2024-04-23T13:35:06.289Z

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Begehrtes Souvenir: Ein Foto mit Ennatz

Der Duisburger FV 08 schrammt beim 0:9 gegen den MSV nur knapp am Ehrentor vorbei.

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Michael Ratajczak kam strahlend aus der Umkleidekabine. "Wahnsinn: Innerhalb von zwei Tagen haben wir zwei Pokalspiele gewonnen", zwinkerte der Stammkeeper des Drittligisten MSV Duisburg. Nach der kämpferischen Topvorstellung beim 1:0 im DFB-Pokal gegen den 1. FC Nürnberg kamen die komplett umgekrempelten Zebras im Leichtathletikstadion zu einem lockeren 9:0 (6:0)-Niederrheinpokalsieg über den Kreisliga-Vertreter Duisburger FV 08.

Lediglich Ratajczak blieb von den "Nürnberg-Helden" übrig, der Rest des Teams wurde komplett geschont. Kingsley Onuegbu hielt sich zwar für den Fall der Fälle auf der Bank bereit, musste aber nicht eingreifen. "Trainer Gino Lettieri hat mich gefragt, ob ich mich zur Verfügung stelle. Ich habe gesagt: Klar, warum nicht? Bei einem knappen Spielstand hätte ich noch etwas bewegen können, aber da wir nach einer Stunde klar vorne lagen, bin ich zum Duschen gegangen", so Onuegbu, der sich im Nürnberg-Duell erneut einen Schlag auf den lädierten Fuß abholte. Bis zum Seitenwechsel hatte der MSV längst die Weichen auf Weiterkommen gestellt.

Gökan Lekesiz (5., 38.), Deniz Aycicek (22., 37.), Sascha Dum (32.) und Fabian Schnellhardt mit einem direkt versenkten Freistoß schossen einen 6:0-Vorsprung heraus. "Ich habe meinen Jungs gesagt, dass sie versuchen sollen, im einstelligen Bereich zu bleiben", erklärte DFV-Trainer Salvatore Campanella, der natürlich genau einordnen konnte, dass die ungewöhnlich große Kulisse bei seinen Jungs für etwas Flattern sorgte. "Vor 2000 Fans aufzulaufen, ist natürlich ein Highlight.

Meine Spieler waren nervös und teilweise zu sehr motiviert. Ich habe von Anfang an gesagt, dass sie die Begegnung genießen sollen." Kurz vor dem Abpfiff schnupperte der DFV, der zu diesem Zeitpunkt durch Tore von Sascha Dum (60.), Gökan Lekesiz (65.) und Babacar M'Bengue (74.) 0:9 hinten lag, am Ehrentreffer. Erst scheiterte Gianni Campanella am herauslaufenden Ratajczak (88.), kurz darauf traf Campanella nur das Außennetz (90.). "Schade, ich hätte meinem Bruder einen Treffer gegönnt", meinte Coach Campanella, der nach dem Abpfiff auf dem Platz die Gunst der Stunde nutzte und seine Tochter mit MSV-Maskottchen "Ennatz" knipste.

Campanella: "Natürlich bin ich in der 3. Liga für den MSV. Ich hoffe, dass sie aufsteigen." Daniel Felgenhauer, Assistenztrainer der Zebras, zeigte sich mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. "Wir haben ein paar Talente eingebaut, dafür hat Routinier Branimir Bajic in der Reserve gespielt. Das war sinnig: Da wurde er sicherlich mehr gefordert", bilanzierte "Felge" und fügte hinzu: "Alle Jungs, die aufgelaufen sind, haben sich gut präsentiert. Wichtig war uns, dass sich niemand verletzt und dass man in so einem Spiel nicht unnötig in Schwierigkeiten gerät."

Aufrufe: 017.8.2014, 23:48 Uhr
Rheinische Post / Thomas TartemannAutor