2024-04-25T14:35:39.956Z

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DIe Organisatoren stellten die Veranstaltung am Dienstag vor. Foto: Geradtz
DIe Organisatoren stellten die Veranstaltung am Dienstag vor. Foto: Geradtz

Beim Inklusionssporttag können alle mitmachen

Bei rund 30 Angeboten soll das Miteinander im Vordergrund stehen. Auch bei einem Fußballturnier werden alle Leistungen gleich geschätzt.

Inklusion ist ein Thema, das noch in der Gesellschaft verankert werden müsse. Das machten die Organisatoren des Inklusionssporttags deutlich, als sie am Dienstag das Programm für die Veranstaltung vorstellten, die am 9. Juli auf dem RT-Sportgelände stattfindet. “Es gibt nichts, wo Inklusion besser möglich ist, als im Sportverein”, sagte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Aus diesem Grund werden knapp 30 Vereine und Organisatoren mit Angeboten zum Mitmachen vertreten sein. Wolbergs sprach von Barrieren in den Köpfen der Menschen, die noch überwunden werden müssten. Dies soll an diesem Tag gelingen.

Unterstützung durch Pindl-Schüler

Carsten Schenk von der Organisation “Special Olympics” sieht das Problem ähnlich gelagert. Er findet, dass beispielsweise die “Separierung Behinderter” in der Vergangenheit dazu beigetragen habe. Den Menschen fehlte der Kontakt. Behindertenwerkstätten seien auf der grünen Wiese angelegt worden und nicht in den Betrieben selber. “Der Tag ist ein Schaufenster für Inklusion für Regensburg. Es gibt zu sehen, was es schon gibt und es wird ein Ausblick in die Zukunft geboten.” Laut Schenk ist es wichtig, dass Inklusion verschiedene Dimensionen umfasst. Für ihn ist es nicht ausreichend, den Begriff auf das Zusammenleben von behinderten und nicht-behinderten Menschen zu beziehen. “Wir sprechen vom Kindergartenkind oder dem Senior im Seniorenheim, der auch aktiv werden will”, so Schenk. Auch das Integrieren von Personen aus verschiedenen Herkunftsländern zählt er dazu. Deswegen sei das Agenbot als Mitmachprogramm für jedermann zu verstehen

Federführend wird der Inklusionssportttag vom Bayerischen Landessportverband veranstaltet. Als Kooperationspartner stehen ihm unter anderem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern, die Stadt Regensburg und die Initiative Regensburg Inklusiv zur Seite. In einem Projektseminar haben sich Schüler des privaten Pindl-Gymnasiums bei der Planung einbringen können. “Ich dachte, dass es darauf hinauslaufen würde, dass wir uns mit 14 Schülern einen Tag lang einbringen. Aber wir wurden ernst genommen und haben weitere Aufgaben bekommen”, sagte Lehrer Holger Lufen. Die Schüler der elften Jahrgangsstufe entwarfen anschließend das Logo und Flyer . Auch dabei stand der Inklusionsgedanke im Vordergrund: Denn auf den Zetteln mussten die Informationen möglichst barrierefrei dargestellt werden. Das umfasst unter anderem eine möglichst gr0ße und lesbare Schrift. “Wir haben auch den Raumplan machen dürfen”, sagte Lara Heiser. Dazu erhielten sie die Platzanforderungen der Vereine , die sie dann auf dem Gelände unterbringen mussten. “Das war schwierig, weil man an manchen Stellen nichts aufbauen darf”, erklärte sie weiter. Beispielsweise sei es an der Speerwurfanlage wichtig, Freiraum zu haben.

Leistungen sind gleichwertig

Die Organisatoren haben sich nicht nur Gedanken darüber gemacht, wie der Ablauf bei gutem Wetter sein soll. Auch bei Regen kann der Sporttag stattfinden. In diesem Fall sollen die Angebote so weit wie möglich in die RT-Hallen umziehen. “Es wird ein Fußballturnier geben, bei dem alle Leistungen gleich geschätzt werden”, kündigte Carsten Schenk an. Schließlich würde das Miteinander im Vordergrund stehen. Jeder Teilnehmer, der mindestens sieben Stationen durchläuft, erhält eine Medaille. “Inklusion ist keine Einbahnstraße", sagte Frank Reinel, Inklusionsbeauftragter der Stadt. Er verwies auf wissenschaftliche Studien, die bei Personen, die ihrerseits inklusive Angebote zur Verfügung stellen, eine Ausschüttung von Glückshormonen festgestellt hätten.

Aufrufe: 030.6.2016, 00:05 Uhr
Daniel Geradtz, MZAutor