"Bei uns geht es gerne mal heiß her"

Der 39-Jährige, im „richtigen Leben“ als Volljurist bei der Agentur für Arbeit beschäftigt, bildet zusammen mit Björn Bielenberg und Andreas Fendel das Trio der Cheforganisatoren. Kröger ist beim SV Boostedt als Ligaobmann, Co-Trainer der Kreisligamannschaft und – wie er selbst über sich sagt – „Mädchen für alles“ tätig. Der gebürtige Neumünsteraner ist verheiratet, Vater einer kleinen Tochter und in Boostedt sesshaft.

Das Turnier in Boostedt ist mehr als nur etabliert, sondern in Fußballerkreisen sehr beliebt. Wo siedeln Sie selbst Ihr Turnier an?
Kröger: Ich bewerte es als Highlight auf Kreisebene und sehe es in unserem Kreis sowie dem Umland als wichtigstes Turnier nach dem Event am zweiten Weihnachtstag in der Holstenhalle an.

Was macht den Reiz aus?
Viele Fußballer haben Bock darauf, zu Jahresbeginn in die Halle zu gehen, wobei es mittlerweile auch die eine oder andere Parallelveranstaltung zum Jahresstart gibt, gerade im Kreis Segeberg.

Wie lange zählen Sie schon zum Organisationsstab?
Wir sind im Trio jetzt zum vierten Mal für das Turnier in Boostedt hauptverantwortlich. Vorher war ich mehrere Jahre lang die rechte Hand von Michael Stejskal. Wir setzen die Arbeit unserer Vorgänger fort. Leute wie Heinrich Blunck, Paul Stephani oder Ernst Ziemer haben das Turnier zu dem gemacht, was es heute ist. Und der eine oder andere von ihnen mischt im Hintergrund immer noch mit.

Im Teilnehmerfeld fehlen die ganz großen Namen. Mit dem PSV Neumünster ist ein SH-Ligist und mit dem VfL Kellinghusen ein Verbandsligist vertreten. Alle anderen spielen in den Klassen darunter. Gibt es Bestrebungen, mal wieder die ganz großen Zugpferde nach Boostedt zu lotsen?
Diese Kritik hören wir immer wieder, vor allem tatsächlich aus Boostedter Reihen. Doch die Erfahrung zeigt: Die Leute wollen Derbys sehen. Da ist es dann egal, in welcher Klasse die Teams angesiedelt sind. Unterm Strich überwog beim Turnier-Echo der Beteiligten stets das Lob. Abgesehen davon bin ich davon überzeugt, dass wir mit unserem aktuellen Feld ein gutes Niveau servieren können.

In Boostedt wird klassischer Hallenfußball gespielt. Gibt es Überlegungen, mal Futsal spielen zu lassen?
Wir haben darüber mal diskutiert, doch wir sind der Überzeugung, dass auch auf Grund der Gegebenheiten in der Sigfried-Steffensen-Halle der herkömmliche Hallenfußball das richtige Rezept ist. Wir haben mit diesem Konzept sehr gute Erfahrungen gemacht, und wir werden an diesem Konzept auch festhalten.

Mehrere Clubs verzichten in diesem Winter auf Hallenturniere. Wie viele Körbe haben Sie sich bei Ihren Einladungen geholt?
Wir haben in der Tat die eine oder andere Watsch’n bekommen. Denn etliche Vereine konzentrieren sich auf Grund der bevorstehenden Strukturreform auf das Geschehen unter freiem Himmel. Die haben Angst vor Verletzungen in der Halle. Dabei gilt aber, dass die Funktionäre das deutlich unentspannter bewerten als die Fußballer, die ja in der Mehrzahl gerne Hallenturniere spielen wollen.

Wie viele Zuschauer erwarten Sie?
Das Niveau der Vorjahre mit insgesamt 600 Besuchern an zwei Tagen. Auf jeden Fall werden wir wieder eine volle Hütte haben. Bei uns auf der Tribüne ist es sehr eng, da geht es gerne mal heiß her.

Klassische Stehplatz-Atmosphäre also an der Twiete ...
Ja, das kann man definitiv so sagen.

Früher ging es in Boostedt schon freitags los. Kehren Sie zu diesem Modus irgendwann mal zurück?
Das ist eine finanzielle Frage, denn wir müssen in Boostedt bekanntlich Hallennutzungsgebühren entrichten. Fakt ist, dass wir gerade mit dem Großenasper SV darüber nachdenken, ein gemeinsames Turnier eventuell an zwei Wochenende hintereinander zu veranstalten. Das ist aber noch nicht in Stein gemeißelt, sondern Zukunftsmusik.

Wer ist Ihr Turnierfavorit und wer Ihr Geheimtipp?
Titelverteidiger PSV ist als SH-Ligist haushoch favorisiert, sicher wird auch Kellinghusen zu beachten sein. Einen Geheimtipp habe ich nicht, doch bei uns hat es immer Überraschungen gegeben. Der SSV Nübbel etwa ist nicht zu unterschätzen, auch war Bönebüttel-Husberg bei uns immer richtig gut. Und dann bleibt ja noch abzuwarten, was der Holstenhallen-Sieger SV Wasbek bei uns veranstalten wird ...