2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview
F: Becker
F: Becker

Bayern Hof meldet sich eindrucksvoll zurück

Aufstiegsrelegationsplatz +++ Kollektiveinheiten sind nicht alles +++ im Kollektiv zusammenhalten +++ Top-Vorlagengeber der Bayernliga Nord

Neuer Trainer, neue Strukturen und alte Leiden. Das dachte so mancher Anhänger, Sympathisant oder Fußballinteressierter, der den Start der Hofer Bayern verfolgt hat. Doch die Verantwortlichen um Trainer Miloslav Janovsky blieben cool und verfolgten ihr eingeschlagenes Konzept und wurden dafür belohnt. Am Ende der ersten Halbserie steht ein eindrucksvoller Aufstiegsrelegationsplatz und eine gute Ausgangslage für 2016. Zusätzlich reifen eigene Jugendspieler zu festen Größen im Bayernligakader.

Der Saisonstart war zum Vergessen. Zwar gewannen die Janovsky-Schützlinge das erste Pflichtspiel im DFB Totopokal auf Landesebene mit 3:0 (ASV Pegnitz), aber ausgerechnet im Derby, bei der SpVgg Selbitz, mussten die Hofer den ersten Dämpfer hinnehmen. Man unterlag in Selbitz mit 1:3 und auch der Saisonauftakt in der Bayernliga Nord ging in die Hose, 1:2 zuhause gegen den TSV Aubstadt. „Mir war der Verein Bayern Hof bestens bekannt. Ich hab selbst hier gespielt, aber die Mannschaft musste ich noch kennenlernen. Schnell war mir klar, dass wir jede Menge Arbeit vor uns haben. Gesagt getan – bisherige Saisonbilanz: 21 Spiele, 13 Siege, 3 Unentschieden, 5 Niederlagen, ein Torverhältnis von 40:27 und 42 Punkte. Die Winterpause ist eingeläutet und in Hof ist die Fußballwelt auf das bevorstehende Weihnachtsfest freudig gestimmt. „Die erste Halbserie ist mit einen Intervalllauf zu vergleichen“, gibt der „Fitnessfanatiker“ mit einen lächeln bekannt. Der neue Hofer Coach spielt auf die sowohl positiven als auch negativen Trends in den ersten 21 Saisonspielen an. Nach der Saisonauftaktniederlage folgten vier Siege, dann fünf Spiele ohne Sieg (2Punkte), und ein beeindruckender Lauf von 10 Spielen ohne Niederlage mit 28 Punkten – Hut ab! Leider wurde die beachtliche erste Halbserie mit einer Niederlage beendet. Im letzten Heimspiel verlor man mit 0:3 gegen Feucht, das Spiel am vergangenen Samstag fiel dem Wetter zu schulde und wurde abgesagt.

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F: Franken

„Im Großen und Ganzen kann man die Halbserie in drei Intervalle aufteilen. In der ersten sind wir gut reingekommen und setzten viele Dinge positiv um. In der zweiten hatten wir personelle Probleme (Bertelmann, Findeiß und Bareuther alle mit Kreuzbandrissen)und die Abstimmungen untereinander passten auch nicht mehr. Anfangs standen mir beispielsweise drei Torhüter zur Verfügung. Erst verletzte sich Bertelmann und dann Schall. Wir mussten ein junges Torhütertalent, David Guyon, ins kalte Wasser werfen. Er stand gegen Seligenporten zwischen den Pfosten, er hat das erstklassig gemach und, auf lange Sicht gesehen, gehört ihm die Zukunft“, lobt der sympathische Hofer Trainer sein Torhütertalent und fügt an: „Dennoch konnten wir ihn diesen Druck nicht aussetzen und den Jungen verbrennen. Zusätzlich kannst du nicht mit einen Torhüter trainieren.“ Daraufhin wurde Radim Novak geholt, um Sicherheit und ein bisschen Erfahrung ins Team zu bringen. „Er wurde ganz klar abgestimmt, dass er als Ersatz für Andi Schall geholt wird. Er löste die Aufgabe herausragend und war ein sicherer Rückhalt. Meiner Meinung nach macht das Andreas Schall auch besser. Er fügte sich sofort ein, vielleicht noch besser als je zuvor“, berichtet der Ex-Poppenreuther.


F: Nachtigall Andi Schall - präsentiert sich in einer sehr guten Form

Was generell immer wieder auffällt, ist die Rede vom Kollektiv. Milo Janovsky ist ein Mann, der keine einzelnen Spieler hervorheben will, sondern eher die ganze Mannschaft im Vordergrund stellt. „Egal ob Torhüter, Verteidiger, Mittelfeldspieler, Stürmer oder Ersatzspieler, jeder soll bzw. bringt sich bestmöglich ein. Wir trainieren hart zusammen und halten den Konkurrenzkampf bei, das ist das A und O“, fügt der 41-jährige hinzu. Angesprochen auf seinen Tor-Stürmer, Martin Holek, antwortet er sofort und vielsagend: „Martin ist ein Mann der ein Spiel entscheiden kann, er braucht auch nicht viele Chancen. Aber ich habe auch noch nicht gesehen, dass er die ganze Mannschaft ausspielt und ein Tor erzielt. Er profitiert auch von seinen Außenspielern wie zum Beispiel von Krauß, Sturm T., Fleischer oder Thierauf.“


F: Franken Miloslav "Milo" Janovsky

Mit Maximilian „Maxi“ Krauß verfügt Janovksy über den TOP-Vorlagengeber der Liga. „Natürlich bin ich froh, Maxi zu haben, aber auch er steht nicht alleine auf dem Platz“, berichtet der Coach über den 19-jährigen. „Er will immer besser werden und zeigt das auch. Er arbeitet akribisch an dem, was ihm gesagt wird, aber das ist das Ziel von Bayern Hof“, fügt der Trainer bei. Das zeigt auch noch die Verpflichtung von Eduard Root. „Christian Brandt war der Aufwand zu hoch, daher wollte er kürzer treten. Wir wollten einen Spieler, der jung ist und noch entwickelt werden kann. Edu kannte ich von meiner Zeit aus Weiden (Janovsky trainiert die SpVgg Weiden in der Saison von 2009/2010) und ich habe seinen Weg in Bayreuth verfolgt“, berichtet der Trainer über den 24-jährigen Ex-Bayreuther, der keinen weiteren Vertrag mehr bei der „Oldschdod“ bekommen hat.


F: Becker

Angesprochen auf den Fitnesszustand seiner Mannschaft, hat er auch hier ein klares Bild: „Anfangs war ich natürlich nicht zufrieden, aber jeder Trainer hat eine andere Spielphilosophie bzw. erwartet andere Bewegungsabläufe. Natürlich sind wir alle Amateure und müssen einen Großteil unserer Freizeit opfern, aber das muss ich auch von einem Spieler, der höherklassig spielen möchte, erwarten. Denn nur Kollektiveinheiten bringen dich nicht weiter, jeder einzelne muss was für sich selbst machen.“ Zusätzlich hat der Trainer eine klare Vision. „Ich habe zwei Faktoren, die für mich zählen und wichtig sind: Einmal die Disziplin und einmal der Anspruch. Das heiß ich muss taktische Vorgaben von meinem Trainer umsetzen und nicht für mich selbst spielen und zum anderen, muss ich Selbstkritisch sein, daher analysieren wir jedes Spiel und viele Trainingseinheiten zusammen. Das Ziel muss sein, immer besser zu werden“, gibt Milo Janovsky seine Gedanken weiter.

Besonders glücklich ist er über den Zulauf der Zuschauer. „Egal ob regional oder überregional, Bayern Hof ist wieder ein Thema. Ich bin froh, dass die Mannschaft so unterstützt wird, auch das hilft der Mannschaft weiter“, erzählt der Trainer freudestrahlend. Das Stadion „Grüne Au“, wird durchschnittlich von ca. 800 Zuschauern besucht, hier ist die SpVgg Bayern Hof Ligaprimus. „Wir wollen den Zuschauern versuchen zu danken, und das machst du nur mit positiven Ergebnissen und sichtbaren Einsatz. Dafür arbeiten wir jede Trainingseinheit hart“, fügt der Coach noch an. Abschließend antwortet Milo Janovsky, auf die Frage, wer ihm am meisten überrascht hat, wie folgt: „Das ganze Team. Sie arbeiten sehr viel und nehmen meine Anweisungen an, und wir gehen zusammen in eine Richtung. Nur gemeinsamen können wir etwas erreichen.“


F: Franken

Die Hofer Bayern sind jetzt erstmal in der Winterpause. Miloslav Janovsky gönnt seinen Spielern eine Pause bis zum 20.01.2016. Danach heißt es wieder hart arbeiten.

FuPa bedankt sich beim Hofer Coach für die spannenden Einblicke und wünscht den Gelb-Schwarzen alles Gute für die zweite Halbserie.

Aufrufe: 030.11.2015, 16:25 Uhr
MDAutor