2024-04-25T14:35:39.956Z

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Arbeitet erfolgreich: Der Steinheimer Haydar Özdemir. Foto: Wenzel
Arbeitet erfolgreich: Der Steinheimer Haydar Özdemir. Foto: Wenzel

Bei TIG Brakel ist Träumen erlaubt

In der Kreisliga A sorgen die Brakeler wieder für Furore seitdem Haydar Özdemir als Trainer das Sagen hat. Der Tabellenzweite setzt auf eine gute Defensive und hat schon Verstärkungen für die Rückrunde im Visier

Brakel. Vom harten Abstiegskampf ins Meisterschaftsrennen der Kreisliga A arbeitete sich TIG Brakel innerhalb von nur rund vier Monaten. Der Tabellenzweite, bei dem der Kader nahezu gleich geblieben ist, überzeugt in dieser Serie vor allem durch eine für TIG traditionell nicht gewohnte defensive Stabilität und erzielte dazu in jedem Pflichtspiel mindestens einen Treffer. Großen Anteil an der Verbesserung besitzt der neue Trainer Haydar Özdemir, der dem Verein das Träumen vom Aufstieg erlaubt.
„Bevor der Kontakt mit TIG hergestellt wurde, kannte ich die komplette Mannschaft schon aus Spvg-Zeiten oder eben privat. Ich wusste, dass wesentlich mehr Potenzial in dem Team steckt, als es die Tabelle am Ende der letzten Saison vermuten ließ. Trotzdem habe ich auch nach dem Amtsantritt nicht mit dem Saisonverlauf gerechnet“, erinnert sich Coach Haydar Özdemir zurück und beweist nach der Übernahme, dass seine Auffassung vom Fußball und vor allem die Spielidee perfekt mit den Brakeler Spielern harmonieren. 64 Gegentore kassierten die Türken in der Vorsaison und dazu holte TIG gerade einmal in dem kompletten Spieljahr acht Zähler auf fremden Plätzen. In der bis jetzt laufenden Serie sammelte Brakel bereits neun Auswärtszähler und kassierte erst zwölf Kirschen. „Das waren einige der Hauptpunkte, an denen ich ansetzen wollte. Wir spielen aus einer gesicherten Defensive heraus und verteidigen mit der ganzen Mannschaft. Das fängt vorne im Sturm an und mit dieser Spielidee wurde mancher Spieler wachgerüttelt und ruft nun seine volle Leistung ab. In der Offensive treffen wir durch unsere Qualität dazu immer. Selbst gegen Brakel im Pokal haben wir eingenetzt“, zeigt der Übungsleiter einen Teil der Gründe für das starke Auftreten und den Wandel zur vergangenen Serie auf. Doch er betont, dass eben auch die Einstellung und Trainingsbereitschaft der kompletten Mannschaft bislang hervorragend sei und sich geändert habe, da durch 17 Mann beim Training eine Konkurrenzsituation vorherrscht und jeder Akteur im Training alles geben muss, um Sonntags auf dem Platz zu stehen. „Ich lege immer großen Wert auf einen breiten Kader und aktuell sind wenige Spieler wirklich gesetzt. Jeder zeigt mehrmals pro Woche aufs Neue, dass er spielen will. Die Jungs arbeiten wirklich hart und müssen das nun beibehalten“, führt Özdemir aus und zeigt, dass es zwischen ihm und der Mannschaft passt.
Die Konkurrenzsituation wird sich dazu in den nächsten beiden Wochen noch weiter erhöhen, da dem Trainer durch die Spielberechtigung vom Ex-Steinheimer Labinot Delolli vor allem im Sturm wesentlich mehr Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. „Mit Kadir Gündogan besitzen wir aktuell nur einen richtigen Stürmer im Kader. Kadir ist ein richtig guter, doch ich erwarte mir in der nächsten Zeit nun noch mehr Wille von ihm. Mit Labinot bekommt er entweder Konkurrenz oder einen Mann an seiner Seite“, freut sich der Ex-TSC-Coach über die Variationen und verrät dazu, dass Delolli nicht der letzte Zugang in dieser Serie sei: „Ich habe bereits mit mehreren Spielern Abschlussgespräche geführt und warte nun auf Entscheidungen. Mit zwei Winterzugängen rechne ich aber auf jeden Fall. Vielleicht auch mehr“.
TIG steht also aktuell auf Rang zwei, besitzt vor der Winterpause ein auf dem Papier machbares Restprogramm und wird sich definitiv verstärken. Aufgrund der aufgeführten Gründen will Haydar Özdemir daher seinen Spielern das Träumen vom großen Wurf Meisterschaft auch nicht verbieten: „Solange alle hart arbeiten und sich auf das nächste Spiel konzentrieren, darf natürlich vom Aufstieg geträumt werden. Wieso auch nicht? Platz zwei nach zwölf Partien darf man nicht mehr als Momentaufnahme bezeichnen und es ist kein Geheimnis, dass wir uns das Ziel in den nächsten Jahren ohnehin gesetzt hätten. Aktuell läuft es doch richtig gut und der Kader wird noch wachsen. Vor der Serie wollten wir einen einstelligen Tabellenplatz. Das werden wir schaffen und so sage ich jetzt einmal, dass wir zumindest in der Spitzengruppe bleiben wollen und wenn der Abschluss der Hinrunde ähnlich gut verläuft, vielleicht der Traum zum Ziel wird.“
Aufrufe: 020.10.2016, 10:19 Uhr
Lars Lange/Foto WenzelAutor