2024-04-16T09:15:35.043Z

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Wiedersehen mit dem Beinahe-Klub: Lars Nummer (re.) rückt gegen Heimstetten in die BCF-Startformation. FOTO: HL
Wiedersehen mit dem Beinahe-Klub: Lars Nummer (re.) rückt gegen Heimstetten in die BCF-Startformation. FOTO: HL

Stier: "Wenn wir so verteidigen, lacht Akkurt sich kaputt"

Nach Rain-Schmach: BCF-Coach will den Bus parken

Wolfratshausen – Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften. Wohl eine im Fußball am häufigsten zitierte Floskel. Überdies eine mit hohem Wahrheitsgehalt.

Zu unwahrscheinlich ist die Aussicht, auf Dauer mehr Treffer zu erzielen, wenn im eigenen Strafraum die Strukturen nicht passen. Mit besagter Weisheit beschäftigte sich während der vergangenen Woche auch Marco Stier. Der Trainer des BCF Wolfratshausen ist ein überzeugter Verfechter von zielgerichtetem Angriffs-Fußball. Gleichwohl ist Stier kein Hasardeur. Ohne die nötige Funktionalität garantiert zu wissen, wird er seine Mannschaft keinesfalls auf Gedeih und Verderben nach vorne schicken. Nein, Stier zeigt Flexibilität. Der Bayernliga-Auftakt des BCF in Rain (1:4) hat den 33-Jährigen zum Grübeln gebracht. Unter dem Eindruck der löcherigen Defensive aus der Vorwoche entschied sich der Ex-Profi für das Heimspiel am heutigen Samstag gegen den SV Heimstetten (14 Uhr, Isar-Loisach-Stadion) für eine leicht veränderte Taktik. „Hinten sicher stehen ist die Prämisse“, sagt Stier. Also kein Anlaufen des Gegners in vorderster Linie, sondern kompakt als Einheit stehen.

Macht auch aus einem anderen Grund durchaus Sinn: Heimstetten verfügt mit Sebastiano Nappo und Lukas Riglewski über eine “starke Offensive“. In der Regel werden die Angriffe von Orhan Akkurt abgeschlossen, der personifizierten Tormaschine der Bayernliga. „Wenn wir so verteidigen wie in Rain, lacht der sich kaputt“, zeichnet Stier ein düsteres Bild für den Fall neuerlicher Probleme bei der Zuordnung und konsequenten Klärung von Situationen.

Erstaunt war Stier zuletzt auch darüber, dass die Fehler erfahrenen Leuten unterlaufen sind. Das komme zwar mal vor. Doch nun erwarte er von gleichem Personenkreis, dass er die Schultern hochnimmt und vorne wegmarschiert. Denn: „Wenn etablierte Spieler schon flattern, tun es die jungen erst recht.“ Klar ist hingegen, dass sich die Unerfahrenheit des Teams nicht auf die Schnelle beseitigen lässt. „Die Mannschaft muss von Spiel zu Spiel reifen“, so Stier. Und dabei insbesondere lernen, „effektiver“ zu werden.

Dass dem Ballclub heute ein schwerer Gang bevorsteht, ist unstrittig. „Um Heimstetten zu schlagen, muss bei uns alles passen“, baut der Coach zu hohen Erwartungen vor. Der Ausfall von Mustafa Kantar (Muskelprobleme) passt zumindest schon mal nicht. Lars Nummer rutscht für den Vize-Kapitän in die Startelf. Von ihm erhofft sich Stier ob des missglückten Kurz-Gastspiels in Heimstetten eine „besondere Motivation“. Überrascht der BCF beim Heimdebüt, ändern sich allerdings auch die Floskeln. Dann kann es über „den längeren Atem haben“, bis zum „den Sack zumachen“ gehen. oliver rabuser

BCF Wolfratshausen

Heep, Gobitaka, Nummer, Ott, Skoro, Onyemaeke, Bonic, Marinkovic, Puta, Wolfinger, Hauk – Karaca, Butge, Endl, Brudy, Reitl, Schnabel, Vidovic.

Schiedsrichter: Florian Riepl (SpVgg Altenerding).

Aufrufe: 022.7.2017, 10:14 Uhr
Isar-Loisachbote: Oliver RabuserAutor