2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Kamil Niewiadomski (rechts) und der FC Hennef 05 wollen am Samstag ein Signal an die Konkurrenten im Abstiegskampf senden. Foto: Bröhl
Kamil Niewiadomski (rechts) und der FC Hennef 05 wollen am Samstag ein Signal an die Konkurrenten im Abstiegskampf senden. Foto: Bröhl

Bereit für das Überholmanöver

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Für den Aufsteiger und Tabellenletzten FC Hennef 05 beginnt mit dem Regionalliga-Spiel beim VfL Bochum II die Mission Aufholjagd

Hennef. Die Mission Klassenerhalt startet für den FC Hennef 05 gleich mit einer richtungsweisenden Etappe. Das Schlusslicht der Fußball-Regionalliga trifft am Samstag (14 Uhr) im Lohrheidestadion auf den VfL Bochum II. Die Zweitliga-Reserve steht in der Tabelle dort, wo die 05er gerne hin wollen: auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. Mit einem Sieg könnte der Aufsteiger den Rückstand auf vier Punkte verkürzen. Die Hennefer 0:8-Hinspielpleite verleiht dieser Begegnung eine weitere besondere Note. Nach einmonatiger Schufterei auf dem Trainingsplatz und vier Testspielen ist es Zeit, den FCH einem letzten Formcheck zu unterziehen.

Das Personal: Während die Konkurrenz auf der Zielgeraden noch einmal kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen hat – unter anderem verpflichtete der FC Kray mit Angreifer Samuel Limbasan bereits den vierten Spieler vom Ligarivalen RW Essen –, hielt man sich beim FC Hennef 05 erwartungsgemäß zurück. Die in der Hinserie ohnehin nur sporadisch eingesetzten Sebastian Hecht und Marcos Rieck verließen den Klub; im Gegenzug fanden die Abwehrspieler Recep Kartal und Marcel Radschuweit den Weg an die Fritz-Jacobi-Straße.

Ob sie am Samstag zum Kader gehören, ist offen. Weil lediglich René Dabers (Kreuzbandriss) ausfällt, hat FC-Trainer Marco Bäumer nämlich die Qual der Wahl. 20 Feldspieler stehen bereit, nur 16 werden ins Aufgebot berufen. Sollte der angeschlagene Angreifer Rachid Bouallal kein grünes Licht für einen Einsatz erhalten, müsste Bäumer nur drei Akteure aus dem Kader streichen. Nils Remagen dürfte am Samstagmorgen einen Platz sicher haben im Mannschaftsbus der 05er. Der 23-Jährige hatte sich in seinem allerersten Training für den FCH das Sprunggelenk gebrochen, sich anschließend wieder an die Mannschaft herangekämpft und steht nun wieder voll im Saft. „Für ihn freut es mich ganz besonders, dass er diesmal ohne Rückschläge durch die Vorbereitung gekommen ist. Die Verletzung hat ihn stärker gemacht – er ist persönlich gereift und wird uns noch viel Freude bereiten”, sagt Bäumer.

Die Form: Bäumer entschied sich bewusst für starke Testspielgegner, um seine Elf maximal zu fordern. Die Erfolgserlebnisse waren entsprechend rar. Den Pleiten gegen Fortuna Köln (0:5) und Wuppertal (0:2) folgte ein 4:3-Erfolg bei der U19 von Bayer Leverkusen und ein 2:2 im Duell mit dem Euskirchener TSC. Von der Kompaktheit, die den FCH zuletzt in der Liga ausgezeichnet hatte, war nicht viel zu sehen. Die fehlende Ordnung kommentiert Bäumer auf seine ganz eigene Art und Weise: „Das Gute ist, dass wir so viele falsche Wege in den Spielen gemacht haben, dass die Jungs jetzt körperlich in einem Eins-a-Zustand sind.”

Der Gegner: Trotz der Hinspiel-Schmach rechnet sich Bäumer im Wattenscheider Lohrheidestadion durchaus Siegchancen aus. Das 0:8 habe keine Spuren hinterlassen, „wir haben die Niederlage abgehakt – und das ganz ohne Hilfe eines Psychologen. Ein zweites Mal werden wir uns nicht so präsentieren.”

Der Druck liege ohnehin aufseiten des VfL. „Das 8:0 könnte für Bochum eine Art Hypothek sein. Je länger es 0:0 steht, desto ungeduldiger dürfte der Gegner werden”, sagt Bäumer. Er weist zudem auf die Spekulationen hin, nach denen ein möglicher Abstieg der VfL-Reserve das Ende der Bochumer U23 bedeuten könnte. Auch die Spielweise des Rivalen dürfte den konterstarken 05ern entgegenkommen. VfL-Coach Dimitrios Grammozis verfolgt eine ähnliche Philosophie wie sein Vorgänger Thomas Reis, der unlängst zum Co-Trainer des Zweitligisten befördert wurde. Der Ex-Profi fordert spielerische Dominanz und viel Ballbesitz. Diese Taktik stellte Hennef im August vor unlösbare Probleme, doch diesmal werden die Karten neu gemischt. Schließlich hat die Bäumer-Elf seit fünf Ligaspielen nicht mehr verloren.

Aufrufe: 05.2.2015, 20:53 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor