2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines

Bayer-Frauen verlieren letztes Heimspiel

Das Team von Thomas Obliers kassiert zum Saisonabschluss in der Bundesliga eine bittere Niederlage gegen Essen.

Bayer 04 Leverkusen - SG Essen-Schönebeck 0:1 (0:1). Zugegeben, die meisten Blicke richteten sich am letzten Spieltag in der Frauen-Bundesliga eher nach Wolfsburg, wo der Champions-League-Sieger VfL in einem dramatischen Gipfeltreffen den bisherigen Tabellenführer 1. FFC Frankfurt mit 2:1 besiegte und damit seinen Meistertitel verteidigte. Doch auch im Ulrich-Haberland-Stadion in Leverkusen stand noch eine Entscheidung aus: Wer sichert sich den sechsten Platz? Und so, wie auch Wolfsburg und Frankfurt noch die Positionen tauschten, hatten auch die Essenerinnen das bessere Ende für sich und verdrängten die Mannschaft von Bayer-Coach Thomas Obliers noch auf Rang sieben. Doch es war ein Sieg mit einem faden Beigeschmack, denn eine Szene in der Schlussphase beherrschte über den Abpfiff hinaus die Diskussionen.

Der Aufreger der Partie ereignete sich in der zweiten Halbzeit. Die Leverkusener Gemüter erregte eine - aus ihrer Sicht - klare Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns um Natalie Eisenhardt. Francesca Weber drang in den Essener Strafraum ein, wurde von den Beinen geholt und es ertönte ein Pfiff. Alle, sogar die Gäste, erwarteten nun, dass die Unparteiische auf den Elfmeterpunkt zeigen würde. Doch weit gefehlt. Nach Rücksprache mit ihrer Assistentin verlegte die Schiedsrichterin den Tatort des Fouls vier Meter nach hinten - außerhalb des Strafraums. Damit wurde aus dem vermeintlichen Straf- ein Freistoß, der letztlich nicht zum Ausgleich im Kasten der SGS landete.

Thomas Obliers war mit der Entscheidung natürlich nicht einverstanden: "Uns ist leider ein klarer Elfmeter verweigert worden." Er glaube, niemand habe verstanden, wieso die Schiedsrichter-Assistentin den Tatort vier Meter nach hinten verlegt habe. Der Bayer-Trainer betonte jedoch: "Wir sind jetzt kurz enttäuscht, aber insgesamt haben wir eine starke Saison gespielt. Daran wollen wir im nächsten Jahr anknüpfen und noch weiter oben angreifen."

Ansonsten lässt sich das Endspiel um den sechsten Platz leicht zusammenfassen: Es gewann das Team, welches die wenigsten Fehler machte. Denn ein einziger Fehler der Leverkusener Abwehr in der 36. Minute kostete Bayer am Ende den Erfolg - bereits ein Unentschieden hätte genügt, um die SGS in der Tabelle auf Abstand zu halten. Charline Hartmann nutzte einen individuellen Fehler in der TSV-Defensive gnadenlos aus und markierte den Treffer des Tages.

Obliers setzte Nationalspielerin Kathrin Hendrich bei ihrem letzten Auftritt im Bayer-Trikot zusammen mit Marith Prießen, die wie Hendrich zum FFC Frankfurt wechseln wird, als Innenverteidigerinnen ein. Eine Umstellung gab es auch in der Offensive, wo links Lisa Schwab startete, während Turid Knaak und Marisa Ewers die rechte Seite bearbeiteten. Ewers hatte maßgeblichen Anteil an der gefährlichsten Szene (30.) in der ersten Halbzeit: Sie setzte sich an der Grundlinie gegen zwei Essener Spielerinnen durch und passte quer in die Mitte. Dort gelang es Sharon Beck allerdings nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Carolin Simon sah in der Nachspielzeit noch die Ampelkarte.

Als letzte Mannschaft von Bayer Leverkusen begann für die Werkself-Frauen nach der Partie die Sommerpause. Trainingsauftakt der Fußballerinnen zur kommenden Saison ist am 14. Juli.

Aufrufe: 09.6.2014, 18:38 Uhr
Rheinische Post / Daniel OelbrachtAutor