DJK Falke Nürnberg - TSV Johannis 83 1:2
„Vom Thema Aufstieg will ich jetzt erst einmal Abstand halten“, sagte ein konsterniert wirkender Falke-Trainer Christian Strehl nach dem Schlusspfiff des guten Unparteiischen Christian Müller. Kein Wunder, hatte seine Mannschaft in der zweiten Hälfte des Verfolgerduells gegen den letztjährigen Mitabsteiger TSV Johannis 83 doch kein Land mehr gesehen.
Das Geschehen an der Sudetendeutschen Straße glich mitunter einem Belagerungszustand, wie im Handball umstellten die Gäste den Strafraum der DJK. „Wir haben null für Entlastung gesorgt, der Sieg für Johannis war hochverdient, die wollten mehr“, haderte Strehl mit der Leistung seiner Mannschaft. Warum? „Das weiß ich nicht, ich werde es die Jungs fragen.“
Immerhin lagen Strehls Schützlinge zur Pause mit 1:0 vorne, ein ausgeglichenes Geschehen mit wenigen Torraumszenen bot sich den nicht ganz hundert Zuschauern bei herrlichem Spätsommerwetter Mitte Oktober. Vor dem Falke-Tor wurde es nur einmal gefährlich, ein Distanzschuss von Edmond Smakaj touchierte nach 37 Minuten die Querlatte. Da lagen die Gäste bereits mit 0:1 zurück. Bei einer herrlichen Flanke, von Dominic Speidel perfekt vor das Tor getreten, wollte Daniel Przioda vor dem einschussbereiten Marcus Kredel klären – und drückte den Ball unglücklich über die eigene Torlinie. „Warum sollen wir denn ein 0:1 verteidigen?“, fragte Johannis-Trainer Klaus Walthier nach Spielschluss rhetorisch. Und mit dieser Devise hatte er seine Mannschaft um den ballsicheren und sehr umsichtigen zentralen Akteur Tavaris Morrison – vor der Saison vom SV Poppenreuth gekommen und in der Jugend höherklassig am Ball – offensichtlich auf das Feld geschickt. Mit aller Wucht drängte der Gast auf den Ausgleich, schnürte Falke in deren Hälfte ein. Allein es fehlte der Ertrag. Zu ungenau der Abschluss, zu aufmerksam Dennis Krüger im Falke-Tor – irgendwann hatte man eher das Gefühl, Johannis könnte noch ewig und drei Tage spielen, die DJK würde eher das 2:0 erzielen.
„Wir haben alles auf eine Karte gesetzt, natürlich ist da immer die Gefahr da, dass du in einen Konter läufst. Aber die Jungs haben alles probiert, wir wollten hier gewinnen“, sparte ein zufriedener Walthier nicht mit Lob für seine Truppe. Und die Partie wurde packender, blieb dabei aber bemerkenswert fair (ohne Gelbe Karte!). „Ruhig bleiben, geduldig weiterspielen“, rief Walthier immer wieder ins Feld – und auch hinter sich. Bei den wenigen strittigen Situationen bekam die aufmuckende Gäste-Bank von ihrem Trainer prompt ihr Fett weg. Elf Minuten vor dem Ende hinderte sie aber auch der Trainer nicht mehr am „Aufruhr“. Das für Johannis erlösende 1:1 war gefallen, als André Wiener eine Flanke von Serdar Demirci über die Linie beförderte. Während die Gastgeber nicht mehr zulegen konnten, wollten die „83er“ mehr. Und bekamen eine weitere Chance. Bei einer Freistoßflanke von Dominik Reiff klebte Krüger einen Moment zu lange auf der Linie, und Markus Lang köpfte am langen Pfosten zum 2:1 für seine Farben ein (86.). Beinahe hätte Falke aber doch noch einen Punkt mitgenommen, als der spät eingewechselte Torjäger Michael Osiecki nach einem Eckball knapp vorbeiköpfte.
Als das Duell der beiden ehemaligen Kreisligisten dann kurz darauf vorbei war, beobachtete Walthier genüsslich die Jubeltraube seiner Mannschaft. „Eine tolle Moral“ habe diese bewiesen, meinte der TSV-Trainer, der die Rückkehr in die Kreisliga fest im Auge hat. „Warum sollen wir rumplänkeln, wir wollen wieder hoch.“ Christian Strehl stand es dagegen weniger nach Gesprächen über das Oberhaus.
Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 80