Baumbergs Vorsitzender Jürgen Schick schielt aber weniger auf die möglicherweise ganz großen Spiele gegen einen Bundesligisten: "Daran denken wir überhaupt nicht. Trotzdem ist der Niederrheinpokal für uns sehr wichtig. Wir könnten ja zu Hause einen attraktiven Gegner wie Rot-Weiß Essen oder Oberhausen bekommen." Deshalb gibt es für den SFB-Chef auch keinerlei Anlass, mit Rücksicht auf die Meisterschaft personell auf die Bremse zu treten. Dort trifft Schweigers Mannschaft am 19. Oktober im Kampf um Punkte schließlich erneut auf Bocholt.
Für den Trainer stand ebenfalls nie zur Debatte, eine Art Pokerpartie zu spielen, um den Gegner vielleicht mit dem Blick auf das zweite Treffen zu überraschen. "Wir werden mit der besten möglichen Mannschaft spielen und auf jeden Fall alles geben", sagt Schweiger, der natürlich viel Respekt vor den Gastgebern hat. Der Blick auf die aktuelle Tabelle bestätigt die hohe Einschätzung, denn der ehrgeizige Aufsteiger liegt bei 20 Zählern auf Platz zwei - und damit sogar vor der Prominenz aus Wuppertal, Duisburg, Velbert oder dem Vorjahresmeister Hönnepel-Niedermörmter. Besonders defensiv wirkt Bocholt sehr stabil und die nur sechs Gegentreffer in neun Spielen sind der beste Wert in der Klasse.
Die Baumberger, die zuletzt trotz des 1:2 in Hilden eine steigende Form zeigten, werden für ein vernünftiges Ergebnis auf jeden Fall eine Top-Leistung benötigen. "Wir müssen unsere Torausbeute optimieren, wir müssen hochkonzentriert sein und stabil stehen." Daraus folgt, dass Baumberg grundsätzlich nicht im Wildweststil ohne Absicherung angreifen will. Andererseits scheint es in der Oberliga aber eine feste Regel zu geben: Jeder kann jeden schlagen. Sollte sich das jetzt auf den Niederrheinpokal übertragen lassen, hätten die Sportfreunde wohl sehr wenig dagegen. Und das hat dann doch wieder mit schönen Erinnerungen zu tun.