2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Für Trainer Ali Dabestani und den TSV Meitingen soll es nicht bei einem einjährigen Gastspiel in der Landesliga bleiben. Abteilungsleiter Torsten Vrazic hat deshalb drei hochkarätige Neuzugänge an Land gezogen, die bei der »Mission Klassenerhalt« mithelfen sollen.  Foto: Oliver Reiser
Für Trainer Ali Dabestani und den TSV Meitingen soll es nicht bei einem einjährigen Gastspiel in der Landesliga bleiben. Abteilungsleiter Torsten Vrazic hat deshalb drei hochkarätige Neuzugänge an Land gezogen, die bei der »Mission Klassenerhalt« mithelfen sollen. Foto: Oliver Reiser

Beim Gastspiel soll es nicht bleiben

Der TSV Meitingen hofft auf weitere Akklimatisation in der Landesliga +++ Vier Neuzugänge wurden verpflichtet, um den direkten Klassenerhalt zu schaffen

Ali Dabestani hat seinen Frühjahrscheck schon hinter sich. „Die Blutwerte waren in Ordnung“, freut sich der Trainer des Landesligisten TSV Meitingen. Wie es mit seiner Mannschaft bestellt ist, für die bereits am 6. März der Auftakt in die Restsaison ansteht, wird im traditionellen Frühjahrscheck des Augsburger Landboten beleuchtet.

Hin & weg

Abteilungsleiter Torsten Vrazic hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, die Mannschaft zu verstärken und hat drei Hochkaräter an Land gezogen. Vom Regionalligisten FC Memmingen kam Michael Wende, der aber nach einer Hüftoperation zuletzt fast ein Jahr nicht gespielt hat. Ein halbes Jahr ausgesetzt hat auch Florian Prießnitz, der vom FC Gundelfingen kam. Vom FC Affing wechselte Kapitän Marco Lechner über den Lech. Alexander Bernhardt (zuletzt A-Junioren TSV Friedberg) konnte für die Stelle des zweiten Torwarts verpflichtet werden. Mit Okan Yavuz (TSV Gersthofen), André Ebert (SC Biberbach) und Sebastian Almer (TSV Wertingen) hat man drei Abgänge zu verzeichnen. Nur Yavuz war Stammspieler. „Schade, dass er den Konkurrenzkampf nicht angenommen hat“, sagt Dabestani.

Soll & Haben

Magere 17 Pünktchen hat der Aufsteiger in 20 Spielen eingefahren. „Das macht mich wütend“, knurrt Ali Dabestani, „denn wir haben immer wieder gezeigt, dass wir auch gegen die Vorderen punkten können.“ Viele Matchbälle seien dabei in den letzten Minuten vergeben worden. „Da haben wir auch Pech gehabt.“ Dass der TSV mit 18 Toren die wenigsten der Liga erzielt hat, liege nicht nur daran, dass Torjäger Denis Buja, in der Aufstiegssaison noch die Lebensversicherung der Schwarz-Weißen, kaum gespielt hat. „Durch Urlaub und zwei Rote Karten konnte er sich nicht entfalten“, sagt Dabestani, „in der Landesliga bekommt man aber auch insgesamt viel weniger Chancen.“

Team & Chef

Ali Dabestani ist nach wie vor der Alleinunterhalter. „Geplant ist, in absehbarer Zeit Florian Prießnitz als Co-Trainer zu installieren“, so Abteilungsleiter Torsten Vrazic, der stets auf der Bank präsent ist. Während der Coach in den vergangenen Wochen mit regelmäßigen Besuchen im Fitnessstudio zehn Kilo abgenommen hat, hofft er, dass seine Jungs zugelegt haben, sich auch vom Kopf her langsam in der Landesliga akklimatisiert haben: „Wir haben schließlich so viele Erfahrungswerte gesammelt, da hätten wir noch zehn Jahre in der Bezirksliga spielen können.“ Zu seinen engsten Mitarbeitern gehört die medizinische Abteilung um Markus Glosauer.

Glück- & Sorgenkinder

Simon Schröttle hat sich in der Vorrunde von einer Verletzung ausbremsen lassen und wurde dafür von Ali Dabestani harsch kritisiert. „Er hat eine tolle Reaktion gezeigt, hat trotz Prüfungsstress keine Trainingseinheit versäumt und in der Vorbereitung eine überragende Rolle vor der Abwehr gespielt“, erntet der 23-Jährige nun ein großes Lob vom Chefcoach. Bereits im ersten Spiel nach langer Verletzungspause hat sich Florian Steppich erneut eine Außenbanddehnung zugezogen. Der Kapitän, der zudem Vaterfreuden entgegen sieht, muss erst wieder ins Aufbautraining einsteigen. „Als Backup ist er eminent wichtig“, so Dabestani.

Test & Taktik

Ali Dabestani arbeitet in der Logistik-Branche. So analysiert er auch die Vorbereitung: „Wir mussten drei Neue integrieren und durch Verletzungen immer wieder die Abwehrreihe umformieren. Das muss sich schleunigst einspielen“, weiß er genau, dass Spiele im Angriff, Meisterschaften und Klassenerhalt in der Abwehr entschieden werden. In vorderster Front steht neben Denis Buja jetzt auch Michael Wende zur Disposition. Deshalb will der Coach vom 4-1-4-1 auf 4-2-3-1 umstellen. „Jedes System sieht auf Papier gut aus“, erklärt Dabestani, „aber in erster Linie zählen die Grundtugenden Laufen und Kämpfen sowie Disziplin – auch in der Vorbereitung auf den Spieltag.“

Start & Ziel

Zum Start kommt es knüppelhart! Am 6. März werden die Sportfreunde aus Dinkelsbühl, die derzeit auf dem einzigen Abstiegsplatz stehen, in den Lechauen erwartet. Drei Tage später steht die Nachholpartie beim SC Fürstenfeldbruck, einem weiteren direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, auf dem Programm. „Das sind Sechs-Punkte-Spiele. Wenn wir da nichts holen, wird es düster“, will sich Dabestani nicht darauf verlassen, dass der TSV Aindling seine Mannschaft eventuell abmelden muss: „Wir wollen es sportlich schaffen. Und zwar ohne Relegation. Für mich zählt der Klassenerhalt mehr als der Aufstieg.“

Prognose: Wenn die Neuzugänge einschlagen, wird es sogar ohne Relegation zum direkten Klassenerhalt reichen.

Testspiel: Letzte Gelegenheit zum Test bietet sich am Sonntag, 14 Uhr, gegen den FC Lauingen auf Rasen in Meitingen.

Aufrufe: 027.2.2016, 09:45 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor