2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Video-Interview: TSV-Trainer Marco Blauth alarmierte beim Spiel gegen Wüsting-Altmoorhausen die Polizei. NWZPlay
Video-Interview: TSV-Trainer Marco Blauth alarmierte beim Spiel gegen Wüsting-Altmoorhausen die Polizei. NWZPlay

Bedrohter Referee pfeift weiter

Der erste Schock saß tief, aber der 15-jährige Fußball-Schiedsrichter, der bei einem A-Junioren-Spiel in Oldenburg massiv bedroht worden war, ...
will sich nicht entmutigen lassen. 14 Tage nach der schrecklichen Erfahrung auf dem Sportplatz an der Brandenburger Straße will er am kommenden Wochenende als Assistent bei einem Bezirksliga-Männerspiel auf den Platz zurückkehren.

"Im ersten Moment war das kein so tolles Gefühl", sagte der junge Unparteiische am Montag im Gespräch mit der NWZ. "Aber im Nachhinein weiß ich, dass es immer schwierige Spielertypen gibt. Davon lasse ich mich aber nicht abschrecken", erklärte der 15-Jährige, der seinen Namen öffentlich nicht genannt haben möchte, nachdem er von einem 16-jährigen Spieler des Türkischen SV mit dem Tode bedroht worden war. Die Kreisklassen-Partie gegen Wüsting-Altmoorhausen hatte er daraufhin nach 75 Minuten abgebrochen.

Nun aufzuhören, sei für ihn keine Option. Seine Eltern, die den Übeltäter angezeigt haben, unterstützen den jungen Referee. "Es macht mir Spaß, Schiedsrichter zu sein. Schon mein Opa war Schiedsrichter, seine Schiedsrichter-Zeitungen habe ich immer gelesen", sagte der Schüler, der auch als Spieler bei einem Verein im Stadtnorden aktiv ist.

An fast jedem Wochenende ist er als Unparteiischer im Erwachsenen- und Jugendbereich bis zur 1. Kreisklasse wie auch als Assistent in der Kreis- und Bezirksliga aktiv. "In der vergangenen Saison hatte ich rund 70 Einsätze", erzählte er. Es war das erste Mal, dass er auf eine Bedrohung durch einen Spieler reagieren und das Spiel abbrechen musste. "Ich kann es auch verstehen, wenn Schiedsrichter aufhören, wenn sie von einer derartigen Aktion betroffen sind", sagte er.

In einem Video-Interview der NWZ betont derweil Marco Blauth, der Trainer der A-Junioren des TSV, noch einmal, dass er den Neuaufbau des Teams weiter begleiten will. "Für mich ist wichtig, dass man nicht die ganze Gruppe oder Mannschaft wegen eines Vorfalls von ein, zwei Spielern verurteilt", sagte der Jugend-Coach, der vor 11 Tagen die Polizei alarmiert hatte, als nach dem Spielabbruch auch noch ein Böller in den Kabinengang geflogen war. Mit seinem couragierten Verhalten hatte der 43-jährige Trainer zur Beruhigung der Situation beigetragen.

Aufrufe: 025.11.2014, 09:00 Uhr
Manfred Mietzon und Jan Zur BrüggeAutor