2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Tor ohne Wirkung: Angelo Hauk (re.) brachte den BCF in Kottern in Führung, doch das Spiel ging 1:3 verloren. FOTO: OR
Tor ohne Wirkung: Angelo Hauk (re.) brachte den BCF in Kottern in Führung, doch das Spiel ging 1:3 verloren. FOTO: OR

Stier sarkastisch: "Haben die Relegation klar gemacht"

Kritik an feststehenden Abgängen beim BCF Wolfratshausen

Trotz einer frühen Führung mussten sich die Fußballer des BCF Wolfratshausen beim TSV Kottern mit 1:3 geschlagen geben und spüren den Atem der Konkurrenten wieder deutlicher im Nacken.

Vilzing, Sonthofen, Heimstetten, Pipinsried und Landsberg – das sind nicht etwa Etappenziele einer Radrundfahrt quer durch Bayern, sondern die kommenden und gleichzeitig letzten BCF-Gegner in dieser Spielzeit. Es braucht weder Propheten noch höhere Mathematik, um die Sachlage in Farchet realistisch einzuordnen: Der direkte Klassenerhalt entrückt am Horizont. „Wir haben das schwerste Restprogramm“, betont Coach Marco Stier. Die Wolfratshauser müssten im Saisonfinale über sich hinauswachsen. Nun helfen nur noch Fakten – in Form von Siegen. Andernfalls darf Stier demnächst mit dem Scouting der potenziellen Relegationsgegner beginnen. Aktuell in der Auswahl: Traunstein, Landshut oder auch Illertissen. Vieles deutet darauf hin, dass für den Ballclub die Saison am 20. Mai noch nicht zu Ende sein wird. „Mit diesem Spiel haben wir die Relegation klar gemacht“, konnte der Cheftrainer seine Enttäuschung nach dem 1:3 in Kottern nicht zurückhalten. Weil sich aus seiner Sicht seit drei Wochen ein derartiger Trend abgezeichnet habe. Die Ernsthaftigkeit nach der Winterpause ist einer gewissen Selbstüberschätzung gewichen. „Da träumen einige von der Regional- oder Bundesliga, bekommen aber in der Bayernliga nicht mal den Abstiegskampf hin“, wetterte Stier. Ein anderer Teil seiner Kicker fällt offensichtlich einer unterbewussten Gleichgültigkeit zum Opfer. „Von denen, die nächste Saison nicht mehr da sind, kommt viel zu wenig“, hat der Ex-Profi beobachtet. Faktoren, die er in die künftigen Kader-Nominierungen einfließen lassen werde.

Den Auftritt im Allgäu geißelte Stier als „leidenschafts- und leblos“. Er habe seine Mannschaft gut vorbereitet, „aber jeder Einzelne hat das Gegenteil gemacht“. Der 33-Jährige war am Sonntag ein Stück weit fassungslos: „Manchmal hast du als Trainer keine Antworten.“ Selbst der Führungstreffer durch Angelo Hauks erstem Torerfolg aus dem laufenden Spiel heraus, blieb ohne Wirkung. Kurz vor der Pause mündete ein Kardinalfehler von Gregoire Giep in einen von Lars Nummer verursachten Strafstoß und das Ausgleichstor des TSV. „Das war für uns der Genickbruch“, so Stier.

Ebenso verpuffte seine Warnung vor den gewieften Freistößen von Kotterns Andreas Hindelang. Die BCF-Kicker verursachten ein Foul nach dem anderen, brauchten sich deswegen über die Entstehung des 1:2 nicht mehr großartig zu wundern. Zwar traf Hindelang nur die Querlatte, dafür fand der Abstauber sein Ziel. Stier macht sich gewaltig Sorgen um die mentale Verfassung seiner Eleven: „Ich hoffe, jetzt weiß der Letzte, was Sache ist. Andernfalls schaut es zappenduster für uns aus.“

TSV Kottern – BCF Wolfratshsn. 3:1 (1:1)
BCF: Pradl - Wolfinger (50. Scheck), Kantar, Nummer, Skoro, Rödl, Marinkovic, Gr. Diep (46. Schnabel), Kotani, Lehr, Hauk.

Tore: 0:1 (9.) Hauk, 1:1 (45. +1) Penz (Foulelfmeter), 2:1 (72.) Volland, 3:1 (87.) Hindelang. – Gelbe Karten: Kaya (TSV); Nummer, Marinkovic (bd. BCF). – Schiedsrichter: Cemil Et (Österreich). – Zuschauer: 350.

Aufrufe: 018.4.2017, 09:39 Uhr
Oliver Rabuser - Tölzer KurierAutor