2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der Treffer zum 0:1. Michael Eckert feiert mit dem Schützen Mario Zitzmann. F: Leifer
Der Treffer zum 0:1. Michael Eckert feiert mit dem Schützen Mario Zitzmann. F: Leifer

Bayreuth stürzt SVW tiefer in die Krise - FC 05 erkämpft 1:0

18. Spieltag - Freitag: "Altstadt" stoppt Auswärtsdurststrecke in Burghausen +++ Schweinfurt setzt frühen "Lucky-Punch" und sichert knappen Sieg +++ Sa.: Junglöwen haushoher Favorit gegen Seligenporten

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Der 18. Regionalliga-Spieltag ist am Freitagabend mit zwei packenden Duellen eröffnet worden. Im Wacker-Sportpark sammelte die SpVgg Oberfranken Bayreuth drei wichtige Punkte im Abstiegskampf ein und fügte dem SV Wacker die vierte Heimniederlage in Serie bei. Im fränkischen Nachbarduell setzte sich der 1. FC Schweinfurt 05 knapp mit 1:0 gegen den FC Eintracht Bamberg durch. Nach dem frühen Treffer durch Kevin Fery schaukelten die Schnüdel den knappen Sieg dank einer stabilen Defensivleistung über die Zeit.


SV Wacker Burghausen - SpVgg Oberfranken Bayreuth 1:3 (1:2)
Verbessert im Vergleich zum jüngsten Auftritt gegen die SpVgg Greuther Fürth II aber immer noch nicht in alter Heimstärke präsentierte sich der SV Wacker Burghausen gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth. Immerhin viel gefestigter als zuletzt präsentierte sich die Elf von Mario Demmelbauer und konnte die erste Spielhälfte recht ausgeglichen gestalten. Ein Ballbesitzplus erarbeiteten sich dennoch die Gäste aus Oberfranken nach couragiertem Beginn. Aus kurzer Distanz zielte Chris Wolf unbedrängt im Strafraum knapp am linken Pfosten vorbei (17.), in Minute 33 köpfte Mario Zitzmann eine Ecke von Kristian Böhnlein zum 0:1 ins linke Toreck. Auf die Gästeführung hatte der SVW dann aber eine schnelle Antwort parat. Uli Taffertshofer fasste sich aus rund 25 Metern Torentfernung ein Herz und zimmerte seinen Distanzschuss platziert neben den linken Pfosten. Diesen Einschlag konnte Andi Sponsel im Bayreuther Kasten - trotz beherztem Eingreifen - nicht verhindern (35.). Eine letzte Aktion in Halbzeit eins brachte dann aber wieder die Gäste in Front. Matthias Heckenberger legte sich den Ball nach einem mit der gelben Karte geahndeten Foulspiel von Yunus Karayün aus 20 Metern zentraler Position zurecht und zirkelte den Freistoß per Kunstschuss ins linke Kreuzeck - ein echtes Traumtor (45.+3).


Nach dem Seitentausch waren dann die Wackerianer wieder am Drücker, kamen beherzt aus der Kabine und durch Patrick Walleth per Distanzschuss zur ersten gefährlichen Aktion, Sponsel fischte den Ball aber aus dem Eck und löste die Aufgabe wesentlich souveräner als zehn Minuten zuvor, als der Keeper bei einem eigentlich unspektakulären Schuss viel Mühe hatte und im letzten Moment noch vor der Torlinie retten konnte. In der so wichtigen Schlussphase fehlte beim SVW dann aber die zündende Idee im Spiel nach vorne und Bayreuth nutzte eine seiner schnellen Konterchancen. Einen langen Ball unterschätzte Thomas Leberfinger und lieferte mit seinem missglückten Klärungsversuch die unfreiwillige Vorlage für Dominik Stolz, der nun leichtes Spiel hatte, SVW-Keeper Eiban umkurvte und zum 1:3 einlochte. Und dann war er perfekt, der erste Bayreuther Auswärtssieg nach knapp drei Monaten. "Wir sind überglücklich. Wie's eben so ist im Abstiegskampf, wir haben uns heute effektiver gezeigt. Ich denke, der Sieg geht vollauf in Ordnung, nur über die Höhe lässt sich streiten", so Altstadt-Trainer Christoph Starke. Sein Gegenüber Mario Demmelbauer musste einmal mehr eine Niederlage quittieren: "Auch wenn wir jetzt am Boden liegen, müssen wir wieder aufstehen und morgen geht's weiter. Wir erarbeiten uns zu wenige Torchancen und wenn, dann verwerten wir sie nicht. Wir haben alles gegeben, alles rausgehauen, im Moment reicht's einfach nicht."
Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau) - Zuschauer: 1.050
Tore: 0:1 Mario Zitzmann (33.), 1:1 Ulrich Taffertshofer (35.), 1:2 Matthias Heckenberger (45.+3), 1:3 Dominik Stolz (90.+1)



1. FC Schweinfurt 05 - FC Eintracht Bamberg 1:0 (1:0)
Die Gastgeber erwischten im fränkischen Nachbarschaftsduell einen Start nach Maß. Keine 180 Sekunden waren gespielt, da rappelte es schon im Kasten der Bamberger. Die Schnüdel kombinierten sich über die linke Seite zur Grundauslinie durch, von wo die Kugel mustergültig an den Elfmeterpunkt zurückgelegt wurde. Kevin Fery rauschte aus dem Hintergrund heran und versenkte das Spielgerät überlegt mit der Innenseite ins lange Eck (3.). Die Führung war sichtlich Balsam für das Nervenkostüm des FC 05, der in der Anfangsphase das Spiel kontrollierte und Sicherheit ins Passspiel bekam. Allmählich fand aber der FCE besser ins Spiel. Lukas Dotzler probierte es mit einem Lupfer über Schnüdel-Keeper Felix Reusch, scheiterte aber mit dem zu unentschlossenen Versuch. In der 20. Minute hatten die Hausherren die Riesengelegenheit zum 2:0. Der starke Kevin Fery steckte zentral wunderbar durch auf Tom Jäckel, der aber allein vor dem FCE-Gehäuse circa zehn Meter vor dem Tor am prächtig reagierenden Schlussmann Mario Aller scheiterte. Die beste Chance der Gäste hatte nach einer halben Stunde Lukas Dotzler. Der Stürmer zog verdeckt aus dem Hintergrund ab und zwang Keeper Felix Reusch zu einer Glanzparade (31.). Pech für beide Teams: die jeweils auffälligsten Akteure auf beiden Seiten mussten noch vor der Pause verletzungsbedingt das Feld verlassen. Lukas Dotzler musste bei Bamberg runter, bei den Schnüdeln konnte Kevin Fery nicht mehr weitermachen.


Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie ruppiger, gepflegter Spielfluss wurde zunächst im Keim erstickt. Der FCE versuchte es Mitte der zweiten Hälfte vermehrt aus der Distanz, die Versuche waren aber allesamt zu unplatziert oder wurden sichere Beute von Keeper Felix Reusch, der eine starke Vorstellung zeigte. Knapp dran waren die Bamberger eine Viertelstunde vor dem Ende. Die Abwehrreihe des FC 05 klärte zu kurz, Benjamin Kauffmann zog aus 20 Metern ab und streifte mit seinem Geschoss noch den Querbalken (77.). Die Oberfranken setzten noch einmal zur Schlussoffensive an, doch an diesem Tag war die Defensive der Hausherren nicht zu bezwingen. Die Schnüdel holen sich nach sechs sieglosen Spielen wieder ein Erfolgserlebnis. Die Bamberger verharren dagegen tief im Tabellenkeller. "Ein verdienter Sieg, weil wir wahnsinnig wenig zugelassen haben. Unsere erste Halbzeit haben wir überlegen geführt und in der zweiten alles rausgehauen, was noch im Tank war. Spielerisch hat uns nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Kevin Fery unser Herzstück gefehlt", so FC-Coach Gerd Klaus. Bambergs Interimstrainer Tobias Fuchs musste eingestehen: "Wir haben uns in Halbzeit eins den Schneid abkaufen lassen, danach waren wir besser im Spiel. Aber wenn man nur zwei, dreimal aufs Tor schießt und dann der Torwart fast per Fuß parieren kann, ist das zu wenig. So kann man keine Spiele gewinnen."
Schiedsrichter: Florian Kornblum (Chieming) - Zuschauer: 1.226
Tor: 1:0 Kevin Fery (3.)



Vorschau - die Freitagsspiele:

SV Wacker Burghausen - SpVgg Oberfranken Bayreuth (Fr 19:00)
(Bilanz: 1 Sieg SVW - 3 Remis - 1 Sieg SpVgg - Hin: 1:1)*
Die Hinrundenbilanz der Wackerianer fällt ernüchternd aus. Auch eine Liga tiefer heißt die bittere Realität Abstiegskampf. Aus den letzten acht Begegnungen holten die Oberbayern nur einen einzigen Sieg. Insgesamt sprangen in diesem Zeitraum nur magere vier Zähler heraus - die Bilanz eines Absteigers. Letzte Woche gegen die SpVgg Greuther Fürth II zeigten die Schützlinge von Chefcoach Mario Demmelbauer eine ganz biedere Vorstellung und zogen mit 0:2 den Kürzeren. Für das Heimspiel gegen die "Altstadt" am Freitagabend sieht Demmelbauer seine Jungs nun in der Bringschuld: "Die Niederlage gegen Fürth war enttäuschend. Die Spieler müssen sich jetzt in jeder Einheit und in den Spielen Selbstvertrauen zurückholen und immer alles geben, dann werden auch die Ergebnisse wieder stimmen." Die Bayreuther stecken ebenfalls tief im Schlamassel und belegen im Moment den ersten Abstiegsrelegationsplatz. Am vergangenen Spieltag verkaufte sich die SpVgg teuer beim Herbstmeister Würzburger Kickers, am Ende war aber gegen die individuelle Klasse des FWK kein Kraut gewachsen. Auswärts sind die Oberfranken bisher eher harmlos. Erst fünf Punkte konnten Stolz, Eckert und Co. in der Fremde einspielen. Da käme ein Auswärtsdreier zum Auftakt in die zweite Saisonhälfte gerade recht. "Wir sind uns der Bedeutung dieser Partie bewusst und werden uns dementsprechend vorbereiten. Wir wollen punkten und gut in die Rückrunde starten", richtet SpVgg-Coach Christoph Starke den Fokus auf die richtungweisende Partie an der Salzach.

  • Sperrren: Marcel-Pascal Ebeling (SVW - 5. Gelbe) - SR: Tobias Schultes (Betzigau)
  • Ausfälle: Heiko Schwarz (Reha) und Thomas Prinz (Sprunggelenksprobleme) fallen bei Burghausen aus. Der Einsatz von Harun Sulimani (Adduktorenprobleme) ist fraglich. Miroljub Zivkovic fehlt bei Bayreuth, der Einsatz von Marius Strangl ist wegen Kniebeschwerden fraglich.
  • Vier gelbe Karten: Michele Rinchiuso, Marius Strangl (beide SpVgg)



1. FC Schweinfurt 05 - FC Eintracht Bamberg 2010 (Fr 19:30)
(Bilanz: 2 Siege FCS - 2 Remis - 7 Siege FCE - Hin: 0:0)*
Die Turbulenzen um Joe Mensah und den Rücktritt des langjährigen Sportlichen Leiters Rüdiger Mauder konnten die Schnüdel letzte Woche dann doch nicht so einfach ausblenden. Kurz vor Schluss retteten müde wirkende Schweinfurter zumindest einen Punkt zuhause gegen Schlusslicht Seligenporten. Nach sechs Spielen ohne Sieg ist ein wenig Ernüchterung rund ums Willy-Sachs-Stadion eingetreten. Zudem drohen auch noch drei Punkte "Abzug", wenn der 2:1-Sieg in Buchbach vom Sportgericht in eine Niederlage umgewertet werden sollte. Ein Heimsieg würde die Lage in Schweinfurt wieder enorm entspannen. "Uns steht wieder eine sehr schwere Aufgabe bevor. Wir werden unseren tollen Fans gegen Bamberg einen tollen Kampf liefern", verspricht Schweinfurts Trainer Gerd Klaus. Die Bamberger haben im Spiel eins nach der Trennung von Roberto Pätzold in Buchbach das Standardergebnis dieser Saison eingefahren - ein Unentschieden. Mit einem 0:0 im Gepäck traten die Oberfranken die Heimreise an. Zum Rückrundenauftakt in Schweinfurt soll nun endlich der zweite Dreier der Saison eingefahren werden. Am Montag gab der FCE bekannt, dass Torwarttrainer Tobias Fuchs nun in jedem Fall bis zur Winterpause Trainer bei den Domstädtern bleiben wird. "Ich freue mich sehr, dass mir der Verein das Vertrauen schenkt", zeigte sich Fuchs stolz über seine Beförderung. "Wir freuen uns auf Derby. Wir wollen drei Punkte holen, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen. Wichtig wird wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung wie in Buchbach sein", prognostiziert Bambergs neuer Chefanweiser.

  • Sperren: Bastian Lunz (FCS - 5. Gelbe) - Joseph Mensah (Sperre wg. Dopingverdacht) - SR: Florian Kornblum (Chieming)
  • Ausfälle: Bei den Schweinfurtern sind alle Spieler fit. Joe Mensah ist nach positiver Doping-B-Probe vorläufig gesperrt, Bastian Lunz fehlt gelb-gesperrt. Beim FCE fehlen Mirza Mekic und Fabian Klose (beide Kreuzbandriss). Christopher Kettler laboriert an einer Schambeinentzündung. Zudem fallen André Jerundow (Muskelverletzung) und Aleksander Hurec (Knöchelverletzung) aus.
  • Vier gelbe Karten: Manuel Müller (FCS), Dominik Schmitt, Benjamin Kauffmann (beide FCE)






Vorschau - die Samstagspartie:

TSV 1860 München II - SV Seligenporten (Sa 14:00)
(Bilanz: 3 Siege TSV - kein Remis - 2 Siege SVS - Hin: 3:0)*
Die Rollen in diesem Match sind klar verteilt. Die Gastgeber wollen ihre gute Tabellenposition behaupten und dem Tabellenführer aus Würzburg auf den Fersen bleiben. Vor allem können die Junglöwen mit einem Sieg am Samstag entspannt den Blick Richtung Spitzenspiel in Würzburg richten, wo am Sonntag die Bayern-Amateure die Kickers herausfordern. "Gegen Illertissen haben wir ein richtig gutes Heimspiel absolviert. Die Mannschaft war hungrig auf Tore und hat auch die zweite Halbzeit konzentriert weiter gespielt. Jetzt beginnt die Rückrunde mit einem erneuten Heimspiel gegen den SV Seligenporten. Das wird ein Spiel, in dem wir erkennen können wie die Einstellung funktioniert. Seligenporten ist besser als der aktuelle Tabellenstand. Wir müssen hundert Prozent mutig, schnell und mit vollem Einsatz ins Spiel gehen, wenn wir auch die Rückrunde im Grünwalder Stadion erfolgreich gestalten wollen. Wir freuen uns auf dieses Spiel", schwört Löwentrainer Torsten Fröhling seine Schützlinge auf den Start in die zweite Saisonhälfte ein. Viermal in Folge hat der SV Seligenporten nicht mehr gewonnen. Auch wenn es zuletzt zweimal ein 2:2 gab, so konnten die Klosterer die "rote Laterne" nicht abgeben. Im Grünwalder Stadion sind die Mannen von Trainer Florian Schlicker daher krasser Außenseiter. Ein Punkt wäre schon ein großer Erfolg. SVS-Co-Trainer Serdal Gündogan hat großen Respekt vor dem Nachwuchs des TSV 1860, hofft aber auf einen Coup seiner Truppe: "Die Junglöwen sind sicherlich mit das Beste, was diese Liga zu bieten hat. Im letzten Heimspiel gegen den FVI haben sie dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gegen uns sind sie klarer Favorit. Wir fahren aber nicht nach München, um den Sechzigern Begleitschutz zu geben. Wir müssen die wenigen Torchancen nutzen, die sich uns bieten werden, und müssen hinten stabil stehen. Nehmen wir einen Punkt mit, wäre es schon eine kleine Sensation."

  • Sperren: keine - SR: Luka Beretic (Friedberg)
  • Ausfälle: Robert Glatzel ist bei den Junglöwen verletzt und Angelo Mayer zur U19 abgestellt. Alle Mann an Bord meldet der SV Seligenporten.
  • Vier gelbe Karten: Richard Neudecker, Kasim Rabihic (beide TSV), Julian Schäf, Patrik Nagy (beide SVS)




* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)



Aufrufe: 031.10.2014, 19:02 Uhr
zis / mwiAutor