen und können beruhigt Weihnachten feiern.” Man kann nur hoffen, dass Schacht mit seiner Prognose Recht behält. Auch wenn er diese überzeugend vertritt, so eindeutig ist die Ausgangslage vier Spiele vor Ende der Hinrunde nicht. Nur dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem SSV Merten und dem SC Brühl stehen die Bergisch Gladbacher derzeit über dem Strich, der den Sturz in die Landesliga bedeuten würden. Schacht versucht alles, um den zweiten Abstieg in Folge zu vermeiden. Aber ihm sind die Hände gebunden. Wegen der extrem personellen Probleme muss er nun sogar auf Hilfe aus der zweiten Mannschaft und der A-Junioren hoffen. Womöglich werden Faruk Torkay, Serkan Demir und Patrick Paffrath als Alternativen auf der Bank sitzen. „In dieser Hinsicht ist die Situation tatsächlich dramatisch. Ich muss mir etwas einfallen lassen”, sagt Schacht.
Aber es gibt auch Dinge, die Hoffnung machen. Besonders die verbesserten Heimauftritte zuletzt gegen die Sportfreunde Troisdorf (4:0) und Germania Windeck (1:0). Mit dem Bonner SC allerdings wartet nun noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Zwar ist die Mannschaft Aufsteiger, aber sie hält wacker Anschluss in der Spitzengruppe. „Das ist für mich kein normaler Aufsteiger. Bonn ist sehr stark besetzt”, warnt Schacht. „Dass die oben dabei sind, kommt für mich nicht überraschend. Vom Tabellenbild her sind wir zwar Außenseiter. Aber ich erwarte dennoch ein Duell auf Augenhöhe.”
Dass Bonn so stark ist, ist auch ein Verdienst von Ricardo Retterath. Der Defensivspezialist stand zwei Jahre in Bergisch Gladbach unter Vertrag und hat dort konstant gute Leistungen gezeigt. In Bonn hat er nun sogar gelernt, wie man Tore schießen kann. „Das hat bei uns leider nicht so geklappt, wie erhofft. Dennoch freue ich mich aus das Wiedersehen”, betont Schacht. „Ricardo hat hier in seinen zwei Jahren immer alles gegeben. Das rechne ich ihm hoch an. Er ist ein guter Typ.”