2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Huber
F: Huber

Beim Funino kann sich kein Kind verstecken

Die neue Spielform erobert den Fußball für die Kleinsten +++ Drei gegen Drei, kleine Tore und kein Keeper

Drei gegen Drei und zwar auf vier Tore: Funino heißt diese Turnierform im Kinderfußball, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Am Samstag hat die SpVgg Heroldsbach/Thurn im Rahmen ihrer Sportwoche zu einem solchen Turnier eingeladen – mit dabei war auch die SpVgg Zeckern.
Welcher Trainer einer Kinderfußballmannschaft kennt dieses Problem nicht? Nicht alle Spieler können in den 90 Minuten einer Partie eingesetzt werden, die Eltern sind sauer, weil ihr Sprössling die Auswechselbank drücken muss, und den Kindern fehlt es an Spielpraxis. Immer mehr Vereine bieten für den Fußballnachwuchs deshalb die Möglichkeit an, Funino (Fun, aus dem Englischen für Spaß, Nino, aus dem Spanischen für Kind) zu spielen.

Hierbei handelt es sich u! m eine Spielform, die bei G- und F-Jugendmannschaften immer öfter zum Einsatz kommt. Inzwischen gibt es schon ganze „Funino-Ligen“. Das Spiel Drei gegen Drei auf vier Tore bietet einige Vorteile, die inzwischen auch wissenschaftlich belegt sind.

Eine Untersuchung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat ergeben, dass bei den jungen Akteuren eine deutliche Leistungssteigerung bei Ballkontakten, Torschüssen, Pässen, erzielten Toren und gelaufenen Schritten zu beobachten ist.

Susanne Zimmermann, deren Sohn Jonas (6) beim TSV Neunkirchen spielt und am Turnier in Heroldsbach teilnahm, kann der etwas anderen Turnierform viel Positives abgewinnen. „Wenn man bedenkt, dass bei Spielformen Sieben gegen Sieben weniger Ballkontakte, weniger Pässe, weniger Schüsse und auch weniger Tore im Spiel vorkommen, müssen die Spieler bei Drei gegen Drei öfters ran und werden so besser geschult“, findet Zimmermann.

Gespielt wird im Mini-Fußballfeld mit insgesamt vier Toren. Ein Tor ist nur dann gültig, wenn sich der Torschütze beim Torschuss innerhalb der Schusszone befindet. Diese wird mit einer Sechs-Meter-Linie vor der Torauslinie markiert. Nach einem Treffer spielt die Mannschaft, die ein Gegentor bekommen hat von der eigenen Torauslinie weiter, wobei sowohl Dribbling als auch Einspielen erlaubt ist.

Die Mannschaft, die getroffen hat, muss hinter die Mittellinie in die eigene Hälfte zurück. Bei einem Abstoß gilt die gleiche Regel. Bei einem Seiten- oder Toraus wird der Ball mit einem Pass oder einem Dribbling ins Spiel zurückgebracht. Dabei müssen alle Gegenspieler mindestens drei Meter vom Schützen weg sein. Der Eckball wird außerhalb der Schusszone wie ein „Ausball“ ausgeführt. Die Entfernung der gegnerischen Spieler beträgt auch hier drei Meter. Tore dürfen nicht direkt geschossen werden. Gespielt wird ohne Torwart. Niemand darf den Ball in die Hand nehmen. Es gibt auch keinen offiziellen Schiedsrichter. Alle Spieler tragen zu einem fairen Spiel bei und disziplinieren sich selbst. Bei einem Regelverstoß (Foul) der Verteidiger in der eigenen Schusszone, erhält die gefoulte Mannschaft einen sogenannten „Penalty“ (Strafangriff). Ein Spieler der gefoulten Mannschaft startet mit dem Ball zum Dribbling auf Höhe der Schusslinie.

Ein Spieler der verteidigenden Mannschaft steht in der eigenen Schusszone. Alle anderen Spieler befinden sich hinter dem Angreifer auf der Torauslinie. Sobald der Angreifer mit dem Ball startet, dürfen alle Spieler loslaufen. Liegt eine Mannschaft mit drei oder mehr Toren zurück, darf sie einen vierten Spieler aufs Feld schicken, bis die Differenz von drei Toren wieder aufgeholt ist.

Den Kindern in Heroldsbach machte Funino offensichtlich viel mehr Spaß als die bisherigen Spielformen, wie etwa das Spiel Sieben gegen Sieben. Sie gehen viel engagierter ans Werk – und werden so ganz nebenbei zu noch besseren Fußballern ausgebildet.

Aufrufe: 027.6.2016, 11:01 Uhr
Alexander Hitschfel (NN Herzogenaurach)Autor