2024-03-28T15:56:44.387Z

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Die F1 der Germania besiegte Meso-Nassau klar und deutlich. Foto: Fraund.
Die F1 der Germania besiegte Meso-Nassau klar und deutlich. Foto: Fraund.

Bei Germania läuft(s)

Teil 8 der Serie "Kleine Kicker ganz groß" +++ Nachwuchsarbeit wird Stück für Stück angekurbelt +++ F-Jugend schlägt sich im älteren Jahrgang wacker

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WIESBADEN. "Läuft bei dir." Nicht nur ein Wort, sondern gleich ein ganzer Satz wurde im Jahr 2014 zum Jugendwort des Jahres gekürt. Ihn könnte man getrost auch anwenden, um die derzeitige Entwicklung bei der SG Germania Wiesbaden zu beschreiben. Vor allem die Jugendarbeit scheint seit der Ankunft von Martin Fraund, stellvertretender Jugendleiter und Trainer der F-Jugend, die wir in dieser Serie seit nunmehr zwei Jahren begleiten, immer mehr zu florieren.

"Als ich kam, waren es gerade einmal 20 Kinder in zwei Mannschaften. Nun sind es mittlerweile schon 50", rechnet Fraund vor. Derzeit meldet die Germania drei Teams. Zudem besteht mit Hellas Schierstein eine Spielgemeinschaft in der D-Jugend. Vier Jungschiedsrichter konnten für den Verein gewonnen werden, um Punktabzüge für die erste Mannschaft aufgrund des Schiri-Solls in Zukunft zu vermeiden. Für die Winterrunde soll zudem noch eine zweite G-Jugend und eine weitere F-Jugend angemeldet werden. Denn anders als noch bei den Bambinis orientiert sich der Coach Martin Fraund gemeinsam mit seinen Mitstreitern Michael Wagner und Marko Schneider schon zunehmend an der Leistung. Die besten zwölf Spieler sollen regelmäßig in der F1 spielen, auch wenn eigentlich die komplette Truppe ausnahmslos dem jüngeren 2009er-Jahrgang angehört. "Man merkt da schon gewisse Unterschiede. Das hat auch damit zu tun, wie früh sich die Kinder körperlich schon weiterentwickeln", analysiert Fraund. Die Eltern der Kinder hätten diese Entscheidung auch entsprechend mitgetragen. Derzeit nimmt aber auch die zweite Garde regelmäßig an Turnieren teil oder bestreitet Freundschaftsspiele.

Spielerisch immer besser

Vergangenes Wochenede war aber die F1 der Germanen im Einsatz. Und zeigte beim klaren 16:1-Erfolg gegen den SC Meso-Nassau, was in ihr steckt. Obwohl beide Teams körperlich auf dem selben Niveau waren, hob sich das Team von Martin Fraund sowohl spielerisch, als auch taktisch klar von seinem Kontrahenten ab. Die Kids suchen nun bereits immer öfter den Nebenmann und bewahren mittlerweile auch unter Bedrängnis schon teilweise die Übersicht, um zu ihrem Nebenmann zu passen. Vor allem die Dynamik und spielerischen Fertigkeiten von Leopold sind beeindruckend: Im Stile von Bayerns Douglas Costa legt er sich den Ball bis zur Grundlinie vor und gibt den Ball im Vollsprint flach mit links in die Mitte. Ein anderes Mal wird er im Mittelfeld gefoult und nagelt den Ball direkt in den Winkel.

Nicht nur Ergebnis zählt

Im Spiel gegen Meso-Nassau war zum ersten Mal Soner, Neuzugang aus Biebrich, mit dabei. Am Wochenende werden außerdem Luciano und Julian ihr Debüt feiern. Sandro und David von Blau-Gelb trainieren derzeit auch noch mit. "Über jeden weiteren Spieler würden wir uns freuen", hofft Fraund auf weitere Neuzugänge, um die personelle Basis für eine F2 zur Winterrunde legen zu können.
Fraund möchte bei seinem Team vor allem sehen, dass über die Außen gespielt wird. Wenn das nicht passiert, wird Fraund auch ab und an schon mal ungehalten, wie man auch in der Halbzeit sehen kann oder teilweise während des Spiels. "Ich erwarte von den Jungs schon, dass sie, wenn sie einen Fehler machen und ich es anspreche, sich das auch zu Herzen nehmen. Gegen stärkere Gegner klappt es nämlich nicht, wenn wir immer durch die Mitte spielen wollen, mit dem Tor." Dass nicht nur das Ergebnis zählt, versucht er seinen Jungs bereits früh einzubläuen.


Nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der Halbzeit - Germania Coach Martin Fraund (kniend) und sein Co Michael Wagner. Foto: Durillo.

Nachteil Rasenplatz

Und das, obwohl die Germania in der zweithöchsten F-Jugend-Spielklasse als jüngerer Jahrgang ziemlich gut mithält. Gegen den SC Kohlheck stand nach großem Kampf ein spektakuläres 4:6, nun wurde gegen Meso-Nassau 16:1 gewonnen. Ein vorverlegtes Heimspiel steht für die Germania noch an (am 5.10. gegen Amöneburg), danach geht es gegen Igstadt, Naurod, Erbenheim und den MFFC jeweils auswärts. Der Grund: Der Rasenplatz an der Waldstraße ist nur bis Anfang Oktober bespielbar, darf danach von der Jugend für ein halbes Jahr nicht benutzt werden. So will es die SG vermeiden, seine Heimspiele auf dem Hartplatz am Erlenweg austragen zu müssen. Trainer Martin Fraund sieht darin im Übrigen wie Klubchef Hartmut Freudenberg einen erheblichen Wettbewerbsnachteil, da der Platz nur rund fünf Monate im Jahr bespielbar sei und zudem über kein Flutlicht verfügt. "Wir brauchen einen Kunstrasen mit Flutlicht, der Hartplatz schreckt viele leider noch ab", stellt er klar. Für das kommende Jahr möchte Fraund außerdem noch Fördertraining und Feriencamps von der 05er-Fußballschule auf der Germania-Anlage auf die Beine stellen.

Für die Germania am Wochenende im Einsatz: Peter, Rami, Tom, Leopold, Eddi, Emir Can, Sabri Can, Timo, Soner, Jon.

Alle Teile der Serie im Überblick:

Teil 1 (15.10.2014) - Das erste richtige Spiel

Teil 2 (03.12.2014) - Siegreicher Jahresabschluss

Teil 3 (18.03.2015) - Ohne Niederlage und ohne Gegentor

Teil 4 (24.06.2015) - Sportlich und menschlich passt alles

Teil 5 (14.10.2015) - Es geht wieder los

Teil 6 (13.01.2016) - Stern verleiht Flügel unterm Hallendach

Teil 7 (29.06.2016) - Altes Team im neuen Gewand

Aufrufe: 030.9.2016, 14:00 Uhr
Philipp DurilloAutor