
Nach Wiesbaden fuhr der KSV Baunatal schon häufig zu Auswärtsspielen. Nun geht es nur gute zwölf Kilometer weiter, auf die andere Seite des Rheins. Doch genau durch diese wenigen Kilometer betreten die Baunataler eine neue Fußballwelt. In Zukunft geht es über die hessischen Landesgrenzen hinaus nach Rheinland-Pfalz oder gar bis an den Bodensee (zum SC Pfullendorf, um genau zu sein). Zum ersten der Auswärtspartien in der Regionalliga Südwest geht es also nach Rheinhessen. Dort wartet die zweite Mannschaft des 1. FSV Mainz 05.
Die Mainzer gewannen ihr erstes Saisonspiel bei der Hoffenheimer Reserve mit 3:0. Zwei Treffer steuerte in jenem Spiel ein Spieler bei, der in Baunatal bestens bekannt ist. Der 26-jährige Mittelfeldspieler Nejmeddin Daghfous stammt aus Kassel und trug von 2001 bis 2006 das Baunataler Trikot. Von dort wechselte er einst nach Mainz. Mit den Zwischenstationen SC Paderborn und Preußen Münster spielt Daghfous seit Sommer 2012 wieder für die Mainzer und überzeugte dort in der vergangenen Saison mit beeindruckenden 10 Toren und 14 Vorlagen. Höherklassig kam er bei einem Bundesligaspiel, 49 Zweitliga- und 15 Drittligaspielen zum Einsatz. Daghfous ist allerdings nicht der einzige Mainzer Spieler, vor dem die Gäste aus Baunatal gewarnt sein müssen. So ist auch der kroatische Stürmer Petar Sliskovic stets für ein paar Tore gut. Eines schoss er in Hoffenheim, insgesamt 14 Stück in der vergangenen Saison. Hinzu kommen, neben den zahlreichen Talenten, die Neuzugänge Mounir Bouziane (zuletzt 11 Tore für Freiburg II) und Steven Lewerenz (zuletzt 12 Torvorlagen für Eintracht Trier). Im defensiven Mittelfeld gibt der drittligaerfahrene Richard Weil den Ton an. Dem KSV steht am Samstag (14 Uhr) ein spielstarkes, oeffensives Team mit einiger Erfahfung gegenüber.
Die Baunataler, bei denen sich unmittelbar vor Saisonbeginn Abwehrspieler Daniel Leipold verletzte und zumindest bis Ende September ausfällt, müssen sich steigern. Zwar gelang ihnen bei der knappen Heimniederlage gegen die SG Sonnenhof Großaspach schon so manches, doch gerade im Offensivspiel ist allemal noch Steigerungspotential vorhanden. Noch offen ist die Frage, ob im Tor erneut Speilertrainer Tobias Klöppner stehen wird oder der Stammtorhüter der vergangenen Saison Kim Sippel seine Chance erhalten wird. Zum Gegner wird dem KSV zumindest einer der eigenen Spieler etwas sagen können. So wie der Ex-Baunataler Daghfous in Mainz spielt, trägt mit Neuzugang Viktor Riske ein ehemaliger Mainzer Spieler das KSV-Trikot.
