2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Die TSG Wieseck – hier Luca Schneider gegen Ulm – will nicht kopflos agieren.
Die TSG Wieseck – hier Luca Schneider gegen Ulm – will nicht kopflos agieren.

Bayern München kommt nach Wieseck

RL SÜDWEST C-JUNIOREN: +++ Für TSG-Jungs steht das Highlight der Saison an +++

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giessen . Stefan Frels ist jetzt nicht unbedingt Bayern-München-Anhänger „Ich gucke mir Bundesliga natürlich überall mal mit Interesse an, aber ich bin Wieseck-Fan“, sagt der Trainer der C-Junioren der TSG Wieseck, die morgen um 12 Uhr einen ganz besonderen Gast in der Regionalliga Süd empfängt.

Ganz besonders, weil mit dem FC Bayern München der Nachwuchs des erfolgreichsten und glamourösesten Clubs der Bundesliga sein Gastspiel auf dem „Sportplatz am Ried“ gibt. „Und die Jungs sind natürlich auch zum Teil Bayern-Fans, für die ist es schon etwas Besonderes, dagegen zu spielen“, erklärt Frels, dass „ich diese Woche immer alle im Training hatte, weil da zumindest jeder im Kader dabei sein will“.

Überhaupt, so sagt der Trainer des Schlusslichts, sei die Trainingseinstellung vorbildlich, alle seien mit Spaß und engagiert bei der Sache. Was der Beobachter der Regionalliga-Szene durchaus nicht als selbstverständlich empfindet, denn mit null Punkten und 3:23 Toren aus sechs Spielen sind die Wiesecker Jungs gemeinsam mit dem FC Ingolstadt auf dem Level der Punktlosigkeit ans Ende getackert. Für 14-Jährige, die als Aufsteiger aus der Hessenliga erfolgsverwöhnt waren, ist das sicher gewöhnungsbedürftig. „Ja“, sagt Frels, „natürlich ist es im Moment nicht immer einfach, gerade an Spieltagen sind sie schon frustriert, aber das erledigt sich dann auch immer relativ schnell“. Wichtig sei, das werde aber erst die Zukunft weisen, ob „das auch was bringt auf Dauer“. Ob die Mannschaft aus den Niederlagen, aber auch dem taktischen und technischen Verhalten in der Regionalliga, etwas lerne.

Dabei gibt Frels zu, dass „wir das im Verein natürlich alles diskutiert haben, aber wenn man sportlich aufsteigt, dann soll man das auch wahrnehmen“.

Zumal die Wiesecker vielleicht vom Vorderfeld eine kleine Fußball-Welt trennen mag, sie aber in Karlsruhe oder zuletzt gegen Ulm durchaus auf Augenhöhe agierten, jedoch durch individuelle Fehler um die Früchte ihrer Arbeit gebracht wurden. Kein einfaches Jahr also für die Wiesecker Jungs, die aber durchaus stolz darauf sein dürften, in ihrer Altersklasse zur Creme de la Creme zu gehören und jetzt schon auf Bundesliga-Nachwuchs zu treffen. Ob der nun Eintracht Frankfurt, TSG Hoffenheim, FC Ingolstadt oder Darmstadt 98 heißt. In Darmstadt hat Stefan Frels den FC Bayern übrigens beobachtet, die Münchner unterlagen 1:2. Ist also was drin gegen die Nachwuchs-Bayern? Frels sagt, das dafür alles passen müsse. Und die TSG müsste vor allem ihr erstes Heimtor erzielen. Deren drei hat sie geschossen, allerdings allesamt auswärts. Die Woche drauf geht es übrigens zum Tabellenvorletzten FC Ingolstadt – „mit null Punkten will ich die Runde nun wirklich nicht abschließen.“

Morgen aber kommt erst einmal München. In der Saison 2010/11, beim ersten Aufstieg in die Regionalliga, endete das Spiel 1:5 – damals mit den Söhnen von Mehmet Scholl und Maurizio Gaudino – vor 1000 Zuschauern. Die Besucherzahl darf so bleiben, das Ergebnis eher nicht.



Aufrufe: 07.10.2016, 08:00 Uhr
Rüdiger Dittrich (Gießener Anzeiger)Autor