2024-04-23T06:39:20.694Z

Spielbericht

Nossen verliert in letzter Minute

Berbisdorfer SV schlägt SV Lok mit 3:2 / Siegtreffer in der Nachspielzeit

Verlinkte Inhalte

Nossen reiste zum Berbisdorfer SV, der in der Rückrunde bisher keinen Zähler verbuchen konnte und das aus Nossner Sicht auch so bleiben sollte. Nossen setzt, vorrausschauend auf die nächste Saison, in letzter Zeit immer mehr A-Jugend Spieler ein. Die jungen Spieler machen ihre Sache gut, haben aber oftmals mit der körperbetonten und schnellen Kreisoberliga so manchmal ihre Mühen.

Die erste Halbzeit ist aus Nossner Sicht schnell beschrieben. Stark angefangen und stark nachgelassen. Kurz nach Anpfiff erkämpfte sich Kamil Jakubowski an der linken Außenlinie die Kugel. Er zog in den Strafraum, sein Schuss strich am langen Pfosten vorbei. Einen Abstoß von Berbisdorf köpfte Rico Baum postwendend in den Lauf von Stephan Großjohann. Dieser wurde vom Schlussmann regelwidrig aufgehalten und es gab Strafstoß für die Muldenstädter. Es trat der Gefoulte selbst an und verwandelte zur 0:1 Führung. Da waren gerade mal 9 Minuten gespielt. Kurz darauf bekam die Lok-Elf einen Freistoß in zentraler Position zugesprochen. Diesen führte Stephan Großjohann aus. Seinen satten Schuss konnte der Schlussmann zur Ecke abwehren. Danach stellte Nossen alles ein, was mit Fußball zu tun hatte. Es wurden die Zweikämpfe nicht angenommen und einfachste Pässe kamen nicht mehr beim Mitspieler an. Berbisdorf bekam dadurch die Oberhand über das Spiel und drängte auf den Ausgleich. Zuerst war Nossen noch im Glück, als der Ball vom Pfosten in die Hände von Frank Schirrmeister sprang. In der 29. Minute war es Sebastian Schmidt, dessen abgefälschter Schuss unhaltbar im Nossner Gehäuse landete. Bis zum Pausenpfiff konnte Berbisdorf die Überlegenheit nicht weiter nutzen und es ging beim Stand von 1:1 in die Kabinen.

Die zweite Hälfte begann besser für die Gäste. Es wurde der Kampf wieder angenommen und bei Berbisdorf schlichen sich auch Fehler im Aufbauspiel ein. Die Partie wurde immer hektischer und es gab viele Unterbrechungen. Nach ca. einer Stunde Spielzeit war es wieder Stephan Großjohann, der alleine Richtung Torhüter unterwegs war. Der Berbisdorfer Kapitän Rico Gommlich war ihm auf den Fersen und konnte ihn nur durch ein Foul im Strafraum stoppen. Zum Unverständnis der Gäste beließ es der Unparteiische für diese Notbremse bei einer gelben Karte. Nichts desto trotz legte sich Stephan Großjohann den Ball erneut hin, jedoch gewann diesmal der Berbisdorfer Schlussmann das Duell. In der 69. Minute die nächste Situation, die für Gesprächsstoff sorgte. Ein hoher Ball in den Nossner Strafraum wurde vom Berbisdorfer Angreifer verlängert und sprang dem direkt dahinterstehenden Robin Brucke an die Brust. Seine Arme befanden sich untypisch in der Luft und die Situation ist aus Autorensicht schwer zu beurteilen. Der Schiedsrichter Elias Schrötter, von dem man schon Spiele erlebt hatte, in denen er schwierige Situationen cleverer löste, entschied auf Strafstoß. Danilo Muschter lief an und Berbisdorf ging mit 2:1 in Führung.
Nossen probierte mit seinen möglichen Mitteln das 2:2 herbeizurufen. Berbisdorf hatte mehr Anteile vom Spiel, aber Profit konnten sie daraus nicht ziehen. In der 88. Minute war es soweit. Den Torversuch von Stephan Großjohann konnte der Berbisdorfer Keeper nicht fest halten und Felix Eichwald lupfte den Abpraller überlegt ins Tor. Nun sollte man denken, das Nossen diesen Punkt über die Zeit bringt. Der Schiedsrichter zeigte 2 Minuten Nachspielzeit an. Nach einem Zusammenpraller blieb Frank Schirrmeister benommen am Boden liegen. Die Berbisdorfer bemängelten dieses als Zeitspiel und der Schiedsrichter legte noch mehr Zeit drauf. Aus unverständlichen Gründen probierte Nossen einen weiteren Angriffsversuch und rückte auf, obwohl man hinten Beton anrühren hätte müssen. Bei so einem Angriffsversuch wurde der Ball verloren und die Gäste nutzten diesen als Konter. Gabor Schulz war es, der in der 92. Minute den Ball zwischen Frank Schirrmeister und Rene Scholz durch spitzelte und zum 3:2 Endstand erhöhte. Unschöne verbale Beleidigungen, die sich weit unter der Gürtellinie befanden, wurden bei dem Vielumjubelten Siegtreffer von mehreren Spielern aus Berbisdorf noch Richtung Nossner Spieler geworfen. Dabei sollten sich die Spieler (einige!) erst einmal bewusst machen, dass sie heute mit Ach und Krach gegen den Tabellenletzten in der Nachspielzeit gewonnen haben.

Nossen belohnt sich wiedermal nicht selber. Der Punktverlust ist für die Tabelle nicht so wichtig, aber für die Moral wäre ein Punktgewinn Gold wert gewesen.

Aufstellung
Schirrmeister, Eichwald, Brucke, Scholz, Bock M. (46. Giurea), Baum (86. Jakob), Goldschmidt, Schelauske L. (46. Röthling), Jakubowski, Großjohann, Weinert

Aufrufe: 023.4.2017, 22:53 Uhr
Steffen WeinertAutor