2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ein Schwätzchen unter Trainern, von links: Akin Ülker (BSC), Benedikt Thier und Sojka Damian (Jahn Regensburg). F: Hubert Bösl
Ein Schwätzchen unter Trainern, von links: Akin Ülker (BSC), Benedikt Thier und Sojka Damian (Jahn Regensburg). F: Hubert Bösl

Benedikt Thier hat ein Händchen für Talente

Jugendtrainer wechselte im Sommer vom ASV Neumarkt nach Regensburg +++ Testspiel gegen Woffenbach

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Der Trainer steht im heu­tigen Fußball mehr denn je im Rampenlicht. Die Stars der Zunft, heißen sie nun Kloppo oder Pep, werden schon fast verehrt wie Heilsbringer. Auch der Landkreis Neu­markt „exportiert“ ne­ben jungen talentierten Spielern nun auch schon junge talentierte Trainer. So einen wie den 27-jährigen Bene­dikt Thier aus Pölling, der seit diesem Sommer die U14 von Jahn Re­gensburg betreut.
Nun gut, Guardiola, Klopp und Tuchel spielen schon noch in einer ganz ande­ren Liga. Doch nur aus Jux und Dollerei wird der Fußball-Mittelpunkt der Oberpfalz, der SSV Jahn Regensburg, seine Fühler nicht nach Bene­dikt Thier ausgestreckt haben.

Der Pöllinger hat ja auch einiges vorzuwei­sen: Die von ihm trainier­te U15 des ASV Neu­markt hatte die Bayernli­ga-Saison 2014/15 als Aufsteiger mit einem sen­sationellen dritten Platz abgeschlos­sen. Nur neunmal hat seine Mann­schaft in den vergangenen drei Spiel­zeiten verloren, über 40 Spiele gewon­nen. Unter den Fittichen des Pöllin­gers reiften Talente heran, die es beim 1. FC Nürnberg versuchten oder noch versuchen. Das blieb in überregiona­len Fußballkreisen nicht unbemerkt.

Jahn war an ihm dran

Tatsächlich war Jahn Regensburg schon im Winter 2014/15, während der BOL-Meistersaison des C1 des ASV, dran an Thier. „Damals hatten wir schon mal Kontakt, doch da woll­te ich noch nicht zum Jahn, weil ich in Neumarkt noch die U15-Bayernliga machen wollte“, erzählt er. Im vergan­genen Winter verdichtete sich dann der Kontakt. „Bis ich Ende Februar dann zugesagt habe. Ich war sechs Jah­re bei der ASV-U15, habe sie von der Kreisliga in die Bayernliga gebracht und wollte nun eine neue Herausforde­rung und eine neue Aufgabe.“ Die neue Aufgabe ist die U14 des SSV Jahn Regensburg. Diese wurde zuletzt Achte in der Bezirksoberliga Oberpfalz und bildet als zweite Mann­schaft der Jahn-C-Jugend den nächs­ten Jahrgang für die U15 aus, die sich in der Regionalliga Süd mit dem Nachwuchs von FC Bayern, Augs­burg, Stuttgart und Frankfurt misst.

„In Regensburg wird gearbeitet wie bei einem Bundesligist“, sagt Thier, der weiterhin in Neumarkt wohnt und hier bei den Stadtwerken arbeitet. „Da nimmt man die gute halbe Stun­de Fahrzeit schon in Kauf.“ Doch die Fahrzeit summiert sich: Schon in der Saisonvorbereitung sind die Einheiten bei den Jahn-Jungs hoch getaktet, zu drei- bis viermal Trainings in der Woche kommen Ver­gleichstests mit Bundesligisten.

Bei einem derart dichten Terminka­lender war es nicht einfach, noch ein Testspiel gegen die U15 des BSC Wof­fenbach, der angefragt hatte, dazwi­schen zu schieben. Letztendlich hat es doch geklappt. Den Gefallen tat er BSC-Jugendtrainer Akin Ülker gern. Das Spiel wurde am vergangenen Frei­tagabend im Sportpark in der Au aus­getragen und endete 3:0 für den Gast. „Spielerisch war der Jahn besser, das war ja auch nicht anders zu erwar­ten“, berichtet Ülker. „Aber wir hat­ten auch fünf hundertprozentige Chancen, drei gingen an den Pfosten.“ Dass Thiers Team mit Woffenbach kein einfaches Spiel haben würde, war schon vorher klar. Die C1 des BSC ist im Kern identisch mit der D-Jugend, die 2014 als Kreisligameis­ter in die BOL aufgestiegen ist. Somit gilt sie in der neuen Saison der U15-Kreisliga als heißer Anwärter auf den BOL-Aufstieg.

„Wir haben zumindest das Potenzi­al oben mitzuspielen“, meint Coach Akin Ülker. „Gegen den Jahn haben uns immerhin vier Stammspieler ge­fehlt, urlaubsbedingt.“ Derweil üben Benedikt Thier und sein Trainerkollege Damian Sojka schon wieder emsig mit ihren Schütz­lingen in Regensburg. Manchmal, ganz selten, nur wenn wirklich Not am Mann ist, streift sich der 27-Jähri­ge bei seinem alten Verein SV Pölling noch selbst das Fußballtrikot über. Etwa vor zwei Wochen, als er in der A-Klasse zum 2:1-Sieg des SVP II über Holzheim II ein Tor beisteuerte.

Aber schon kurz nach dem Abpfiff sei er ins Auto gehüpft, sagt er, und dann rauf auf die A3 in Richtung Süd­ost. Thier muss schmunzeln bei der Erinnerung daran: „Solche spontanen Einsätze als Spieler sollen aber die Ausnahme bleiben.“

Aufrufe: 026.8.2015, 09:39 Uhr
Nicoals Damm (NN Neumarkt)Autor