2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Foto: Peters
Foto: Peters

Beecker Fehler ausgenutzt

Der Aufsteiger in die Fußball-Regionalliga kommt in Wattenscheid mit 0:5 unter die Räder. Nur zu Beginn der Partie kann die Henßen-Elf mithalten.

Friedel Henßen lobte im Vorfeld der Partie die taktische Ausrichtung und Einstellung der SG Wattenscheid 09: „Gegen Borussia Mönchengladbach II hat die Mannschaft die Vorgaben des Trainers hervorragend umgesetzt.“ Zu diesem Zeitpunkt ahnte der Teamchef vom FC Wegberg-Beeck allerdings nicht, dass sein Gegenüber erneut einen Matchplan entworfen hatte, der hundertprozentig aufgehen sollte.

Farat Toku ließ seine Außenverteidiger bei eigenem Ballbesitz auf den Flügeln hochschieben und beorderte die äußeren Mittelfeldspieler in die Zentrale. Dadurch entstand fast zwangsweise ein Übergewicht, das den Aufsteiger überforderte. „Wir haben Beeck genau unter die Lupe genommen“, resümierte der Wattenscheid-Trainer, „und unser Plan ist vollständig aufgegangen.“

Dabei sah der Beginn vielversprechend aus: Die Henßen-Elf attackierte früh und zwang den Gastgeber zu Ballverlusten. Neuzugang und Rückkehrer Sahin Dagistan machte in der Anfangsphase mit viel Bewegung und Tempo eine gute Figur. Die nennenswerten Offensivbemühungen sind dennoch schnell abgearbeitet: Zwei Kopfballversuche von Dagistan und Danny Richter sowie zwei Torannäherungen aus der Distanz von Johannes Walbaum.

Unnötige Fehler

Aber die Gründe für die herbe 0:5-Pleite vor 685 Zuschauern an der traditionsreichen Lohrheide sind schnell gefunden: Wegberg-Beeck verunsicherte sich am vierten Spieltag durch individuelle Aussetzer selbst. Wieder einmal. Nach einem Einwurf stand Patrick Ajani falsch und versuchte seinen Stellungsfehler mit einem Tackling im eigenen Sechzehner auszugleichen. Es ertönte der Pfiff von Schiedsrichter Philipp Hüwe, den fälligen Strafstoß verwandelte Manuel Glowacz humorlos (11.).

Zunächst machte der Viertliga-Neuling mit seinem Spiel weiter und zeigte sich unbeeindruckt. Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich aber Fehlpässe und Nachlässigkeiten in der Ballannahme oder im –vortrag ein. So konnte Wattenscheid die Kontrolle übernehmen, ohne dabei spielerisch zu glänzen. Der Traditionsverein nutzte die Fehler der Gäste gnadenlos aus. Glowacz erhöhte mit einem sehenswerten Freistoß aus 25 Metern auf 2:0 (28.). Kurz darauf wussten die angesprochenen Ajani und Küppers nicht, wie sie eine halbhohe Flanke vom aufgerückten Linksverteidiger Christopher Braun bereinigen sollten. Auch Stefan Nöhles, der erneut für Stefan Zabel im Kasten stand, zögerte. Nico Buckmaier bedankte sich mit dem 3:0 (35.).

Nach dem Seitenwechsel hätte Buckmaier bereits nach zehn Sekunden das vierte Tor erzielen können, doch Nöhles zeichnete sich zunächst aus. In der Folgeminute signalisierte der Schlussmann dann lautstark, eine weitere Hereingabe von Braun sicher zu haben. Er verschätzte sich grob, aber Güngör Kaya schlug kein Kapital aus dem Bock des Torhüters.

Besser machte es Teamkollege Buckmaier. Von Rechtsverteidiger Sascha Tobor in die Gasse geschickt, genügte ein schneller, kurzer Antritt, und es stand 4:0 (54.). Auch der eingewechselte Sebastian Jansen, der nach der Umstellung von 4-2-3-1 auf 5-4-1 für Stabilität sorgen sollte, patzte. Er verkalkulierte sich bei einem hohen Ball, so dass Kaya ungehindert einnicken konnte (79.). Die Vorlage lieferte erneut der quirlige Braun.

Henßen hielt sich nach dem Abpfiff kurz: „Das Ergebnis spricht für sich. Wir sind noch nicht in der Regionalliga angekommen und müssen unsere Mannschaft weiter aufbauen.“ Einfacher wird es nicht. Am Dienstag (19.30) erwartet der amtierende Meister aus Mönchengladbach das Tabellenschlusslicht zum Derby.

Aufrufe: 024.8.2015, 06:08 Uhr
André NückelAutor