2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Beim Pokalfinale wurde er seinem Namen gerecht

Der Trainer der Fußball-A-Jugend von der SG Zeißig/ Bergen/ Lohsa/ Weißkollm, Mario Tröster, wurde trotz der 0:4-Niederlage im Kreispokalfinale von den Fans gefeiert – ein Interview.

Mario – was hast Du gedacht, als die zahlreich mitgereisten Fans Dich trotz der eindeutigen 0:4-Niederlage Deiner Jungs im Kreispokal-Finale gegen Königsbrück/Laußnitz feierten?

Nun, es hat mich schon sehr angenehm berührt; und so glaube ich, dass man mit meiner Arbeit auch zufrieden ist. Aber nun muss ich meinen Namen erst einmal erweisen und die Mannschaft trösten. Wenn es diese Saison auch nicht optimal lief, sind wir dennoch zufrieden und wollen im neuen Jahr wieder angreifen.

Bitte sage doch etwas zur Privatperson Mario Tröster!

Mittlerweile bin ich 52 Jahre alt und kann vom Fußball immer noch nicht lassen. Vor drei Jahren habe ich meine langjährige Freundin geheiratet und so bin ich mit der Familie recht zufrieden. Von Beruf bin ich Sportlehrer an der Förderschule in Hoyerswerda, unterrichte aber auch noch im Fach Geographie. Aktiv habe ich bei 1919 Hoyerswerda gespielt und dort habe ich auch in den 90er Jahren meinen Trainerschein erworben.

Wie kamst Du denn dann ausgerechnet zum SV Zeißig?

Nach ein paar sehr schönen Jahren in Hoyerswerda ist es für mich persönlich nach einigen bösen Reibereien zu Ende gegangen. Es gab da ein paar Leute, die eine absolut andere Meinung vertraten, aber das Sagen hatten. Für mich sind die Ursachen des Niederganges des Hoyerswerdaer Fußballs Misswirtschaft, Zerstrittenheit, konservatives altes Strukturdenken und sportliche Inkompetenz. So habe ich eine neue Herausforderung an der Basis gesucht und bei der Spielgemeinschaft Zeißig/ Weißkollm/ Lohsa/ Bergen auch gefunden. Hier herrscht eine ehrliche und familiäre Atmosphäre. Ich habe mit der A-Jugend in der untersten Klasse angefangen, und wir haben uns gut entwickeln können. So haben wir in der Woche drei Mal Training, und dies wird auch gut angenommen. Darum bin ich mir auch sicher, dass einige der Jungs im Männerbereich auftauchen werden.

Habt Ihr all Eure Vorgaben erreicht?

Wir wollten aufsteigen, denn mit einer anderen Zielstellung sollte man nicht reingehen, nun hat es nicht geklappt. Dies hat auch seine Gründe, die wir intern ausgewertet haben. Gegen den Klassenprimus aus Königsbrück, der eindeutig dominierte, waren wir ohne Chance. Doch im Pokalfinale wollten wir den Favoriten etwas ärgern. Dies ging mit 0:4 aber deutlich schief, wobei ein wohl etwas voreiliger Elfmeterpfiff uns aus dem Konzept brachte. Im Kampf um Platz 3 der Meisterschaft im „Kleinen Finale“ der Kreisliga-Staffeln gegen Malschwitz hingegen waren wir auf Grund unser geringen Spielerdecke ohne Chance und verloren einmal 1:2 und dann zu Hause sogar 0:4. Diese Niederlagen werden uns nicht umhauen, denn wir gehen gereift daraus hervor.

Ihr hatten ja mit der Teilnahme an einem internationalen Turnier einen echten Saison-Höhepunkt.

Ich hatte den Jungs versprochen, wenn die Platzierung zu Weihnachten ein Hoffen auf den Staffelsieg und das Pokalfinale zulässt, eine Teilnahme am Pfingstturnier in Barcelona zu ermöglichen. Dies war natürlich ein bleibendes Erlebnis, so wurden wir ungeschlagen Zwölfter von 33 Teams, unterlagen nur im Elfmeterschießen und wir möchten die Turnierteilnahme im nächsten Jahr wiederholen. Zur Festigung der Mannschaft trug dieses Turnier auf jeden Fall bei. So sind wir auch jedem jungen Fußballer gegenüber sehr aufgeschlossen und regeln das zweifellos nicht einfache Problem der Logistik mit den Eltern und über Fahrgemeinschaften. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Fans, die uns auch in der jetzigen bitteren Stunde vorbildlich unterstützten.

Wie schätzt Du das Niveau im Westlausitzer Fußball ein?

In unserer Kreisliga der A-Junioren setzte die Spielgemeinschaft Königsbrück/ Laußnitz die eindeutigen Akzente und holte völlig verdient die Meisterschaft und den Pokal. Auch in den anderen Vereinen gibt es einige talentierte Jungs , die sich aber nicht so in den Vordergrund spielen können. Was ich hingegen nicht verstehe: warum man die beiden Staffeln nicht zusammenlegt. So hatten wir vom 22. November 2015 bis zum 13. März 2016 kein Spiel gehabt. Bei der Zusammenlegung hätten die Mannschaften eine ganze Anzahl von Mehrspielen. Dies sollten dem Verband doch einige Überlegungen wert sein.

Aufrufe: 05.7.2016, 15:44 Uhr
Heinz NoackAutor