Aus sieben Spielen könnte die Mannschaft von Trainer Salah El Halimi im Idealfall 21 Zähler einfahren. Dann stünde das Konto bei 43 Punkten - was nicht reichen muss, aber genügen kann. Der durchaus größere Haken: Das Team wird nicht alle weiteren Partien gewinnen. Einer der Gegner im Endspurt ist am 10. Mai etwa der Tabellenführer SSVg. Velbert. Außerdem holte Baumberg in der gesamten Hinrunde nur 14 Punkte und bislang weitere acht in der Rückrunde (zehn Spiele). Es ist realitätsfern, dass nun eine Ergebnis-Explosion folgt.
In der rauen Wirklichkeit beschäftigen sich die Verantwortlichen auch längst mit der Landesliga. Das hat unter anderem damit zu tun, dass der Auftritt am vergangenen Sonntag beim 1. FC Bocholt (1:1) als schwach in die Bilanz einging. "Da war ich von meiner Mannschaft erstmals richtig enttäuscht", sagt Trainer El Halimi, "so werden wir es nicht schaffen. Im Abstiegskampf geht es nicht ohne Laufbereitschaft und Willen. Für uns reichen ja vielleicht selbst hundert Prozent nicht." Der 38-Jährige ist eben immer ein sehr höflicher Mensch mit einer relativ zurückhaltenden Wortwahl.
Die düstere Lage im Kampf gegen den Abstieg erschwert die Planung fürs nächste Jahr. "Natürlich beschäftigen wir uns mit der Landesliga", bestätigt der Sportliche Leiter Redouan Yotla, "sollten wir den Klassenerhalt nicht schaffen, streben wir den sofortigen Wieder-Aufstieg an." Mit welchem Personal das geschieht, dürfte sich erst langsam klären. Sicher: Trainer El Halimi hatte beim Amtsantritt im Januar zugesagt, selbst in der Landesliga zu bleiben. Als erster Neuer steht Offensivmann Samir Al Khabacchi (FC Monheim) fest. Aus dem aktuellen Kader gibt es bisher bei den auslaufenden Verträgen die Einigung über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Innenverteidiger Daniel Rey Alonso.
"Alles kommt auf den Prüfstand", betont Yotla. Vom jüngsten Auftritt in Bocholt war der 31-Jährige dermaßen enttäuscht, dass er das Stadion rund eine halbe Stunde vor dem Abpfiff verließ: "Ich das nicht mehr sehen." Salah El Halimi blieb und konnte mit dem späten Tor zum 1:1 trotzdem wenig anfangen. Gemeinsam haben die beiden Verantwortlichen, dass sie bis zur letzten rechnerischen Möglichkeit die Hoffnung nicht aufgeben. "Ich war nicht euphorisch, nachdem wir in Oberhausen mit 3:0 gewonnen hatten. Und ich falle nach dem 1:1 in Bocholt nicht in eine Depression. Ich hoffe, die Jungs haben verstanden, um was es geht." Yotla sieht es nicht viel anders: "Wir haben die Möglichkeit, es zu schaffen. Das geht allerdings nur mit harter Arbeit." Eigentlich geht es nur mit einem Wunderheiler.