2024-04-16T09:15:35.043Z

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Entspannter Blick nach vorne: TSG-Trainer Norbert Hess.Archivfoto: Dinger
Entspannter Blick nach vorne: TSG-Trainer Norbert Hess.Archivfoto: Dinger

Bei der TSG ist Geduld gefragt

Trainer Norbert Hess begrüßt sechs Neue beim ersten Training / Moh-Amar braucht noch ein paar Wochen

PFEDDERSHEIM. So ein Trainingsauftakt erfordert mitunter einiges an Geduld. Dies gilt auch für jene, die in der Fußball-Oberliga auf Torejagd gehen möchte. Ein Mannschaftsbild ist ja üblich, ein Gruppenfoto mit den Zugängen auch. Dazu noch Einzelporträts. Und im Zeitalter sozialer Medien gehört ein Wimmelbild mit Selfiestick auch dazu. Aber dann: Zwei, drei Runden um den Platz – und der Ball ist wieder am Fuß. Bei der TSG Pfeddersheim läuft die Vorbereitung.

Das Spiel seiner Truppe verfolgte Norbert Hess, auf allen Bildern natürlich breit schmunzelnd mit abgelichtet, nachher am Spielfeldrand. Es geschah mit Argusaugen, hat sich das Personalkarussell doch munter gedreht. Acht Abgänge stehen auf der Liste, sechs Zugänge dem gegenüber. Ein kleiner Umbruch – oder sogar mehr, ging doch mit Torwart Thorsten Müller (Laufbahnende) ein Leistungsträger, ein Führungsspieler, ein Vorbild verloren.
Das Ziel, das Norbert Hess fast folgerichtig ausgibt, lautet: „Wir wollen möglichst schnell vierzig Punkte sammeln und seriös die Klasse halten.“ Mehr nicht? Vor zwei Jahren waren sie im Uwe-Becker-Stadion haarscharf an den Aufstiegsspielen vorbeigeschrammt, auch vergangene Saison geriet die Hess-Elf eigentlich nie in echte Abstiegsgefahr. Aber: Am Ende war der Vorsprung auf die Abstiegsplätze mit fünf Punkten doch deutlich geringer, als der Rückstand auf Platz zwei (18 Punkte). Und so sagt Hess: „Wir haben fünf Spieler mit Jahrgang 97 hinzu bekommen, die Saison wird für uns alle eine große Herausforderung.“
Besonders bitter: Der eine, der zumindest etwas Erfahrung mitbringt, wird noch ein paar Wochen ausfallen. Markus Moh-Amar verfolgte das Spiel seiner künftigen Kollegen, einzig Timm Adler war am Vormittag noch nicht dabei, vom Spielfeldrand aus. Kurz vor dem Saisonende hatte sich der 22-Jährige im Trikot von Wormatia Worms II beim VfL Neustadt eine schwere Schulterverletzung zugezogen. Nach einem Foul des VfL-Keepers war er unglücklich auf der Schulter gelandet: „Sie war ausgekugelt, alle Bänder gerissen.“ In Vollnarkose ging es mit dem Krankenwagen gleich in den OP-Saal. „Aufgewacht bin ich erst nach der Operation“, erzählt der Offensivmann, der sich nun in der Reha befindet. Noch darf er den Arm nicht über den Kopf heben, vier Wochen wird es noch dauern, bis er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen darf: „Ich hoffe natürlich, dass ich dann schnell an der Mannschaft dran bin.“
Sein neuer und alter Trainer, vor zwei Jahren war Moh-Amar schon einmal bei der TSG, ehe er bei Wormatia sein Glück suchte, hofft dies auch. Schließlich weiß er, dass der 22-Jährige in der Offensive helfen kann, die Lücke zu schließen, die der zu Wormatia gewechselte Enis Aztekin hinterlassen hat. Wobei er da auch auf Christoph Wörzler (von FSV Offenbach) hofft. Eher für die Defensive sind Henrik Streib (Astoria Walldorf), Abdullah Köse (Waldhof Mannheim) und Nico Scherer (Wormatia Worms) eingeplant. Und dann ist da natürlich Torwart Bakary Sanyang (SC Hauenstein). Die neue Nummer Eins? „Er muss darum kämpfen“, stellt Hess keinen Freibrief aus. Nach eineinhalb Jahren auf der Bank werde auch Nico Rühm sich beweisen wollen. Und Youngster Pascal Noack ist ja auch noch da.
Strich drunter: „Wir haben viel Qualität“, zeigt sich Hess überzeugt. Er weiß aber: Geduld ist auch hier gefragt.
Aufrufe: 026.6.2016, 11:06 Uhr
Carsten SchröderAutor