SV-Trainer Jürgen Steins freut sich auf das Spiel, das für die meisten seiner Spieler den Höhepunkt ihrer Karrieren darstellen dürfte: "Die Jungs haben sich dieses Spiel verdient und sich damit ein absolutes Highlight geschaffen." Denn mit Ausnahme des regionalligaerfahrenen Verteidigers Jochen Schumacher besteht der Kader ausschließlich aus Spielern, für die die Bezirksliga, in die Gierath im Sommer aufgestiegen ist, die bislang höchste erreichte Spielklasse ist.
Nachdem der SV erst im Kreispokalfinale der Vorsaison am VdS Nievenheim scheiterte (0:2) und in der ersten Runde des Niederrheinpokals den VfB Lohberg (Bezirksligist aus Dinslaken) mit 7:4 ausschaltete, hofft Steins auf einen Hexenkessel: "Wir können uns noch alle gut an das Finale erinnern, das war eine brutal geile Stimmung. Es wäre toll, wenn die Zuschauer das wieder so hinkriegen und auch die Gäste aus Oberhausen ihren Teil dazu beitragen." Mit einem riesigen Andrang seitens RWO wird aber vom Verein nicht wirklich gerechnet, allerhöchstens 200 Auswärtsfans dürften am Mittwochabend den Weg in den Rhein-Kreis finden.
Hoffnungen auf einen Sieg macht der Coach sich nicht: "Wenn wir neun oder zehn Stück bekommen, dann ist es eben so." Mutig will er aber trotzdem agieren: "Unser klares Ziel ist es, auf jeden Fall ein Tor zu schießen. Wir wollen den Favoriten ärgern." Wichtiger sei es ihm aber, nicht den Fokus auf den Ligaalltag zu verlieren: "Das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einfahren. Deswegen bin ich auch immer noch sauer über die Leistung von Sonntag." Da hatte der SV trotz 1:0-Führung mit 2:4 beim Lohausener SV verloren.
Die Gäste aus Oberhausen sind schwach in die Regionalliga gestartet, haben sich aber zuletzt gefangen, seitdem schon nach dem vierten Spieltag die von den Fans "Fußballgott" gerufene Vereinsikone Mike Terranova (226 Spiele und 66 Tore für RWO) den Trainerposten übernommen hat. Seitdem folgten immerhin acht Punkte aus fünf Spielen und zuletzt ein achtbares 2:2 nach 0:2-Rückstand bei Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II. Kämpfertyp Terranova lobte danach die Einstellung seiner Elf: "Das wichtigste ist, dass die Mannschaft gemerkt hat, dass sie durch Einsatz und Leidenschaft belohnt wird und nicht immer auf die Fresse fällt."