2024-04-23T06:39:20.694Z

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F: Björn Ehlers
F: Björn Ehlers

Baumbergs Neuer bringt Leidenschaft mit

Roberto Guirino hat viel Erfahrung im professionellen Fußball gesammelt. Jetzt verstärkt der Linksverteidiger den Oberliga-Aufsteiger.

Diese Kategorie heißt wohl: "Gesucht und gefunden." Der Oberligist SF Baumberg war auf der Suche nach einer Verstärkung, um nicht permanent knapp kalkulieren zu müssen. Roberto Guirino war auf der Suche nach einer Möglichkeit, seiner sportlichen Leidenschaft weiter auf einem ordentlichen Niveau nachgehen zu können.

Der 25-Jährige, der einige Zeit intensiv an die Tür nach ganz oben geklopft hatte, wollte ein Stück weg vom Profi-Fußball und sich beruflich neu orientieren. Und irgendjemand kannte einen, der wieder einen kannte - der dann sowohl Guirino als auch die Baumberger kannte. Viele Treffen brauchte es nicht, bis sich beide Seiten einig waren. Dann stimmte der gebürtige Leverkusener einer Vereinbarung zu, die ihn für zweieinhalb Jahre an Baumberg bindet. Dort soll er mit dabei helfen, dass die Sportfreunde möglichst früh und sicher die weitere Zugehörigkeit zur Oberliga unter Dach und Fach bringen. "Dazu würde ich gerne beitragen", sagt Guirino, "ich bin auch fest davon überzeugt, dass wir die Klasse schaffen. Alles andere wird sich dann zeigen."

Gezeigt hat sich nach Ansicht von SFB-Trainer Salah El Halimi bisher, dass der Neue zum Team passt. "Er hat sich gut eingefügt", erklärt der Coach, "und man sieht, welche Qualität er hat. Roberto kann eine Alternative sein." Bedarf sahen die Sportfreunde, die als Zehnter mit 25 Punkten überwintern, unter anderem auf der linken Abwehrseite. Dort schien der Aufsteiger doppelt besetzt zu sein, doch letztlich beschränkte sich die Auswahl auf Fatih Duran - weil Marcel Löber weiter ausfällt. Roberto Guirino ist wie geschaffen dafür, die Probleme der Sportfreunde zu lösen, obwohl er von einer anderen Position kommt: "Eigentlich spiele ich lieber im linken Mittelfeld. Dass ich heute ganz hinten links spiele, hat sich so ergeben." Schaden dürfte die doppelte Verwendbarkeit allerdings kaum.

Guirino wäre liebend gerne Fußball-Profi geworden/geblieben, zumal er bei Vereinen wie Aachen, Essen oder Viktoria Köln ganz gute Voraussetzungen vorfand. Dass es nicht zum großen Durchbruch reichte, schreibt der Italiener vor allem seinem Pech zu: "Ich war lange verletzt." Mal war das Knie betroffen, mal passierte ein Bänderriss im Fuß. Für Viktoria Köln etwa machte er nur eine Handvoll Spiele. Und irgendwann war dann die Bereitschaft nicht mehr hundertprozentig da, sich wieder nach oben zu kämpfen. Guirino begann umzudenken: "Ich bin jetzt 25. Ich muss anfangen, mir ein zweites Standbein aufzubauen." Im Sommer beginnt er deshalb eine Ausbildung zum Industrie-Mechaniker, die im Idealfall die Basis für den Berufswunsch Feuerwehr sein könnte - was nichts mit einem alten Traum zu tun hat. "Als Kind wollte ich immer nur Fußballer werden", betont Guirino.

Seine Leidenschaft für den Fußball will er nun an der Sandstraße auch für Baumberg einbringen. "Ich gehe schon sehr gerne vornweg. Und ich bin einer, der ein bisschen Radau auf dem Platz macht", erklärt der in Leichlingen lebende Leverkusener mit italienischen Wurzeln. Mit Radau meint er allerdings nicht den eher schädlichen Lärm gegenüber Mitspielern oder sogar dem Schiedsrichter, sondern das belebende Antreiben oder Aufrütteln. Rein fußballerisch hält er seine neue Mannschaft ohnehin für ordentlich aufgestellt: "Nach knapp zwei Wochen habe ich einen ziemlich guten Eindruck. Der Trainer ist super. Und es gibt einige Jungs, die richtig gut zocken können." Die Kategorie ist eben klar: "Gesucht und gefunden."

Aufrufe: 027.1.2017, 13:00 Uhr
RP / Michael DeutzmannAutor