2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Ist von seinem Team und den Neueinkäufen überzeugt: Schwabmünchens Cheftrainer Rene Ott (links). Abteilungsleiter Germar Thiele (rechts) will den Status als höchstrangierender Verein nach dem FCA im Raum Augsburg behalten und auf den eigenen Nachwuchs setzen.   Fotos: Reinhold Radloff
Ist von seinem Team und den Neueinkäufen überzeugt: Schwabmünchens Cheftrainer Rene Ott (links). Abteilungsleiter Germar Thiele (rechts) will den Status als höchstrangierender Verein nach dem FCA im Raum Augsburg behalten und auf den eigenen Nachwuchs setzen. Fotos: Reinhold Radloff
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»Bei uns gibt es keinen Husarenritt«

Der TSV Schwabmünchen vor dem letzten Saisonabschnitt

In wenigen Tagen endet beim Bayernligisten TSV Schwabmünchen die Winterpause. Deshalb befragte die Schwabmünchner Allgemeine den TSV-Abteilungsleiter Germar Thiele und den neuen Cheftrainer René Ott zu den Veränderungen, zur Vorbereitung und zu den Zukunftsaussichten bei den abstiegsbedrohten Schwarz-Weißen.

Wann startet die Vorbereitung und was steht alles auf dem Programm?

Ott: Am Samstag geht es los, und zwar wie im vergangenen Jahr mit Spinning-Einheiten in den Räumen der Uni Augsburg unter der bewährten Leitung von Tanja Voit. Für diese Möglichkeit sind wir sehr dankbar und froh. Für Stabilitätsübungen nutzen wir die Erfahrung unserer Physiotherapeutin Carolin Strobl. Denn wir werden in den kommenden Wochen zunächst sehr hart an unseren Defiziten im Konditionsbereich arbeiten und anschließend in den taktischen Bereich übergehen. Das erste Testspiel bestreiten wir am 5. Februar auf Kunstrasen in Gersthofen gegen die Bundesliga U19-Junioren des FC Augsburg. Weitere Partien sind gegen Aindling, Ichenhausen, FC Königsbrunn, Mering und Neusäß vorgesehen.

Bis Jahresende gab es etliche Abgänge und Veränderungen im Kader zu verzeichnen. Wie wollen Sie das kompensieren?

Ott: Mit Dominik Sandner von Schwaben Augsburg und seit Sonntag Simon Schmidt aus Thannhausen konnten wir zwei Defensivspezialisten verpflichten, die uns mit Sicherheit weiterhelfen. Dazu werden aus dem Kader der Zweiten Joshua Hieber und Michael Keppeler sowie von den A-Junioren der talentierte Andreas Ludwig die Vorbereitung mitmachen. Es liegt dann an ihnen, uns zu zeigen, was sie draufhaben und ob sie mittelfristig den Sprung schaffen wollen. Wenn alle fit sind und mitziehen, ist dieser Kader meiner Meinung nach stark genug für die Bayernliga.

Schwabmünchen hat bis zum Winter die wenigsten Treffer erzielt. Was gibt Ihnen Hoffnung, dass die Torflaute beendet wird?

Ott: Erstens bin ich überzeugt von der Qualität unserer Offensivakteure und zweitens wird bei dem einen oder anderen Stürmer im Gegensatz zur Hinrunde der Knoten so richtig platzen. Das nötige Selbstvertrauen und die Treffsicherheit dazu holen sie sich im Training.

Aus der Gerüchteküche hört man immer wieder von Kontakten des TSV mit dem Ex-FCA-Stürmer Michael Thurk. Was ist da dran?

Thiele: Solche Geschichten will ich weder bestätigen noch dementieren. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Sind denn eventuell noch weitere Neuzugänge in den nächsten Tagen geplant?

Ott: In der Vergangenheit wurden vielleicht manchmal zu schnell Spieler verpflichtet. Wir brauchen und holen aber nur Jungs, die in jeder Hinsicht zu uns passen und uns weiterbringen. Fast täglich flattern bei Spielleiter Manfred Bock irgendwelche Kontakte ins Haus mit Akteuren aus aller Herren Länder, die uns angeboten werden. Aber so viel Platz im Kader haben wir beim besten Willen nicht.

Thiele: Bei uns gibt es keinen Husarenritt. Sportlicher Erfolg muss im Einklang mit den Finanzen stehen. Das ist für uns Kampf genug, Stichwort Mindestlohn. Auch dafür brauchen wir Lösungen und werden welche finden.

Wie harmoniert das neue, relativ unerfahrene Trainerteam und wie fest sitzt es im Sattel?

Thiele: Am neuen Cheftrainer René Ott sowie seinen beiden spielenden Assistenten, Sebastian Steidle und Paul Fischer, gibt es nichts zu rütteln. Alle sind lange genug im Fußballgeschäft dabei, wissen, worauf es ankommt, und bringen genügend Erfahrung für diese sicherlich schwierige Aufgabe mit. Wir alle müssen eng zusammenstehen, das ist mir sehr wichtig.

Ott: Wir haben unbestritten eine flachere Hierarchie als früher, und ich will meine Nähe zum Team und den dadurch vorhandenen schmalen Grad nicht von der Hand weisen. Doch wenn alle vernünftig und ehrlich miteinander umgehen, wird es keine Probleme geben. Natürlich haben beide Co-Trainer auf dem Feld die Befugnis, Fehler in Eigenregie sofort zu korrigieren.

Was sind die mittelfristigen Ziele und Wünsche beim TSV Schwabmünchen?

Ott: So schnell wie möglich den Klassenerhalt zu schaffen, darauf werden wir uns akribisch vorbereiten und konzentrieren. Einfach wird das nicht. Doch unser jetziger Kader mit den hoffnungsvollen Ergänzungen und Verstärkungen stimmen mich absolut optimistisch. Zudem bauen wir auf die Unterstützung unserer treuen Fans, die aber durchaus ein paar mehr werden dürften.

Thiele: Wir haben hier in den vergangenen Jahren einiges aufgebaut und sind in und um Augsburg nach dem FCA der am höchsten rangierende Verein. Diesen Status wollen wir, wenn möglich, nicht verlieren, weil wir dadurch eher Talente nach Schwabmünchen locken können. Unsere Zukunft schöpfen wir aus dem Nachwuchs und da ist unser A-Junioren-Team um die Trainer Finke und Holzmann erfreulicherweise auf dem Vormarsch und in der Vorreiterrolle.

Aufrufe: 022.1.2015, 08:13 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Gerd Huber Autor