2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten

Bambini sind immer da, wo der Ball ist

800 Nachwuchskicker im Sportpark

Der SFD veranstaltete traditionsgemäß zum Saisonauftakt sein Fußballturnier mit allem Altersklassen. Rund 800 Kicker nahmen teil. Jubelgesten und Posen der Enttäuschung haben sich die Kleinesten schon von den Großen abgeschaut.
So macht Fußball richtig Spaß. Ohne taktisches Geplänkel, ohne Gedanken an das große Geld, einfach nur, weil es das pure Vergnügen ist, dem Ball hinterherzujagen. Ob Mädchen oder Junge macht da keinen Unterschied. Absichtliche Fouls kennen sie nicht. Sollte zufällig doch einmal ein Regelverstoß vorkommen, wird sich sofort entschuldigt.

Das, was die Bambini wissen, ist, in welche Richtung sie spielen müssen. Mehr interessiert sie auch nicht. Dreier- oder Viererkette, 4-3-2-1- oder 4-2-2-2-Systeme sind ihnen völlig schnuppe. Sie sind da, wo der Ball ist, egal, ob sie als Stürmer oder Abwehrspieler aufgeboten sind. Sie wollen einfach nur spielen. "Für einen Fußball-Trainer haben die Bambini das schönste Alter. Sie spielen unverfälscht, einfach ursprünglich", erklärt Michael Klages, Jugend-Koordinator beim SFD '75 und A-Lizenz-Trainer. Wobei so ganz unverfälscht ist das Spiel schon nicht mehr, denn Jubelgesten und Posen der Enttäuschung haben sich die Kicker-Kids von den "Großen" ihres Sport abgeschaut.

Dennoch, für die Bambini geht es hauptsächlich um die Bewegung mit Ball mit Gleichaltrigen. Da ist es manchmal sogar zweitrangig, welche Farbe die Trikots haben. Da kann es nach dem Spiel schon mal passieren, dass die Mannschaften kunterbunt durcheinander gewürfelt das Spielfeld verlassen und erst nachträglich von den Trainer auseinander dividiert werden müssen.

"Als Bambini-Trainer ist man alles in einer Person: Aufpasser, Seelentröster, manchmal Krankenschwester und so weiter. Man muss auf jeden Fall eine Menge Papiertaschentücher dabei haben", meint Klages lächelnd. Er weiß, dass Mannschaftssport auch ein subtiles Erziehungs- und Integrationssystem ist. Scheinbar waren auf den Fußballfeldern alle Vornamen dieser Welt vertreten.

Ob Tobias, Hakim oder Adriano - alle hatten nur Fußball im Kopf. Und alle gaben für ihr Team das Beste, um gemeinsam erfolgreich zu sein. "Ab der E-Jugend, also ab zehn Jahren, erkennen die Jungs und Mädchen, dass man sich als Teil einer Mannschaft an gewisse Regeln halten muss. Dass man den Kumpel mit Respekt behandelt und dass Fußball nur als Team funktioniert", sagt Klages, für den Schule und Gesundheit seiner Schützlinge wichtiger sind als Fußball.

Jede Menge dieser unverfälschten Art des Kickens gab es beim SFD-Sommerfest im Sportpark Niederheid zu sehen, denn die Abteilung hatte ein Turnier für sämtliche Jugend-Altersklassen organisiert. Von den Vierjährigen in den Bambini-Mannschaften bis zum 18-jährigen A-Jugendlichen tummelten sich 800 Nachwuchskicker im Sportpark. "Die Mannschaften kommen aus Duisburg, Krefeld, Mönchengladbach und natürlich Düsseldorf", erklärt Turnierleiter Lutz Grünewald. Von der A- bis runter zur E-Jugend wurden die Turniersieger ermittelt, die F-Jugend und die Bambini spielten einfach zum Spaß. Den hatten sie, denn sie wollen wirklich einfach nur spielen.

Aufrufe: 024.8.2014, 19:56 Uhr
Rheinische Post / Tino HermannsAutor